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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Ich trat an die seitliche Schiebetür und hörte den Motor schnurren, während ich dort wartete.
    Die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet. Dann ging sie ganz auf und gab den Blick auf zwei Sitzreihen frei. Ich sah ins Wageninnere.
    Ich hatte Colonel Lynn seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen, aber er hatte sich kaum verändert. Er war nicht noch kahler geworden, worüber er bestimmt glücklich war. Angezogen war er wie immer: Zu seiner senfgelben Cordsamthose trug er eine Tweedjacke mit abgeschabten Lederflecken an den Ellbogen und darunter anscheinend dasselbe Viyella-Hemd wie bei unserem letzten Treff, nur dass es jetzt am Kragen etwas mehr ausgefranst war.
    Ich stieg ein und schloss die Schiebetür hinter mir. Als ich mich neben ihn setzte und wir uns die Hand schüttelten, merkte ich, dass die Klimaanlage auf Hochtouren arbeitete. Zwischen Lynns Füßen stand eine blaue Nylontasche, die ich gleich erkannte. Sie enthielt alles, was ich für einen sofort beginnenden Einsatz brauchen würde.
    In der zweiten Sitzreihe saß eine Gestalt, die ich ebenfalls erkannte. Ich drehte mich um und nickte ihr höflich zu. Sie erwiderte mein Nicken, während sie ihren Daily Telegraph zusammenfaltete. Dies war erst meine zweite Begegnung mit Elizabeth Bamber. Unser erstes Treffen hatte ich in unguter Erinnerung: Sie hatte dem Ausschuss angehört, der mir eine Festanstellung verweigert hatte. Unsere kulturellen Unterschiede hatten offenbar nicht dazu beigetragen, uns während des Bewerbungsgesprächs füreinander einzunehmen.
    Festangestellte sind Ks: Geheimagenten, deren Einsätze notfalls geleugnet werden können, die aber ein festes Gehalt beziehen keine Freiberufler wie ich, die nur die Scheißjobs kriegen, die sonst keiner will. Mein Honorar betrug zweihundertzehn Pfund pro Einsatztag und hundertsechzig
    Pfund pro Ausbildungstag. Wie hoch das Gehalt eines Ks war, wusste ich nicht genau, aber ich wusste, dass es wie alle sonstigen Zahlungen in einem braunen Umschlag übergeben wurde, ohne dass davon Steuern oder Sozialabgaben zu zahlen waren. Bei dieser Zahlungsweise kam man sich immer wie ein ausgebeuteter Gelegenheitsarbeiter vor, aber das Honorar war in Ordnung - so lange man Aufträge bekam. Jedenfalls war dies die einzige Arbeit, auf die ich mich verstand, und ich mochte mir nicht vorstellen, was aus mir werden würde, wenn die Aufträge einmal ausblieben.
    Ich wusste nicht genau, was Elizabeth machte oder für wen sie arbeitete; ich wusste nur, dass sie eine dieser Frauen war, die bestimmt Pferde gezüchtet hätten, wenn sie nicht beim Intelligence Service gearbeitet hätten. Wahrscheinlich besaß sie nebenbei noch ein Gestüt. Mit ihrer von Wind und Wetter gegerbten Haut sah sie wie jemand aus, der sich viel im Freien aufhält. Sie war mittelgroß und Anfang fünfzig - oder sah jedenfalls so aus, vor allem wegen ihres zu zwei Dritteln grauen Haars, das sie schulterlang, in der Mitte gescheitelt und mit kurzen Stirnfransen trug. Mit ihrer Frisur gab sie sich offenbar keine große Mühe; wahrscheinlich war ihr das Haar nur lästig, weil sie jeden Tag wertvolle Zeit darauf verwenden musste, es zu kämmen.
    Sie trug ein sehr elegantes graues Kostüm, das aussah, als habe es ein Vermögen gekostet; trotzdem war es vermutlich ökonomisch sinnvoll, weil sie es jeden dritten Tag tragen konnte - im Wechsel mit zwei weiteren ebenso teuren Kostümen, die sie jedes Jahr im Ausverkauf bei Harvey Nichols kaufte. Unter der Kostümjacke trug sie eine Seidenbluse, deren Kragen als Schal ausgebildet war, der sich zu einer Schleife binden ließ. Vervollständigt wurde dieser elegante, aber praktische Look durch sehr spärliches Make-up; wahrscheinlich dauerte es morgens zu lange, das Zeug aufzutragen, und Elizabeth hatte weiß Gott Wichtigeres zu tun: Sie musste ein Land beschützen.
    Ich drehte mich wieder halb zu Lynn um, sodass ich mühelos von einem zum anderen sehen konnte. Nun entstand eine Pause von etwa einer halben Minute, in der nur das Rascheln der Zeitung des Fahrers zu hören war. Ich sah nach links und stellte fest, dass der Kerl ein Hüne mit Ringerschultern und einem über den Hemdkragen hinausquellenden Stiernacken war. Im Rückspiegel konnte ich einen Teil seines Gesichts sehen: ein blasses Gesicht mit slawischem Einschlag, das seine Herkunft verriet: Er war ein Serbe, dem man bestimmt Pässe für seine gesamte Familie versprochen hatte, wenn er im Bosnienkrieg für uns spionierte. Dieser Kerl würde jetzt treuer zu

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