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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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genau wissen mußte, was um mich herum vorging.
    194
    Ich betrachtete Pat und verzichtete darauf, ihn wegen seines schütter gewordenen Kopfhaars aufzuziehen. Er wirkte alt und verbraucht. Seine Augen waren nicht mehr klar und scharf, sondern rotgerändert und trüb. Er hatte zugenommen, und sein Schmerbauch wölbte sein T-Shirt nach vorn und quoll über seinen Gürtel. Sein Gesicht war aufgedunsen, und ich konnte seinen Adamsapfel kaum noch ausmachen.
    »Wir sind hier, weil ich in Amerika Urlaub mache, um dich zu besuchen, und wir einkaufen wollen.«
    »Gut.«
    Für den denkbaren Fall, daß Pat ein Abhörmikrofon am Körper trug, mußte ich ihn noch auf die Probe stellen.
    »Sollte es Schwierigkeiten geben, verschwinde ich dorthin.« Ich zeigte zu den Toiletten hinüber. Ich wartete darauf, daß er fragen würde: »Oh, du willst durch die Toilette abhauen?« Damit wären etwaige Mithörer
    informiert gewesen. Das tat er jedoch nicht, sondern sagte nur: »Okay.« Das bewies mir, daß ich unbesorgt mit ihm reden konnte. Jetzt durfte ich keine Zeit mehr verlieren.
    »Wie geht’s dir, Kumpel?« fragte ich.
    »So lala. Aber bestimmt verdammt viel besser als dir.
    Wie hast du mich gefunden?«
    »Durch Sherry im Good Fellas.« Pat lächelte, als er diese Namen hörte. »Yeah, Respekt, Kumpel!«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Okay, was liegt an?«
    »Die gesamte Polizei ist hinter mir her.«
    »Scheint so.« Seine rotgeränderten Augen blinzelten.
    Ich berichtete, was ich erlebt hatte, und war noch 195
    mitten in meinem Bericht, als eine Serviererin die Baguettes brachte. Die Dinger waren riesig, groß genug, um eine ganze Familie zu ernähren.
    »Was, zum Teufel, hast du bestellt?« fragte ich ihn.
    »Damit sitzen wir bis heute abend da!«
    Pat biß heißhungrig hinein und kämpfte mit den
    Käsefäden, die zwischen seinen Lippen und dem
    Baguette hingen. Bei diesem Anblick fragte ich mich, wann er zuletzt gegessen haben mochte.
    Ich hatte es zu eilig, meinen Bericht loszuwerden, um Appetit zu haben. »Hör zu, Kumpel«, sagte ich, »ehrlich gesagt will ich bloß abhauen und nach England zurück –
    aber das ist nicht so einfach. Ich muß rauskriegen, was hier vorgeht; ich muß wissen, was hinter dieser Sache steckt. Du erinnerst dich an Simmonds?«
    »Yeah. Ist er noch dabei?«
    »Ja. Ich habe mit ihm telefoniert. Ich habe ihm sogar angedroht, mein Sicherheitspaket zu öffnen, wenn die Firma mir nicht aus diesem Schlamassel raushilft.«
    Pat machte große Augen. »Wow, das kann verdammt
    gefährlich werden! Jetzt sitzt du echt in der Scheiße. Was hat Simmonds zu deiner Drohung gesagt?« Seine
    Schultern machten eine langsame Rollbewegung, als er mit vollem Mund lautlos lachte.
    Ich erzählte noch eine Viertelstunde weiter. Als ich fertig war, fragte Pat: »Glaubst du, daß die PIRA Kev umgelegt hat?« Sein begehrlicher Blick war auf mein Baguette gerichtet, das ich nicht angerührt hatte. Ich schob meinen Teller zu ihm hinüber.
    »Weiß der Teufel. Keine Ahnung, was hinter diesem 196
    Anschlag steckt. Hast du irgendeine Idee?«
    »In Washington hat’s Gerüchte über eine
    amerikanische Beteiligung an dem 1988 in Gibraltar durchgeführten Unternehmen gegeben.«
    »Was für eine Beteiligung?«
    »Das weiß ich nicht. Es hat irgendwas mit den
    Stimmen der irisch-amerikanischen Wähler und diesem ganzen Scheiß zu tun. Und vielleicht auch damit, daß die PIRA sich Geldmittel von Noraid verschafft, indem sie auf dem Drogenmarkt mitmischt.«
    Ich fragte mich, woher Pat das wußte. Vielleicht bezog er seine Drogen aus dieser Quelle. Der Gedanke daran machte mich traurig.
    Während Pat auch mein Baguette verschlang,
    überlegte ich angestrengt weiter. »Vielleicht ist das der Zusammenhang mit Kev«, sagte ich. »DEA, Drogen, was denkst du?«
    »Schon möglich. Die Briten kritisieren die Amerikaner seit Jahren, weil Noraid die PIRA finanziell unterstützt, aber die Yankees wissen, daß mit ihren Millionen irisch-amerikanischer Wähler nicht zu spaßen ist.«
    Ich lehnte mich zurück und musterte ihn prüfend.
    »Darf ich fragen, woher du das alles weißt?«
    »Wissen ist zuviel behauptet. Ich habe nur gehört, daß die PIRA Kokain kauft und dann streckt, sobald sie das Zeug aus den USA rausgebracht hat. Diese Geschichte macht seit vielen Jahren die Runde, daran ist nichts Neues. Aber vielleicht ist das ein guter Ausgangspunkt für dich. Scheiße, ich meine, du bist doch der
    Intelligenzler, nicht ich.«
    197
    Das klang

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