Nick aus der Flasche 3
müssen wir nicht bis zum Äußersten gehen.« Er rückte näher, um sie zu küssen.
Sie genoss seine zarten Berührungen und strich mit den Fingern einmal über die Vorderseite seiner Shorts.
Er keuchte in ihren Mund.
»Spürst du schon diese Schwäche?«, wollte sie wissen.
»Ein wenig.« Er drückte sich ihrer Hand entgegen, woraufhin Julie wagemutiger wurde. Offensichtlich gefiel ihm ihr Fingerspiel.
Ihr Puls hämmerte wie verrückt. Sollte sie? Konnte sie sich trauen? Rasch schlüpfte sie mit der Hand in seine Hose.
»Julie …« Sein Atem stockte, seine Bewegungen verharrten.
»Nimmt die Schwäche zu?«, fragte sie, während sie ihn streichelte. So etwas hatte sie noch nie getan. Ihr Herz sprang beinahe aus ihrer Brust.
»Ja … Ich … habe kaum noch Kraft.« Er drehte sich auf den Rücken und legte einen Arm über den Kopf. Nick gab sich ihr hin, ließ sie machen.
Niemals hatte sie mehr für ihn empfunden und ihr Herz floss über vor Zuneigung. Er liebte sie, vertraute ihr, genoss es. Sie freute sich, da sie es offensichtlich richtig machte. Sein Atem raste.
Es fühlte sich fremd an, ihn dort zu berühren. Er war hart und schien doch verletzlich, die Haut war so zart, die Spitze glatt und feucht.
Plötzlich zuckte Nick, als ob Krämpfe seinen Körper schüttelten, und stöhnte, aber es hörte sich nicht lustvoll an.
Sofort zog sie die Hand zurück. »Habe ich dir wehgetan?«
»Nein, es liegt nicht an dir. Der Zauber …« Keuchend krümmte er sich zusammen.
»Was hast du?« Rasch hockte sie sich neben ihn und streichelte über seinen Kopf.
»Es fühlt sich an, als wolle jemand mein Herz aus der Brust reißen.«
»Dann klappt es tatsächlich!«
»Hm.« Nachdem er einige Male tief durchgeatmet hatte, streckte er sich wieder aus. »Es wird besser, geht vorbei.«
Erleichtert holte sie Luft. »Trotzdem lassen wir es für heute lieber.« Sie zitterte wie Espenlaub. Sie war sehr aufgeregt, da es tatsächlich wirkte.
»Hm«, brummte er ein weiteres Mal, und keine Minute später hörte sie ihn leise schnarchen.
***
Nick riss die Augen auf und wusste im ersten Moment nicht, wo er sich befand. Solomon hatte ihn geschlagen. Sein Herz raste, und ein nervtötendes Piepen ließ seine Kopfschmerzen wieder aufleben. Es kam vom Nachttisch.
Gott sei Dank, es war ein Traum gewesen. Er war hier, bei Julie. Alles war gut.
Sie lag neben ihm und blinzelte ihn an. »Wie geht es dir?« Gähnend streckte sie die Hand nach dem Handy auf ihrem Nachttisch aus, woraufhin das Gepiepse verstummte.
»Bin nur noch ein bisschen schlapp.« Himmel, er hatte gedacht, er müsse sterben. Zuerst, weil es sich fantastisch angefühlt hatte, was Julie mit ihren Händen machte, doch schon bald hatte er geglaubt, jemand wolle seine Eingeweide herausreißen. Wenigstens waren diese quälenden Schmerzen verschwunden, zurückgeblieben war lediglich ein leises Pochen im Schädel.
»Dann kommst du heute mit in die Schule?«, fragte sie.
»Ich mach doch nicht schon in meiner ersten Woche blau.«
»Streber.« Julie streckte sich wie eine Katze und grinste selig. »Hurra, eine Woche Freiheit! Keine Spaßbremsen, nur wir beide.«
Als es plötzlich klopfte, zuckten sie zusammen.
»Julie, bist du wach? Lass mich rein!« Es war Connor.
»Und der Wachhund«, setzte sie hinzu und rief: »Lauschst du wieder an der Tür?«
Sofort richtete sich Nick auf.
»Zimmerkontrolle!«, drang es durch das Holz, bevor sich der Knauf drehte. Zum Glück hatte Julie gestern abgesperrt. »Du hast deine Tür früher nie verschlossen«, setzte Con hinzu.
Nick sprang vom Bett und deutete auf die Villa. »Ich verstecke mich im Puppenschrank, dann kannst du ihn reinlassen.« Nur in Unterhosen wollte er nämlich nicht auf dem Fenstersims stehen. »Falls Connor noch mal im Haus nachguckt, kommt er bestimmt nicht drauf, dass ich da drin bin.«
»Gute Idee, denn wenn er dich sieht, darf ich mir was anhören.« Sie grinste. »Mein Liebhaber versteckt sich im Puppenschrank! Zu köstlich.«
Plötzlich drehte sich der Knauf der Badezimmertüre. Julie hatte sie ebenfalls abgesperrt, doch sie hörten, wie Connor daran hantierte. »Schnell!«, zischte sie Nick zu. »Con hat das Schloss früher schon mal geknackt!«
Sein Herz ratterte. Angestrengt wünschte er sich klein und schnippte. Seine Gestalt flackerte kurz und wuchs um eine Haupteslänge, bevor er klein wurde. Er war schwächer, als er gedacht hatte, oder verloren sich seine Kräfte schrittweise?
Nachdem er
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