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Nichts für Anfänger - Roman

Nichts für Anfänger - Roman

Titel: Nichts für Anfänger - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Maher
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dem Essen!
    Siobhan kommt mit einem leeren Teller voller Kuchenkrümel in die Küche gerauscht.
    Nicht schlecht, Aled Jones, sagt sie.
    Mein Plan geht so. Ich werde zu Saidhbh radeln und mich ihr und Mozzo gegenübersetzen und sie beide freiheraus fragen, ob Garys Geschichte wahr ist. Ich habe euch beide umarmt, werde ich sagen, wir haben zusammen gesungen und sind durchs Zimmer gesprungen. Wir sind die Hardy Boys und Nancy Drew. Also sagt schon, stimmt das?
    Und dann, je nachdem, was sie antworten, schließe ich mich ihnen an, um zu gucken, wo sie die Biker-Schwuchtel erwischt haben. Dann zische ich mit vollem Tempo los, gerade rechtzeitig fürs Vorsingen bei Vater O’Culigeen.
    Es wird schon dunkel, und ich düse auf meinem gelben Rad ohne Licht The Rise runter. Ich bin raus aus der Uniform und rein in den Traum in Grau. Fiona hat ein Riesentheater deswegen gemacht, als ich gerade aus dem Haus wollte, und hat mich vor allen gefragt, ob ich mich mit meiner geliebten Saidhbh Donohue treffe. Mam hat für mich geantwortet und gesagt, dass ich mich für keinen Geringeren als Vater O’Culigeen schick gemacht habe.
    Ach wirklich?, hat Fiona gesagt und mir heimlich zugezwinkert.
    Ich fahre durch die blinde Kurve The Avenue rauf und sehe Mozzo auf der Mauer vor Saidhbhs Haus. Sofort ist mir klar, dass hier etwas im Busch ist.
    Er trägt sein langes rotes Iron-Maiden-Shirt und die schwarze Armeehose. Seine Beine baumeln runter, mit den Fersen seiner Docs tritt er gegen die Steine in der Mauer und schlürft dabei in aller Seelenruhe eine Dose HCL , sodass es jeder sehen kann. Er sieht mich kommen, springt von der Mauer und macht etwa fünf Schritte auf mich zu, sodass er zwischen mir und dem Eingang zu Saidhbhs Haus steht.
    Was geht ab?, sage ich außer Atem.
    Nichts, sagt er und lächelt mich charmant wie sonst was an. Er kippt den letzten Rest runter, stopft die Dose in die Hecke der Donohues und sagt: Gehen wir!
    Ich sehe über seine Schulter hinweg zum Haus. Und was ist mit Saidhbh?, frage ich.
    Wieder lächelt er, aber diesmal nicht gerade charmant, und wiederholt meine Frage in angetrunkenem Flüsterton: Und was ist mit Saidhbh?
    Ich zucke lässig mit den Schultern: Kommt sie nicht mit?
    Nein, sagt Mozzo extrem kühl. Aber sie hat gesagt, ich soll dir das hier zeigen.
    Und mit diesen Worten hebt er den Mittelfinger und schiebt ihn mir vor die Nase.
    Los, sagt er, riech mal! Ist ganz frisch!
    Was soll das?, frage ich.
    Fotzensaft, sagt er und schiebt seinen Finger praktisch vor meine Lippen, riech dran!
    Ich sehe ihn an, denke an Saidhbh und ihren Minirock, und ich weiß, dass ich das nicht tun sollte, aber ich rieche trotzdem. Probeweise.
    Mozzos Finger stinkt nach Kippen. Er bricht in schallendes Gelächter aus.
    Du kleiner scheiß Perversling, hätte nicht gedacht, dass du’s in dir hast. Perverses Schwein! Er boxt mir gegen die Schulter und sagt, ich soll mich beeilen, wir haben nicht den ganzen Abend Zeit.
    Aber was ist mit…?, sage ich und nicke zu Saidhbhs Haus.
    Hausarrest, sagt er und stapft die Straße runter. Hat aufm Klo geraucht!
    Ich folge Mozzos Stechschritt und schiebe mein Rad neben mir her, wobei ich versuche, nicht mit dem Schienbein gegen die Pedale zu knallen. Ich bin nervös, aber ich frage ihn trotzdem direkt nach Garys Geschichte, ohne Wenn und Aber. Mozzo bleibt cool. Er fährt sich durch die Haare und sagt Ja, Gary ist ihnen am späten Samstagabend tatsächlich über den Weg gelaufen. Aber dass Gary heulend weggerannt ist, als Mozzo ihn spaßeshalber vor allen einen Kissenficker genannt hat.
    Ohne Scheiß, sagt er, als wäre das wirklich jammerschade, der Typ muss sich mal einen Sinn für Humor zulegen, oder? Und dabei rempelt er mich mit dem Ellenbogen an, als wollte er sagen: Nicht so wie du und ich, weil wir haben schon einen!
    Ich denke darüber nach und stimme ihm zu. Ich bin froh, dass Mozzo keine Leute überfällt. Genauer gesagt ist meine Erleichterung so enorm, dass ich ihm brühwarm von Garys Heulkrampf heute Morgen auf dem Schulhof erzähle. Mozzo schüttelt den Kopf, als wäre es immer noch ein Katzenjammer, und sagt: Genau von dem Scheiß rede ich.
    Ich weiß, sage ich, du hättest ihn mal sehen sollen. So ein Riesentheater!
    Kann ich mir vorstellen, sagt Mozzo und legt eine Hand auf mein Fahrrad.
    Mozzo hat mich auf den Boden gerungen und würgt mich mit einer Hand. Wir sind im hohen Gras beim Sorrows-Kanal, und er kniet auf meiner Brust. Er fletscht die Zähne, seine Nase

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