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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Dieses Buch habe ich ihr zum Geburtstag geschenkt, kurz bevor sie abgehauen ist.«
    Josh fing an, die Kekspackung aufzureißen. »Die muss ich 495
    vor den Kindern verstecken, sonst wären nie welche da.«
    Sarah und ich nahmen je einen der angebotenen Kekse.
    »Wisst ihr was?«, fragte Josh kauend. »Ich hab nie geahnt, was man als allein erziehender Vater alles zu tun hat. Ich hab verdammt viel dazulernen müssen.«
    Sarah wirkte überrascht.
    Josh wandte sich an mich. »Du hast ihr nichts erzählt?«
    Aber das schien ihm sogar zu gefallen.
    »Das wollte ich lieber dir überlassen«, sagte ich rasch.
    »Yeah, das wollte ich dir überlassen – und ihr später die Wahrheit erzählen.«
    Er sah zu Sarah hinüber. »Geri hat sich mehr und mehr für lokale Projekte engagiert und alle möglichen Kurse belegt, weil sie sich …«, er verzog das Gesicht, um seine Worte zu unterstreichen, »… weil sie sich weiter entwickeln wollte.« Er stellte ihr einen Kaffeebecher hin. »Unter anderem hat sie mit Joga angefangen. Wissen Sie, ich hab zu viel gearbeitet und bin vielleicht auch zu ahnungslos gewesen, um zu merken, was da gelaufen ist. Mir ist einfach nicht aufgefallen, dass dieser Unterricht im Lauf der Monate immer länger gedauert hat.«
    Ich lächelte mitfühlend, als Josh mir meinen Becher
    hinstellte, aber er konzentrierte sich wieder auf Sarah.
    »Tatsächlich hat Geri der Unterricht so gut gefallen, dass sie überhaupt nicht mehr heimkommen wollte.« Ich merkte, dass er auf Sarahs Reaktion wartete. Er hatte es geschafft, das Ganze als Scherz hinzustellen, aber ich wusste, dass er innerlich tief getroffen und verletzt war. Ich hörte mit schlechtem Gewissen zu, wie Sarah ihn raffiniert umgarnte, aber ich wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab.
    Sarah nickte zu den Fotos über dem offenen Kamin hinüber 496
    und machte sich daran, die Angelleine einzuholen. »Was ist mit den Kindern? Sie sehen wundervoll aus – was um
    Himmels willen ist in Geri gefahren, dass sie ihre Kinder verlassen hat?«
    Josh griff nach seinem Kaffeebecher und lehnte sich zurück.
    »Der Jogalehrer, der ist in sie gefahren.« Obwohl er zu lachen versuchte, merkte ich ihm an, dass die Erinnerung daran ihm schwer zusetzte.
    Sarah brauchte einige Sekunden, um das zu kapieren, aber ihr Blick zeigte mir, dass sie seinen Schmerz wahrgenommen hatte.
    »Sie ruft einmal pro Woche an«, fügte Josh hinzu. »Den Kindern fehlt sie wirklich sehr.«
    »Wie lange ist sie schon fort?«, fragte Sarah leise.
    »Ziemlich genau ein Dreivierteljahr.« Er sah zu mir herüber.
    Ich nickte, denn das stimmte ungefähr. Dabei spielte Josh nur den Ahnungslosen; in Wirklichkeit zählte er jeden einzelnen Tag. Er schlürfte tief in Gedanken versunken einen kleinen Schluck Kaffee.
    Wir saßen einige Zeit schweigend da, bis Sarah ein paar höfliche Fragen zu den Kindern stellte, um das Eis zu brechen, worauf Josh ihr erzählte, was sie bereits wusste. Sie verstand es, ihm unterschwellig den Eindruck zu vermitteln, sie stehe ganz auf seiner Seite. Josh genoss es beinahe, seine Story einer Frau erzählen zu können, die ihm aufmerksam zuhörte und seine Auffassung zu teilen schien.
    Von draußen waren Türenknallen, rennende Schritte und eine Stimme zu hören, die in fast unverständlichem Englisch etwas rief. Maria war mit den Kindern zurückgekommen und ermahnte sie jetzt, nicht so herumzutoben. Sie steckte ihren 497
    Kopf durch die Tür. »Hola!«
    Sekunden später drängten Dakota, Kimberly und Tyce sich an ihr vorbei, um zu ihrem Dad zu kommen. Im nächsten Augenblick erkannten sie mich. »Nick! Nick! Ist Kelly auch hier?«
    Dann machten sie verlegen Halt, weil sie eine Frau sahen, die sie nicht kannten.
    »Hi!«, sagte ich strahlend. »Nein, Kelly ist in der Schule.
    Hat euch London gefallen?«
    »Yeah, war echt cool. Schade, dass Kelly nicht mitkommen konnte.« Alle drei waren aufgeregt. Sie stürzten sich auf ihren Dad und küssten und knutschten ihn ab, bis er fast unter ihnen verschwand. »Hey, Leute, das hier ist Sarah, Nicks Freundin.
    Sagt hallo zu Sarah.«
    »Hallo, Sarah!«, riefen die drei im Chor.
    »Hallo, freut mich sehr, euch kennen zu lernen.« Sie gab ihnen nacheinander die Hand.
    Nachdem die Formalitäten erledigt waren, redeten wieder alle gleichzeitig durcheinander.
    »Heute war’s echt cool, Dad. Die anderen Kinder kommen von überall her – sogar aus New Mexico. Manche von ihnen gehen jetzt schwimmen. Können wir auch

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