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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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von ihnen gesehen
    werden. Ich war versucht, ihr von dem Pizzamann zu
    erzählen und sie nach ihm auszufragen, aber das wäre voreilig gewesen. Ich würde es mir für später aufheben –
    vor allem auch, weil ich mir noch keinen Reim auf seinen Besuch bei Charlie machen konnte.
    Ich knotete den Strick vom Wandhaken los, ließ ihn
    zu Boden fallen und machte mich daran, das um einen der Verandapfosten geschlungene dicke Seil zu lösen.
    Ich ließ auch dieses Ende der Hängematte zu Boden
    fallen, stieg darüber hinweg und ging die Verandastufen hinunter.
    Was nun?
    Ich öffnete die Hecktür des Mazda und sah im Licht
    der Wandlampe auf der Veranda, dass Aaron alles, was hinten herumgeflogen war, in eine alte Segeltuchtasche gepackt hatte. Ich zog ein nach Benzin riechendes blaues Abschleppseil heraus und ging damit zum Haus zurück.
    Die Frage Was nun? war noch immer nicht
    beantwortet.
    Auf der Veranda trat ich an die Fliegengittertür und warf einen Blick ins Hausinnere. Aaron war nirgends zu sehen, aber Carrie saß noch immer nach vorn gebeugt auf dem Regiestuhl, hatte ihre Ellbogen auf die Knie gestützt und starrte den Fußboden an. Ich beobachtete einige Sekunden lang, wie sie sich mit den Fingern
    durchs Haar fuhr, bevor sie mit dem Handrücken ihre Augen abwischte.
    Als ich mich bückte, um die Hängematte
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    zusammenzuraffen, wurde mir klar, was ich in dieser Sache unternehmen würde. Nichts. Absolut nichts. Ich konnte mir nicht den Luxus erlauben, etwas anderes zu tun, als meinen Auftrag auszuführen, um Kelly am
    Leben zu erhalten.
    Ich musste mich auf den Auftrag konzentrieren, nur
    mein Job war wichtig. Alles andere war scheißegal. Für mich ging es einzig und allein darum, den Jasager
    zufrieden zu stellen: Er konnte Kelly und mich ins Unglück stürzen, nicht irgendetwas, das hier passierte.
    Ich blendete alle nebensächlichen Überlegungen aus
    und sagte mir mehrmals vor, was seit Sonntag mein
    gesamter Lebensinhalt hätte sein müssen. Dein Auftrag: Michael Choi liquidieren. Dein Auftrag: Michael Choi liquidieren. Dein Auftrag …
    Als ich mit der Hängematte und dem Abschleppseil in den Armen die Fliegengittertür aufzog, kam Aaron
    gerade auf Zehenspitzen aus Luz’ dunklem Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Um anzudeuten, dass Luz schlief, legte er beide Hände flach an seine Wange, während er auf mich zukam.
    Ich senkte die Stimme. »Hören Sie, ich habe bis heute nichts von Carrie, ihrem Vater und dem ganzen übrigen Zeug gewusst. Tut mir Leid, wenn das Leben beschissen ist, aber ich bin hier, um einen Auftrag auszuführen, und muss darauf bestehen, dass mich jemand hinfährt, damit ich ihn durchführen kann.«
    Er rieb sich das Gesicht und holte tief Luft. »Sie
    wissen, warum sie das macht, nicht wahr?«
    Ich nickte, zuckte mit den Schultern, wollte nicht da-399
    rauf eingehen und schaffte es doch nicht. »Um Luz einen amerikanischen Pass zu verschaffen, stimmt’s?«
    »Richtig. Aber wissen Sie was? Ich glaube, sie hätte es auch ohne diesen Anreiz getan. Auch wenn sie das
    niemals zugeben würde, ist sie genau wie George: Sie reizt die Sache mit den Stars and Stripes bis zum
    Maximum aus, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Aaron legte mir eine Hand auf die Schulter und rang sich ein Lächeln ab. Ich nickte, ohne eine Ahnung zu haben, was zum Teufel er damit meinte, und ohne es
    wirklich wissen zu wollen.
    Nach einer kleinen Pause zog er seine Hand zurück
    und sah auf seine Armbanduhr. »Brauchen Sie sonst
    noch irgendwas?« Er hatte Recht: es war fast 22 Uhr, ich musste los.
    »Ja. Ich brauche noch etwas. Ich habe den ganzen
    Sprengstoff in einen Ihrer Plastikbehälter gepackt; er steht noch unten beim Schuppen.«
    »Sie nehmen ihn mit?«
    Ich nickte.
    Er holte nochmals tief Luft und musste sich sichtlich beherrschen, um nicht nach dem Grund dafür zu fragen.
    Anscheinend gab es außer dem Umzug nach Norden
    weitere Dinge, von denen Carrie ihm nichts erzählte.
    »Okay, geben Sie mir fünf Minuten Zeit.«
    Wir trennten uns: Er verschwand in seinem
    Schlafzimmer, und ich ging in den Lagerraum zurück.
    Carrie hockte noch immer auf dem Regiestuhl, hatte die Ellbogen auf den Computertisch gestützt und hielt ihren Kopf mit beiden Händen. Ich überließ sie sich selbst und 400
    packte die Hängematte und das andere Zeug in den
    Rucksack.
    Die Fliegengittertür quietschte und fiel knallend zu, als Aaron das Haus verließ, um den Behälter mit dem Sprengstoff zu holen. Ich

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