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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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durchzuschmoren. Das würde die Wachen natürlich darauf aufmerksam machen, dass etwas nicht stimmte, aber bis sie die Störungsquelle entdeckt hatten, wäre er längst mit den Taschen voller Waren auf dem Heimweg.
    Er musste schnell handeln und sich klug entscheiden. Die hochmoderne Ausrüstung und Kleidung, über die er und seine Gefährten momentan verfügten, waren nur geborgt, aber er hatte dafür bereits einen Teil seiner zukünftigen Einkünfte verpfänden müssen. Was die anderen betraf, so waren bereits Mittel und Wege eingeleitet worden, um sie wieder aus den Klauen der Gebäudeaufseher zu befreien. Er musste grinsen. Sich um Rückendeckung zu kümmern, das war immer der erste Teil eines Jobs und nicht der letzte, das hatte er in seinem Leben auf den Straßen von Malandere bereits früh gelernt.
    Sie waren alle drei inzwischen erwischt worden, davon ging er aus. Das war auch von vornherein beabsichtigt gewesen. Die Truppen einen nach dem anderen auf verschiedenen Wegen reinschicken, um die Wachleute sowohl körperlich als auch mental abzulenken. Jetzt war er an der Reihe. Durch seine Nachtsichtbrille konnte er die Schalttafel direkt vor sich sehen, die hinter einem Schutzgitter aus Metall angebracht war. Ein in die Linsen eingebauter Sensor ließ vermuten, dass das Gitter nicht unter Strom stand. Allerdings war es verriegelt, doch das würde ihn nur so lange aufhalten, bis er das Werkzeug aus seinem Rucksack geholt hatte.
    Gerade hatte er die benötigten beiden kleinen, leistungsstarken Geräte hervorgeholt und wollte sich an die Arbeit machen, als ihn eine Stimme von hinten ansprach.
    »Okay, das reicht. Leg dich auf den Boden, die Beine spreizen und die Hände nach vorn über den Kopf ausstrecken.« Eine kurze Pause, dann: »Ich kann dich noch nicht richtig sehen, daher muss ich das ganze Gebiet einsprühen, damit ich dich auch treffe, und ich will nicht, dass mir wegen Sachbeschädigung was vom Lohn abgezogen wird, nur weil ich in eine Wand feuere.« Er wollte sich umdrehen, doch da hörte er die Stimme erneut, die diesmal weitaus spitzer klang. »Dreh dich nicht um! Ich erschieß dich, wenn du den Mund aufmachst. Vielleicht erschieß ich dich auch so.«
    Chaloni holte tief Luft und tat, was von ihm verlangt worden war, indem er sich auf den Bauch fallen ließ und Arme und Beine ausstreckte. Fast augenblicklich betatschte ihn eine Hand und suchte nach Waffen. Da sie keine fanden, nahmen ihm die starken Finger die Brille ab und zogen die Kapuze des Chamäleonanzugs zurück, um sein Gesicht zu entblößen.
    »Steh auf«, forderte sie ihn auf. Er fügte sich. Die Frau, die vor ihm stand und die kurze Waffe mit breiter Mündung in beiden Armen hielt, war klein und rundlich. Das Haar unter ihrer Dienstmütze war kurz geschnitten, und ihre Bluse bedeckten zahlreiche Röhren und Instrumente. Ihre Augen waren in modernem, hell leuchtendem Orange gefärbt. Sie musterte ihn von oben bis unten.
    »Genauso wie die anderen, vielleicht etwas älter. Dreh dich um.« Er leistete keinen Widerstand und hielt still, als sie ihm die Handgelenkfesseln anlegte. Als die synthetischen Proteinbänder miteinander verschmolzen, konnte er einen leichten Hitzestoß spüren. »Okay«, meinte sie dann, »gehen wir.«
    Während sie in Richtung der Gebäudesicherheit marschierten, konnte er die Frage einfach nicht mehr zurückhalten: »Wie haben Sie mich entdeckt? Ich hätte absolut unsichtbar sein sollen.«
    »Das warst du auch«, versicherte sie ihm. »Kein Sensorecho, kein Bild, keine Hitzesignatur, nichts.« Er musste gar nicht sehen, dass sie auf die relevanten Instrumente deutete. »Kohlenstoffdioxidemission. Bei schnellen Bewegungen hast du genug ausgeatmet, dass der Sensorbildschirm selbst auf die Entfernung noch anschlug. Hast du wirklich gedacht, die Leute, die hier das Sagen haben, hätten keine Ahnung? Selbst das tragbare Gerät, das ich bei mir habe, ist empfindlich genug, um den Atem eindringender Mäuse zu registrieren.«
    Interessant, sinnierte er. Daran hatte er nicht gedacht, und auch die Leute, von denen er die ganze Einbrecherausrüstung gemietet hatte, hatten ihn nicht auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht. Das Leben war eine Reihe von erlebten Erfahrungen, sagte er sich.
    Da sie seine Ruhe für Resignation hielt, entspannte sich seine Häscherin ein wenig. »Ich begreife das nicht. Das geht uns allen so, sogar Mr. Boujon. Ich meine, was habt ihr Kinder euch gedacht, hier einzubrechen? Falls ihr eine Ahnung

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