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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ließen und auf den See hinausfuhren. Damit konnte ich sie für heute vermutlich abschreiben. Nun, zumindest bis es zu regnen begann.
    Danach passierte überhaupt nichts mehr. Es wurde Zeit für Pizza und Mars-Schokoriegel.
    Gegen halb zwölf fiel mir auf, dass ein Flügel des Garagentors sich bewegte. Ich stopfte mir hastig das letzte Stück des dritten Mars-Riegels in den Mund und legte meinen Daumen auf den Drahtauslöser.
    MiB kam ins Freie. Ich behielt ihn im Auge, schwenkte dabei die Kamera etwas nach rechts und wünschte mir, ich hätte ein Objektiv mit kürzerer Brennweite. Er ging nach vorn zur Deichsel des Bootsanhängers und blieb an der Kupplung stehen. Ich hatte den Eindruck, er warte auf etwas; tatsächlich sprang wenig später der Motor des Geländewagens an.
    Dann kam Sarah heraus. Also doch! Sie trug Jeans und ein blaues Sweatshirt mit dem Quicksilver-Logo auf dem Rücken. Ich erkannte sie an ihrem Gang, erinnerte mich sogar an ihre
    Wanderstiefel. Sie blieb stehen und sah zum Himmel auf. Ja, es würde regnen. Ich betätigte den Drahtauslöser und hoffte, dass ich sie gut erwischt hatte. In diesem Fall war mein Auftrag praktisch zu Ende. Es war merkwürdig, sie nach so langer Zeit auf diese Weise wieder zu sehen. Sie sah genau wie auf dem Foto in ihrem Apartment aus - nur lächelte sie heute nicht. Ich empfand ein eigenartiges Machtgefühl bei dem Gedanken daran, dass ich hier versteckt lag und sie beobachtete, ohne dass sie etwas davon ahnte.
    Der Trailer mit dem Boot verhinderte, dass das Garagentor sich ganz öffnen ließ. MiB und Sarah drehten den Anhänger zur Seite, sodass er parallel zum Ufer stand. Dann machten sie das Garagentor auf, und ein schwarzer Ford Explorer kam zum Vorschein. Am Steuer saß der mickrige Kleine. So viel ich von seiner oberen Körperhälfte sehen konnte, hatte er sich offenbar landfein gemacht: Er war rasiert und trug ein frisches Hemd.
    Der Motor des Geländewagens heulte auf, als er auf mich zuschoss und dann die Steigung zur Zufahrt hinaufraste. Ich verdrehte mir den Hals, um nach Möglichkeit das Kennzeichen abzulesen. Ich konnte es nicht so schnell erfassen, aber der Wagen hatte eindeutig Nummernschilder aus North Carolina mit dem Motto »First in Flight« und einer Abbildung des ersten Flugzeugs der Brüder Wright auf weißem Untergrund.
    Ich sah sofort wieder zu Sarah hinüber. Sie half MIB, den Trailer in seine vorige Stellung zurückzudrehen, damit das Boot sofort zu Wasser gelassen werden konnte. Dies war eine ihrer vorbereiteten Fluchtrouten, das stand fest. Als die beiden damit fertig waren, verschwanden sie nach drinnen und schlossen das Garagentor hinter sich.
    Verdammt merkwürdiger Scheiß. London schien wirklich
    allen Grund zu haben, sich ihretwegen Sorgen zu machen.
    Ich holte langsam den 3 C heraus, schob die Abdeckung eines der Schlitze beiseite, steckte eine Flash Card aus meiner Jeanstasche hinein und schaltete das Gerät ein.
    Eine Flash Card speichert Informationen auf ähnliche Weise wie die Festplatte eines PCs. Auf meinem Bildschirm erschienen jetzt rund zweihundert Wörter und Sätze, neben denen jeweils eine aus fünf Ziffern bestehende Zahlengruppe stand. Auch die Buchstaben des Alphabets waren entsprechend verschlüsselt, damit fehlende Wörter buchstabiert werden konnten. Um meine Nachricht zu schreiben, brauchte ich nur die benötigten Wörter oder Sätze zusammenzusuchen und die entsprechenden Fünfergruppen mit Bleistift auf meinen Notizblock zu schreiben. Ich benutzte lieber Bleistifte als Kugelschreiber, weil man mit Bleistiften auch im Regen schreiben kann. Und mein Bleistift war immer an beiden Enden angespitzt, damit ich mit der anderen Mine weiterschreiben konnte, falls die erste Spitze abbrach.
    Den ersten Teil der Meldung, die ich übermitteln würde, brauchte ich nicht zu verschlüsseln. Meine PIN lautete 2442, aber da der Code nur mit Fünfergruppen funktionierte, machte ich 02442 daraus. Als Nächstes kamen die Datum/ZeitGruppen: 02604 (26. April) und 01156 (11.56 Uhr Ortszeit). Nun musste ich nur noch meine Meldung aus codierten Textbausteinen zusammensetzen.
    Als Erstes suchte ich den Begriff »Zielposition, UTM- Koordinaten« heraus und gab den Hoch- und Rechtswert des Ziels in Fünfergruppen an. Damit es keine Unklarheiten gab, merkte ich an, das Ziel sei das östliche der beiden Häuser.
    Die eigentliche Meldung lautete: »ECHO EINS (Sarah) MIT ZWEI BRAVOS (Männern) AUS NAHOST ZUSAMMEN. SIND WACHSAM. ANSCHEINEND

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