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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auf dem Dach ihres Gebäudes zu. Ihr Tonfall war ebenso erwartungsvoll wie vorsichtig.
    Ihre Gefühle beim Wiedersehen mit Subar spiegelten diese innere Zerissenheit wider, den Umständen und ihres Alters entsprechend. Ihre Reaktion auf Flinx war ebenso verwirrt, aber dennoch angenehm, als sie auf dem gewellten Dach in dem durch den Nebel dringenden Sonnenlicht auf sie wartete. Sie wirkte auf Flinx drahtig, aber dennoch attraktiv, nicht wirklich schön, doch sie hatte ein angenehmes Außeres. Ihre blasse Haut war von mehrfarbigen Sommersprossen bedeckt, die ihr eine kosmetische Färbung verliehen. Indem sie eine Hand über ihre Augen hielt, schirmte sie diese vor der Sonne ab und begutachtete den Begleiter ihres Freundes blinzelnd.
    »Tcoum, Subar. Wer ist das?«
    Subar stellte sich etwas gerader hin. »Ein Freund. Er hat mir heute Morgen aus der Klemme geholfen.«
    »Aus der Klemme, aha.« Flinx und den neugierigen Reptilienkopf, der jetzt aus seinem Hemd lugte, ignorierend wandte sie sich dem Jungen zu. »Was ist passiert? Dieser Widerling Chaloni war bestimmt daran beteiligt, oder? Wozu hat er dich diesmal überredet?«
    Abwehrend hob er beide Hände und versuchte, cool zu wirken, was ihm allerdings nicht besonders gut gelang. » Two-raleen - bleib locker! Ich bin hier, oder nicht? Es war keine große Sache.« Er warf seinem Begleiter einen schnellen Blick zu und war dankbar, dass sich dieser eines Kommentars enthielt. »Wir waren eben bei mir. Ich habe Flinx meine Familie vorgestellt.« Ein einnehmendes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. »Als Gegengewicht sollte er dich auch noch kennenlernen.«
    Dieses Kompliment konnte ihre anfängliche Genervtheit ein wenig mildern. Sie musterte Flinx genauer. Währenddessen wurden helle Flügel aus dem Hemd des größeren jungen Mannes geschoben, breiteten sich wie ein doppelter blau-pinker Strudel aus und katapultierten eine Gestalt mit diamantförmigem Rücken und smaragdförmigem Kopf durch die Luft direkt auf sie zu.
    Der erschrockene Subar griff nach etwas, das er in seiner Tasche verborgen hatte. Flinx hielt ihn mit einer Hand zurück und murmelte: »Keine Sorge. Würde Pip ihr wehtun wollen, wäre das bereits geschehen.«
    Ashile musste man zugute halten, dass sie nur den Kopf zur Seite hielt, ansonsten aber still stehen blieb, als die fremde Kreatur auf ihr landete. Pip faltete die Flügel wieder zusammen und ließ sich auf der Schulter des Mädchens nieder, woraufhin Flinx zufrieden dreinschaute.
    »Sie mag dich«, erklärte er der unsicheren jungen Frau.
    »Dann muss ich wohl froh sein.« Ashile beäugte die schlangenartige Gestalt auf ihrer linken Schulter kritisch. Sie wog nicht viel, und der schimmernde grüne Kopf und der Hals lagen flach am oberen Teil ihres Brustkorbs an. »Ist sie gefährlich?«
    »Nur, wenn sie Feindseligkeit spürt.« Ashile sah ihn an. »Spürt?«
    »Sie ist eine Empathin.«
    »Tuorlu!« Subar war ebenso beeindruckt wie seine Freundin. Er trat etwas näher heran und nutzte die Gelegenheit, Pip zum ersten Mal, seit er dem großen Außenweltler begegnet war, genauer zu betrachten. »Ich hatte den Eindruck, dass das Band zwischen euch ungewöhnlich eng ist, aber ich hatte ja keine Ahnung. Sie ist das erste empathische Wesen, dem ich je begegnet bin.«
    Das zweite, dachte Flinx, sah aber keinen Grund, dies zu erwähnen. »Wir sind schon seit langer Zeit zusammen.« Sowohl aus Quatsch wie aus echtem Interesse fügte er hinzu: »Und was ist mit euch beiden?«
    Subar ging augenblicklich einen Schritt von dem Mädchen weg. »Wir kennen uns schon einige Jahre.« Er zuckte mit den Achseln, um Gleichgültigkeit vorzutäuschen, aber seine Gefühle verrieten ihn. »Wenn man so dicht beieinander wohnt, trifft man sich früher oder später.«
    »Tnone«, meinte Ashile, deren Emotionen durchschaubar waren, während Subar etwas verwirrt wirkte. Da sein Talent optimal funktionierte, konnte Flinx sie beide wie ein offenes Buch lesen. Das war ihm nicht peinlich, und er sah es auch nicht als Spionieren an. Hätte man ihm die Wahl gelassen, hätte er es vorgezogen, ohne diese Fähigkeit geboren worden zu sein. Von ihm zu verlangen, den emotionalen Zustand anderer nicht zu empfangen, wäre dasselbe gewesen, als würde man einen Hörenden bitten, nicht zu hören, oder einen Sehenden, nicht zu sehen.
    Eines war offenkundig: Subars Gefühle für das langbeinige Mädchen waren uneindeutig, wohingegen dies bei Ashile nicht so war. Trotz ihres Alters liebte sie

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