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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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überrascht gewesen, wenn er angefangen hätte, mit seinen Fingern zu spielen und mit den Füßen zu scharren. Er trank einen Schluck, dann murmelte er: »Ich habe mich gefragt: Findet ihre Überprüfung statt, weil sie wieder nach England versetzt werden soll? Und müsste ich dann ... ich meine, würde ich mit zurückgehen müssen? Ich hätte an sich nichts dagegen, aber .«
    Ich merkte, worauf er hinauswollte, und unterbrach ihn: »Ich glaube nicht, dass einer von Ihnen in nächster Zeit zurückbeordert wird, Michael. Bestimmt nicht gegen Ihren Willen.« Ich hielt es für besser, ihn vorerst nicht mit Fragen zu löchern. Er war zu nervös, und seine Loyalität gehörte verständlicherweise Sarah. Außerdem war es besser, sich erst die Wohnung anzusehen und ihn dann mit allen Fragen auf einmal zu konfrontieren.
    Er war sichtlich erleichtert. Ich nickte ihm aufmunternd zu und fragte: »Haben Sie die Schlüssel zu ihrem Apartment?«
    »Aber klar! Sollen wir gleich rübergehen?«
    Ich nickte, und wir tranken unseren Mokka aus, bevor Michael aus seiner eleganten Geldbörse einige Scheine zog, um für uns beide zu bezahlen. Die Kassenquittung faltete er sorgfältig zusammen und steckte sie ein. »Spesen«, seufzte er dabei.
    Michael sprach weiter, während wir den Coffee Shop
    verließen. »Ich weiß wirklich nicht, wann sie zurückkommt. Haben Sie eine Ahnung?« Er hielt mir die Glastür auf.
    Verdammt, wer soll hier die Fragen stellen?, dachte ich. »Nein, ich weiß leider auch nicht mehr. Ich bin nur hier, um die Überprüfung vorzunehmen.« Damit wollte ich es
    bewenden lassen. Zum Glück war er noch immer so
    eingeschüchtert, dass er nur nickte.
    »Haben Sie einen Parkplatz in der Nähe gefunden?«
    »Gleich um die Ecke auf der M Street.«
    »Gut gemacht!«
    Ich wollte nach rechts zum Auto gehen, weil ich dachte, wir müssten ein Stück fahren.
    »Nein, nein«, wehrte er ab und deutete in die
    Gegenrichtung. »Sie wohnt am Ende dieses Blocks in der N Street.«
    Das war merkwürdig: Lynn hatte mir alle notwendigen Informationen gegeben, nur Sarahs Adresse nicht. Und ich hatte vergessen, ihn danach zu fragen. Der Gedanke, dass ich Sarah wieder sehen würde, musste mich völlig verwirrt haben.
    Als wir der schmalen, mit Bäumen bestandenen 23 rd Street bis zur nächsten Kreuzung folgten, sah ich das Gebäude, das Michael mir zeigte. Sarahs Apartmenthaus stand genau an der Ecke zur N Street. Mit seinen weit vorstehenden Balkonen und seiner Kombination aus Klinkersteinen und weißem Mauerwerk sah es aus wie aus Legosteinen erbaut. Ich wusste nicht recht, ob es so geplant war oder ob die Bauarbeiter besoffen gewesen waren, als sie es hingestellt hatten.
    Unterwegs beschloss ich, eine Frage zu riskieren. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Michael vorerst nicht weiter unter Druck zu setzen, aber diese eine interessierte mich doch. »Was ist mit Liebhabern?«
    Er starrte mich überrascht und abwehrend an. »Ich glaube nicht, dass das etwas mit dieser Sicherheitsüberprüfung zu tun hat«, sagte er steif. »Aber wenn Sie’s unbedingt wissen müssen: Ja, ich habe ...«
    »Nein, nein, nicht Sie!«, unterbrach ich ihn lachend. »Sarah. Wissen Sie von irgendwelchen Männern, mit denen sie befreundet ist?«
    »Ohhh, Sarah. Nein, sie hat keinen Freund. Na ja, seit der letzten Pleite nicht mehr.« Sein Tonfall forderte eine Frage geradezu heraus.
    »Wieso? Was ist passiert?«
    »Nun, die arme Sarah war in einen Kerl aus dem richtigen
    Außenministerium verliebt. Er hat in London gearbeitet, ist aber von Zeit zu Zeit rübergekommen. Dann sind die beiden jeweils ein bis zwei Wochen irgendwohin verschwunden. Das wäre nichts für mich gewesen, das kann ich Ihnen sagen.«
    Ich sah zu ihm hinüber, weil ich dachte, wir würden uns anlächeln, aber ich dachte schon an die Fortsetzung und begann traurig dreinzuschauen. »Dann ist etwas sehr Unglückliches passiert, und ich fürchte, dass ich der Überbringer der Hiobsbotschaft gewesen bin ...«
    Er wartete auf die nächste Frage, die ich sofort stellte. »Welche Hiobsbotschaft?«
    »Nun, ich bekomme einen Anruf von Sarah, dass ich diesen Kerl . diesen Jonathan vom Flughafen abholen und gleich in ein Restaurant bringen soll, in dem sie als Überraschung einen Tisch bestellt hat. Am nächsten Tag wollten sie dann gemeinsam in Urlaub fahren.«
    Ich nickte, um ihm zu zeigen, dass ich an seinen Lippen hing.
    »Ich fahre also zum Flughafen, um ihn abzuholen. Er hat mich natürlich noch nie

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