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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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freut mich. Weißt du, ich habe
    beobachtet, wie du hier ein und aus gegangen bist –
    immer so traurig. Ich hab gleich auf eine Scheidung getippt, so was sehe ich den Leuten an. Für dich ist’s sicher schlimm, dass du deine Kleine nicht sehen darfst.
    Ich hab mir nur Sorgen um dich gemacht, Darling, das war alles.«
    »Nicht nötig, Maureen, bei mir ist alles in Ordnung.«
    Sie nickte zustimmend. »Gut … gut, aber solche
    Dinge können normalerweise …«
    Sie wurde vorübergehend durch Ereignisse auf der
    Treppe abgelenkt. Ein paar Kosovo-Albaner hatten
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    angefangen, sich auf einem der oberen Treppenabsätze anzubrüllen. Maureen zuckte mit den Schultern und
    lächelte mir zu. »Nun, sagen wir einfach, dass die
    meisten Dinge sich irgendwann von selbst regeln. Ich hab schon andere Männer gesehen, die hier mit diesem Blick herumgeschlichen sind. Und ich erzähle ihnen das Gleiche und behalte immer Recht. Du wirst sehen,
    solche Dinge können nur besser werden.«
    In diesem Augenblick brach irgendwo über uns eine
    Schlägerei aus, und eine Nike-Sporttasche flog sich überschlagend die Treppe hinunter. Wenig später folgte ihr Zigaretten verkaufender Eigentümer in einem
    braunen Pulli mit V-Ausschnitt und weißen Socken. Als dann mehrere Kerle die Treppe herunterstürmten und
    anfingen, den Jungen mit Fußtritten zu bearbeiten, griff Maureen nach ihrem Handfunkgerät. Sie sprach mit der coolen Gelassenheit, die man sich nur durch jahrelange Erfahrung aneignet.
    Ich blieb an die Wand gelehnt stehen, als weitere
    Zigarettenverkäufer auftauchten und die Schlägerei zu beenden versuchten.
    Innerhalb von zwei Minuten war in der Ferne
    Sirenengeheul zu hören, das rasch näher kam. Als
    Maureen den Türöffner betätigte, stürmten die
    Zigarettenverkäufer mit ihren Taschen in der Hand
    herein, weil sie glaubten, die Polizei veranstalte eine Razzia. Sie rannten auf ihre Zimmer, um ihre
    Schmuggelware zu verstecken, und überließen die Jungs aus Manchester draußen ihrem Schicksal. Ihnen dicht auf den Fersen drängten vier Polizeibeamte herein, die 117
    sich daran machten, den Krawall zu beenden.
    Ich sah auf meine Baby-G, ein neues Modell in
    Schwarz mit purpurroter Beleuchtung. Noch über drei Stunden, bis ich abgeholt wurde, und es gab nichts, was ich hätte tun wollen. Ich wollte nichts essen, ich wollte nichts trinken, wollte nicht einmal nur herumhocken und wollte ganz bestimmt nicht, dass Maureen mir in die Seele blickte, so hilfsbereit sie auch zu sein versuchte.
    Sie wusste schon zu viel. Deshalb nickte ich ihr dankend zu und setzte mich in Richtung Straße in Bewegung.
    Selbst mitten in dieser Krise hatte sie einen Augenblick Zeit für mich. »Du musst aufhören, dir Sorgen zu
    machen, Nick. Das schadet dem hier, weißt du.« Sie
    tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »Solche Fälle hab ich hier schon mehrmals erlebt, Darling.«
    Während die Rangelei am Fuß der Treppe
    weiterging, klingelte eines der Telefone hinter ihr. »Hab zu tun, Schätzchen. Hoffentlich kommen die Dinge
    wieder ins Lot – das tun sie normalerweise, weißt du.
    Alles Gute, Darling!«
    Draußen übertönte Baulärm das Geschrei der
    Festgenommenen. Ich stand mit hängenden Schultern
    auf den Stufen vor dem Haus und starrte das
    Gehsteigpflaster an, während die an der Schlägerei
    Beteiligten abgeführt wurden. Ihre wütenden Proteste gingen im Hämmern von Pressluftbohrern unter.

    Punkt 15 Uhr fuhr der Mercedes-Kombi vorbei und
    fand ein Stück die Straße hinunter einen Parkplatz.
    Laufschuhe saß am Steuer, Sundance auf dem
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    Beifahrersitz. Sie ließen den Motor laufen.
    Ich hievte meinen tauben Hintern von der Treppe
    hoch und schleppte mich in ihre Richtung. Sie trugen dieselben Klamotten wie an diesem Morgen und tranken Kaffee aus Pappbechern. Ich ließ mir Zeit – nicht um sie warten zu lassen, sondern weil mein Körper sich genau wie mein Verstand nicht schneller bewegen konnte.
    Sie nickten mir nicht einmal zu, als ich hinten
    einstieg, und schnallten sich wieder an.
    Als wir anfuhren, warf Sundance mir über die
    Schulter einen braunen Umschlag zu. »Ich habe schon fünfhundert vom Konto abgehoben, versuchen Sie’s also heute nicht noch mal. Das deckt die gepumpten
    fünfundachtzig – plus Zinsen.«
    Sie grinsten sich an. Ihr Job hatte seine guten Seiten.
    Mein neuer Reisepass und die Kreditkarte waren
    druckfrisch, aber fachmännisch gealtert. Weiterhin
    enthielt der Umschlag meine neue

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