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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Rippen eines Menschen durchtrennt hätte, konnten den Chitinpanzer des Thranx nur zerkratzen, bevor das Messer abglitt.
    Seine wiederholten Tritte erzielten allerdings eine größere Wirkung. Der Mann rammte eine Fußhand in Zezulas ohnehin schon verletztes Gesicht, wandte sich dann von ihr ab und richtete seine komplette Aufmerksamkeit auf Subar. Da es im Gesicht des eineinhalb Meter großen Insektoiden kein elastisches Muskelfleisch gab, war dieses ausdruckslos. Licht flackerte in den Linsen seiner goldenen, rotumrandeten Facettenaugen auf. Seine vier entgegengesetzten Kieferknochen erzeugten ein konstant wütendes Klicken. Unverständliche Alien-Wörter vermischten sich mit Zischlauten in verschiedenen Tonlagen und mit verschiedener Intensität. Der Besucher verfluchte ihn zweifellos in seiner eigenen Sprache, dachte Subar, während er auswich und nach einer Öffnung suchte, durch die er sein Messer stoßen konnte. Er hätte mit einigen blumigen Phrasen gekontert, wenn er nicht zu beschäftigt gewesen wäre und seinen Atem hätte sparen müssen.
    Der Thranx schien hingegen genug Luft zur Verfügung zu haben. Sein Thorax hob und senkte sich so gleich- und regelmäßig wie sein metallisch-blauer Bauch. Zwei Echthände und zwei Fußhände woben Muster vor ihm in die Luft, und ihre verbundenen sechzehn Fortsätze streckten und bogen sich abwechselnd. Ob dies für Worte, Ausdrücke oder obszöne Gesten stand, wusste Subar nicht. Vier Echtfüße hielten die Kreatur in stabilem Gleichgewicht. Als sie einander so gegenüberstanden, stellte Subar fest, dass ein Thranx, wenngleich er kleiner und weniger muskulös war, doch einen bemerkenswerten Gegner darstellte.
    Es gab da irgendetwas, das ihm helfen konnte, doch es wollte ihm beim besten Willen nicht einfallen. Als sein Gegner einen vorsichtigen Schritt nach hinten machte, erinnerte sich Subar plötzlich wieder. Er stürzte mit gezücktem Messer nach vorn und zielte auf das Gelenk zwischen Thorax und B-Thorax. Alle vier vorderen Gliedmaßen wurden hochgerissen, um den tödlichen Stoß abzuwehren.
    Doch Subars Vorstoß war eine Finte, die darauf abzielte, dass er die Verteidigung des Besuchers durchbrechen konnte. Er versuchte gar nicht erst, ein zweites Mal zuzustoßen. Stattdessen wickelte er beide Arme eng um den unteren Thorax des Thranx - dort, wo er in den Bauch überging -, rammte die Füße in den Boden und stieß zu. Doch sein Messer fiel ihm aus der Hand, als sein Gegner mit einem Hinterbein danach trat. Subar ließ es fallen, da ihm klar geworden war, dass er den glänzenden Chitinpanzer seines Gegenübers nur mit einer Vibro-Klinge durchdringen konnte.
    Derart aneinandergepresst stolperten sie vom Weg auf das säuberlich gestutzte, rostbraune Gewächs, das den Boden bedeckte. Durch den abschüssigen Boden konnte Subar sein Gewicht verstärkt einsetzen und seinen Gegner nach hinten drücken. Der Thranx schlug nun mit allen vier Händen auf ihn ein, wobei die zarteren Echthände auf die Augen zielten (woraufhin Subar seinen Kopf drehte) und sich die stärkeren Fußhände mit steifen, hartschaligen Fingern in seine Mitte bohrten (woraufhin er einfach seine Bauchmuskeln anspannte).
    Die wiederholten Schläge zeigten jedoch Wirkung, und es war sehr wahrscheinlich, dass ihn der Thranx mit einigen weiteren rasch aus dem Gleichgewicht bringen würde. Es sei denn, dort, wohin sie sich stolpernd und schwankend bewegten, lag etwas, das den Thranx in Panik versetzen würde.
    Der See.
    Da sich ihre Atemöffnungen an einem Körperteil und nicht wie bei den Menschen im Gesicht befanden, fühlten sich nahezu alle Thranx in der Nähe von Wasser äußerst unwohl. Die Tatsache, dass ihre Atemsysteme keine überdimensionierten inneren Luftblasen enthielten, die den Lungen der Menschen entsprachen, bewirkte, dass sie eher versanken als auf dem Wasser dahintrieben. Diese beiden körperlichen Eigenschaften zusammengenommen sorgten dafür, dass die meisten Thranx eine begründete Angst vor dem Ertrinken hatten. Subar wusste, dass der Thranx jegliche Gegenwehr einstellen und sofort panikartig versuchen würde, sich zu befreien, wenn er ihn nur in den See stoßen könnte. Er hatte nicht die Absicht, ihn zu ertränken. Das Ziel war von Anfang an gewesen, das Paar auszurauben, nicht, es umzubringen. Die viel beschäftigten und korrupten Behörden, die einen einfachen Überfall wie diesen wahrscheinlich ignoriert hätten, würden sich sehr wohl einmischen, wenn daraus Mord wurde.

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