Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
zugeparkt, deren Besitzer gar nicht daran dachten, ihre mühsam erkämpften Plätze für jemanden zu räumen. Erst nach der dritten Runde um den Block machte vor mir auf der M Street endlich ein Nissan eine Parkuhr frei - noch dazu ganz in der Nähe der 23 rd Street.
    Ich parkte, schloss ab, fütterte die Parkuhr und ging die kurze Strecke zurück. Das Bread & Chocolate erwies sich als kleiner Coffee Shop im Erdgeschoss eines Wohn- und Bürogebäudes auf der linken Seite der 23 rd Street. Auf der anderen Straßenseite gab es einen weiteren Coffee Shop, der zu einem Lebensmittelladen gehörte, aber das auffällig saubere B & C war besser. In langen Kühltheken waren Gebäck und alle möglichen Sandwiches aufgebaut, und an der Wand dahinter hing eine endlos lange Liste von Kaffeespezialitäten. Alles wirkte so perfekt, dass ich mich fragte, ob man überhaupt etwas bestellen und damit die kunstvoll aufgebauten Stapel in Unordnung bringen durfte.
    Die kleinen Tische hatten runde Platten aus weißem Marmor und boten jeweils drei Gästen Platz. Ich fand einen Fensterplatz und bestellte mir einen Mokka - nach der Koffeinorgie am Flughafen nur einen kleinen. Nur etwa ein Viertel der Tische war besetzt - hauptsächlich mit modisch gekleideten Leuten aus den umliegenden Büros, die angeregt fachsimpelten. Ich trank mit kleinen Schlucken meinen Mokka, während ich die zehn Minuten absaß, die noch bis zu
    der für unseren Treff vereinbarten Zeit fehlten.
    Michael Warner kam auf die Minute pünktlich herein, und ich sah, dass er nicht übertrieben hatte, als er sich als Wasserball beschrieben hatte. Seine blasse Haut war praktisch, durchsichtig, und er trug sein schütteres Haar mit Gel zurückgekämmt, damit es voller wirkte. In seinem fröhlichen rundlichen Gesicht mit dem modischen Dreitagebart saß eine ovale schwarze Brille mit starken Gläsern, die seine klaren blauen Augen unnatürlich vergrößerten. Zu einem grauen Einreiher aus irgendeinem glänzenden Stoff trug er ein leuchtend blaues Hemd und eine knallrote Krawatte. Er hatte mindestens zwanzig Kilo Übergewicht, war dabei aber groß, über einen Meter achtzig. Alle drei Knöpfe seines Jacketts waren zugeknöpft und hatten Mühe, seine Fülle zu bändigen. Michael erkannte mich so leicht wie ich ihn und kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu.
    »Oh, hallooo. Sie müssen Nick sein.«
    Ich schüttelte ihm die Hand, wobei mir auffiel, wie weich und gepflegt sie war - fast wie eine Frauenhand. Wir nahmen Platz, und der Ober kam sofort an unseren Tisch, als sei Metal Mickey hier Stammgast. Er deutete auf meine Tasse und sah lächelnd auf. »Für mich bitte auch einen.« Der Mokkageruch kam nicht gegen sein Duftwasser an.
    Sobald der Ober außer Hörweite war, lehnte er sich unnatürlich weit zu mir hinüber. »Also, ich weiß nur, dass ich Ihnen behilflich sein soll, während Sarah fort ist.« Bevor ich etwas sagen konnte, sprach er schon weiter. »Das ist richtig aufregend, finde ich. Ich habe noch nie mit einer persönlichen Sicherheitsüberprüfung zu tun gehabt - außer meiner eigenen, versteht sich. Jedenfalls stehe ich Ihnen ganz zur Verfügung!«
    Er schloss mit einer großen Geste, indem er andeutungsweise die Hände hob, als ergebe er sich.
    Ich ergriff rasch meine Chance und sagte: »Danke, das erleichtert mir natürlich die Arbeit. Wann haben Sie Sarah übrigens zuletzt gesehen? Ich weiß nicht genau, wie lange sie schon unterwegs ist.«
    »Oh, seit ungefähr drei Wochen. Aber was ist daran neu? Sarah ist ständig mal hier, mal dort, nicht wahr?«
    Der Mokka wurde serviert, und Metal Mickey drehte seinen Kopf zur Seite, als er sich bei dem Ober bedankte. Dabei sah ich die Stelle, wo die Metallplatte in seinen Schädel eingesetzt worden war - eine leicht erhöhte Fläche von ungefähr vier mal sechs Zentimeter Größe. Ich konnte nur hoffen, dass hier niemand sein Mobiltelefon benutzte, sonst würde er vermutlich aufspringen und einen wilden Tanz hinlegen.
    Er griff nach der Tasse, setzte sie an seine dicken Lippen und trank schlürfend den Schaum ab. »Ah!«, sagte er befriedigt und stellte sie wieder hin. Dann machte er ohne Pause weiter. »Ja, ich habe sie vor ungefähr drei Wochen zum letzten Mal gesehen. Um ihr Kommen und Gehen mache ich mir nie viel Sorgen. Ich kümmere mich nur darum, dass hier alles klappt.« Er zögerte wie ein kleiner Junge, der etwas von einem Erwachsenen möchte und erst den Mut aufbringen muss, danach zu fragen. Ich wäre nicht

Weitere Kostenlose Bücher