Nick Stone - 04 - Eingekreist
Doktoren
betreut.« Er sah wieder auf seinen Zettel. »Carrie und Aaron Yanklewitz. Ein saudummer Name.«
Er sah zu Laufschuhe hinüber, der zustimmend nickte, und sah nochmals auf seinen Zettel.
»Es gibt keinerlei Kontakt zu Mr. Frampton oder
sonst jemandem hier. Alle Mitteilungen laufen über den Führungsoffizier der beiden.«
Ich fragte mich, ob es entfernt möglich war, dass die Yanklewitzes Amerikaner polnischer Abstammung
waren. Meine Stirn lag an der Seitenscheibe, während ich das draußen vorbeiziehende reale Leben beobachtete.
»Hören Sie überhaupt zu, Arschloch?«
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Ich sah in den Rückspiegel und merkte, dass er auf
eine Antwort wartete. Ich nickte.
»Das Ehepaar erwartet Sie auf dem Flughafen mit
einem Schild, auf dem der Name Yanklewitz steht, und die Kennzahl dreizehn. Verstanden? Dreizehn.«
Ich nickte wieder, ohne mir diesmal die Mühe zu
machen, ihn dabei anzusehen.
»Die beiden zeigen Ihnen, wo der Junge wohnt, und
müssten bis zu Ihrer Ankunft genügend Fotos und
weiteres Material gesammelt haben. Sie wissen nicht, welchen Auftrag Sie haben. Aber wir wissen es, nicht wahr, Freundchen?« Er drehte sich zu mir um, während ich weiter nach draußen starrte, ohne wirklich etwas zu sehen, und nichts empfand, sondern mich nur taub
fühlte. »Sie bringen Ihren Auftrag zu Ende, stimmt’s?«
Sein Zeigefinger stocherte in der Luft zwischen uns.
»Sie führen zu Ende, wofür Sie bezahlt worden sind.
Und zwar bis spätestens Freitagabend. Haben Sie
verstanden, Stone? Sie bringen diese Sache zu Ende.«
Ich wurde jedes Mal deprimiert und zornig, wenn
dieser Job erwähnt wurde. »Ohne Sie wäre ich
verloren.«
Sundance’ Zeigefinger stocherte wieder in der Luft
herum, während er sich mit mäßigem Echo bemühte,
sich seine Wut nicht anmerken zu lassen. »Liquidieren Sie den Scheißjungen!«, knurrte er.
Ich hatte das Gefühl, in diesem Wagen stehe jeder
unter Druck, und wäre jede Wette eingegangen, dass
das daran lag, dass der Jasager selbst unter Druck
geraten war. Ich fragte mich, welche Story er C
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aufgetischt haben mochte – oder hatte der Jasager
einfach behauptet, der Job sei wegen schlechter
Nachrichtenverbindungen »verpatzt« worden?
Schließlich hatte ich ihm das erzählt, nicht wahr? Ich konnte mich nicht mehr genau daran erinnern.
Der Jasager hatte C wahrscheinlich versichert, der
gute alte Stone – den C nicht erkannt hätte, wenn er vom Himmel gefallen und auf ihm gelandet wäre – habe den Fall übernommen und damit sei alles in bester
Ordnung. Aber ich hatte den leisen Verdacht, dass ich nur deshalb nach Panama statt Beachy Head unterwegs war, weil ich ihr einziger K war, der dämlich genug war, um zu versuchen, diesen Auftrag auszuführen.
Als wir London auf der A40 verließen, um nach Brize Norton zu fahren, versuchte ich, mich auf meinen
Auftrag zu konzentrieren. Ich musste meinen Kopf mit dem Job statt mit Jammer füllen. Zumindest war das die Theorie. Aber das war einfacher gesagt als getan. Ich war abgebrannt. Ich hatte die Ducati, das Haus in
Norfolk, die Möbel und alles andere, was nicht in eine Sporttasche passte, verkauft, um Kellys Behandlung zu bezahlen. Privatpflege im grünen Hampstead und
regelmäßige Sitzungen in The Moorings hatten mich
den letzten Penny gekostet.
Als ich das Haus in Norfolk endgültig verlassen hatte, war mir ähnlich beklommen zu Mute gewesen wie an
dem Tag, an dem ich als Sechzehnjähriger unseren
Wohnblock verlassen hatte, um zur Army zu gehen.
Damals hatte ich keine Sporttasche, sondern nur eine Tüte mit einem Paar löchriger Socken, einem noch
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verpackten Stück Wright’s Teerseife und einer sehr
alten Zahnbürste in einem Coop-Plastiketui gehabt.
Zahncreme wollte ich mir nach dem ersten Zahltag
kaufen, ohne recht zu wissen, wann er sein und wie viel ich ausbezahlt bekommen würde. Das war mir ziemlich egal gewesen, denn so schlimm die Army auch sein
mochte, sie würde mich vor einem Leben in
Erziehungsheimen bewahren und von einem Stiefvater
befreien, der von Ohrfeigen zu Faustschlägen
übergegangen war.
Seit im März Kellys Therapie angefangen hatte, hatte ich nicht mehr arbeiten können. Und da ich keine
Sozialversicherungsnummer, keinen
Beschäftigungsnachweis hatte – absolut nichts, was
meine Existenz nach dem Ausscheiden aus dem
Regiment hätte beweisen können –, konnte ich nicht
einmal Sozialhilfe beantragen. Die Firma dachte nicht daran, mir zu helfen;
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