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Nichts für Anfänger - Roman

Nichts für Anfänger - Roman

Titel: Nichts für Anfänger - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Maher
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aus. Alle inklusive Pilibeen geben das Schlangensystem auf und preschen los, um gleich rotgesichtig aus ihrer eigenen Brabbelsession zu kommen. Ich dagegen bleibe schön Letzter in der Schlange. Und als ich dran bin, kann ich es nicht. Ganz einfach. Ich gehe ins Zimmer, sehe runter auf die Bibel und bleibe stehen. Ich sage Vater Jason, dass ich das heute leider nicht machen kann, und fürchte, dass ich vielleicht den Teufel in mir habe und nicht will, dass mein Kopf in einer riesigen hochexplosiven spirituellen Superschlacht zwischen Gut und Böse in tausend Stücke zerspringt, was zwangsläufig passieren würde, wenn man mich dazu bringt, in Zungen zu sprechen. Vater Jason sieht enttäuscht aus und sagt, dass das sehr schade ist und dass er sich nach dem gestrigen Tag auf die Sitzung mit mir am meisten gefreut hat.
    Aber, fügt er in seiner endlosen Weisheit hinzu, viele Wege führen nach Rom. Und dann schickt er Jacko und Fenzer aus dem Zimmer. Er zieht zwei Stühle in die Mitte, und wir setzen uns hin und reden. Er fragt mich, was gestern los war, und ich antworte nicht. Er erinnert mich daran, dass alles, was ich hier sage, in diesem stillen grünen Zimmer, der strengsten Schweigepflicht unterliegt und dass er nicht die Polizei ist. Ich werfe ihm ein paar Appetithäppchen hin, ohne jedoch die schweren Geschütze aufzufahren. Ich erzähle ihm von Helen Macker und dem Ball und dass es mir so vorkam, als hätte sie dort bereits gewusst, was mit mir passieren wird. Das findet Vater Jason komischerweise unglaublich interessant und setzt zu einer ellenlangen Ansprache darüber an, dass die Zeit an sich nicht wirklich linear verläuft und wir uns nicht einfach auf einer Linie von A nach B und dann C bewegen. Stattdessen, sagt er, sind das Leben und die Zeit eher wie eine riesige Salamipizza, sie liegen einfach ausgebreitet vor uns, völlig unbewegt, statisch, und jedes Ereignis in unserem Leben ist eine dieser Salamischeiben auf der Pizza, und manchmal bewegen wir uns von Stück zu Stück, aber wir überqueren die Pizza nicht mit einem bestimmten Ziel. Zeit, sagt er, ist eine große Illusion, und Gott ist sowohl der Pizzabäcker als auch die Pizza.
    Helen Macker, sagt er, war vermutlich eine der wenigen Gesegneten, die die ganze Salamischeibe auf einmal hat überblicken können. In früheren Zeiten wäre sie eine Seherin gewesen, eine Prophetin oder eine Hexe. Oder ein Gott?, frage ich. Niemals, sagt er und erinnert mich daran, dass es einen großen Unterschied macht, ob man in der Lage ist, eine Salamischeibe zu überblicken oder eine ganze Pizza.
    Dann lehnt er sich näher zu mir und fragt mich, ob ich schon einmal das Wort Multiversum gehört habe. Und als ich ihn ansehe, als würde er noch immer in Zungen sprechen, sagt er, dass jetzt gerade Millionen über Millionen von Universen gleichzeitig passieren. Und dass sie alle von Gott geschaffen worden sind. Und in jedem einzelnen dieser Universen gibt es mich und ihn, und wir leben einfach vor uns hin, nur dass dieses hier das einzige dieser Universen ist, in dem er und ich tatsächlich in einem stillen grünen Raum ein Gespräch über das Multiversum führen. In all den anderen leben wir all die Möglichkeiten, die sich aus jeder einzelnen Entscheidung ergeben hätten, die wir auf unserem Lebensweg je getroffen haben. Und deshalb ist er in einem dieser Universen wahrscheinlich immer noch ein Alki. Und in einem anderen lebt er vielleicht gar nicht in Irland. Vielleicht wäre er nach Amerika gegangen, um bei seinen Schwestern zu sein. Und du, sagt er, womit er mich meint, du wärst in einem dieser Universen vielleicht gar nicht auf diesen Ausflug mitgekommen, und in einem anderen würdest du vielleicht gar nicht auf die St. Cormac’s gehen, und wiederum in einem anderen hätten dich deine Eltern vielleicht gar nicht bekommen.
    Ich sage ihm, dass das verrückt ist und mir der Kopf schon allein davon wehtut, daran zu denken, und er sagt, dass das Gottes Wahrheit ist und das Universum, ähem, Multiversum, ganz einfach so funktioniert.
    Ich sage Vater Jason, dass ich das alles zum ersten Mal höre und total interessant finde und dass ich glaube, dass er einer der besten Priester ist, die ich je getroffen habe, und dass ich mehr davon hören will. Statt mir noch mehr zu erzählen, sieht er mir in die Augen und sagt aus heiterem Himmel und total ernst: Wer ist Vater?
    In meinem Kopf denke ich: Ach – du – Scheiße!!! Nicht der schon wieder!!! Weil ich O’Culigeen in dem

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