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Nichts für Anfänger - Roman

Nichts für Anfänger - Roman

Titel: Nichts für Anfänger - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Maher
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den ganzen Tag die Schafe durch, was?, sagt er und nickt mir auf eine Weise zu, die sagen will: Weil, wir zwei wissen ja genau, wie diese pervertierten Dorfdeppen wirklich ticken, was? Ich sage leise mmhm, und füge nicht sehr überzeugend hinzu: Scheiß Schafficker. Und dann springt O’Culigeen plötzlich auf, zurrt sich, ehe ich michs versehe, den Gürtel eng um die Hüfte, und alles geht wieder seinen Gang. Er umarmt mich und gibt mir einen Kuss und rubbelt mir noch einmal über den Kopf. Mission erfüllt.
    Natürlich ziehen die Fragen nicht immer bei O’Culigeen. Und wenn es nicht funktioniert und er noch immer etwas schwer atmet, habe ich festgestellt, dass es das Beste ist, aufzustehen und den Fernseher anzuschalten und zu hoffen, dass irgendetwas seine leicht erregbare Aufmerksamkeit auf sich zieht. Eine Nachrichtensendung. Ein Spiel des GAC . Ein alter Film. Einmal hat es mit einem alten John-Wayne-Cowboyfilm auf UTV geklappt, in dem Waynes Sohn Matt, der ein ziemlicher Softie, aber auch irgendwie nett ist, den Viehtrieb an sich reißt und Wayne selbst allein in die Wüste schickt. Aber Wayne überlebt und kommt zurück, um seinen Softie-Sohn in einem letzten großen Faustkampf zu besiegen, der gefühlte Stunden dauert, aber von einer Frau mit einer riesigen Kanone unterbrochen wird, die ihnen beiden erklärt, dass sie aufhören sollen, sich zu bekämpfen, und dass sie sich in Wirklichkeit sehr lieben und das überhaupt nur der Grund ist, wieso sie gegeneinander kämpfen. O’Culigeen klebte sofort wie hypnotisiert am Fernseher, sobald das Bild aufblitzte. Aber nicht wegen den riesigen behaarten Männern, die aufeinander einschlagen und sich dann Liebeserklärungen machen. Nein, irgendwas im Mittelteil faszinierte ihn, kurz bevor der Softie-Sohn namens Matt John Wayne in die Wüste schickt, in den sicheren Tod. John Wayne steht bei seinem Pferd und macht sich dazu bereit, seinem Schöpfer gegenüberzutreten, als er sich plötzlich zu Softie-Matt dreht und, statt zu sagen: »Oh Gott bitte, lass den Scheiß, lass mich am Leben! Bitte!«, noch härter als sonst aussieht und eine riesenlange Rede darüber hält, dass sein Softie-Sohn besser ein Leben lang die Umgebung im Auge behält, denn er wird diese kleine Krise überleben und sich wieder fangen und sein ganzes restliches Leben damit verbringen, seinen Softie-Sohn aufzuspüren und dann, wenn er ihn endlich gefunden hat, wird er ihn kaltmachen. Er beendet seine Rede damit, dass er sich von seinem Sohn abwendet und leise in die Weite zischt: »Ich werde dich töten, Matt.«
    O’Culigeen war völlig fasziniert. Ich konnte sehen, wie er mit seinem kleinen Kopf nickte, als würde er vollkommen verstehen, als würde ihn das im allertiefsten Innern berühren. Oder als wären er und John Wayne die einzigen beiden Männer auf diesem Planeten, die wissen, wo’s langgeht.
    Zu Hause tue ich so, als wäre mein bevorstehender vierzehnter Geburtstag für mich das aufregendste Ereignis seit meinem ersten Schamhaar. Mittlerweile habe ich richtige Schamhaare. Nicht wie bei diesen riesigen haarigen Höhlenmännern im Naturkundemuseum, die so dicke Haarbüschel haben, dass man den Pimmel schon nicht mehr sehen kann, aber genug, dass es auffällt. O’Culigeen, der witzigerweise der einzige Mensch ist, der mich so sieht, bringt alle möglichen fiesen Kommentare darüber, dass jetzt, wo ich Schamhaare habe, ein dreckiger alter Bock aus mir wird. Aber, so fügt er dann ganz komisch widerwärtig hinzu, noch muss er mich nicht rasieren.
    Außer ihm bekommt sie niemand zu Gesicht, aber zu Hause wissen trotzdem alle, dass sich die Dinge ändern, als ich sage, dass ich mir kein Spielzeug zum Geburtstag wünsche. Mam traut ihren Ohren nicht und wiederholt panisch, Aber was ist mit deinen ganzen Star-Wars- Figuren? Als hätte ich einen Vertrag unterzeichnet, in dem ich mich damit einverstanden erkläre, mit Star-Wars -Actionfiguren zu spielen, bis ich fünfzig bin, und es jetzt alle Nachbarn mitbekommen, wenn die Bullen hier auftauchen und mich festnehmen, weil ich Han, Chewie und Luke im Kostüm der Hother im Stich gelassen habe. Meine neuen Geschenkvorstellungen sind sehr präzise. Sie reichen von einer Bronski-Beat-Platte, dem Remix von »It Ain’t Necessarily So«, bis zu einer Sonnenbrille, verspie gelt oder nicht, Hauptsache, sie sieht aus wie die von den Cops in der Serie Chips. Und dann noch meine erste Flasche Aftershave – nicht diesen Old-Spice-Mist, den Dad benutzt,

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