Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
Vom Netzwerk:
Doktoren
    betreut.« Er sah wieder auf seinen Zettel. »Carrie und Aaron Yanklewitz. Ein saudummer Name.«
    Er sah zu Laufschuhe hinüber, der zustimmend nickte, und sah nochmals auf seinen Zettel.
    »Es gibt keinerlei Kontakt zu Mr. Frampton oder
    sonst jemandem hier. Alle Mitteilungen laufen über den Führungsoffizier der beiden.«
    Ich fragte mich, ob es entfernt möglich war, dass die Yanklewitzes Amerikaner polnischer Abstammung
    waren. Meine Stirn lag an der Seitenscheibe, während ich das draußen vorbeiziehende reale Leben beobachtete.
    »Hören Sie überhaupt zu, Arschloch?«
    122
    Ich sah in den Rückspiegel und merkte, dass er auf
    eine Antwort wartete. Ich nickte.
    »Das Ehepaar erwartet Sie auf dem Flughafen mit
    einem Schild, auf dem der Name Yanklewitz steht, und die Kennzahl dreizehn. Verstanden? Dreizehn.«
    Ich nickte wieder, ohne mir diesmal die Mühe zu
    machen, ihn dabei anzusehen.
    »Die beiden zeigen Ihnen, wo der Junge wohnt, und
    müssten bis zu Ihrer Ankunft genügend Fotos und
    weiteres Material gesammelt haben. Sie wissen nicht, welchen Auftrag Sie haben. Aber wir wissen es, nicht wahr, Freundchen?« Er drehte sich zu mir um, während ich weiter nach draußen starrte, ohne wirklich etwas zu sehen, und nichts empfand, sondern mich nur taub
    fühlte. »Sie bringen Ihren Auftrag zu Ende, stimmt’s?«
    Sein Zeigefinger stocherte in der Luft zwischen uns.
    »Sie führen zu Ende, wofür Sie bezahlt worden sind.
    Und zwar bis spätestens Freitagabend. Haben Sie
    verstanden, Stone? Sie bringen diese Sache zu Ende.«
    Ich wurde jedes Mal deprimiert und zornig, wenn
    dieser Job erwähnt wurde. »Ohne Sie wäre ich
    verloren.«
    Sundance’ Zeigefinger stocherte wieder in der Luft
    herum, während er sich mit mäßigem Echo bemühte,
    sich seine Wut nicht anmerken zu lassen. »Liquidieren Sie den Scheißjungen!«, knurrte er.
    Ich hatte das Gefühl, in diesem Wagen stehe jeder
    unter Druck, und wäre jede Wette eingegangen, dass
    das daran lag, dass der Jasager selbst unter Druck
    geraten war. Ich fragte mich, welche Story er C
    123
    aufgetischt haben mochte – oder hatte der Jasager
    einfach behauptet, der Job sei wegen schlechter
    Nachrichtenverbindungen »verpatzt« worden?
    Schließlich hatte ich ihm das erzählt, nicht wahr? Ich konnte mich nicht mehr genau daran erinnern.
    Der Jasager hatte C wahrscheinlich versichert, der
    gute alte Stone – den C nicht erkannt hätte, wenn er vom Himmel gefallen und auf ihm gelandet wäre – habe den Fall übernommen und damit sei alles in bester
    Ordnung. Aber ich hatte den leisen Verdacht, dass ich nur deshalb nach Panama statt Beachy Head unterwegs war, weil ich ihr einziger K war, der dämlich genug war, um zu versuchen, diesen Auftrag auszuführen.
    Als wir London auf der A40 verließen, um nach Brize Norton zu fahren, versuchte ich, mich auf meinen
    Auftrag zu konzentrieren. Ich musste meinen Kopf mit dem Job statt mit Jammer füllen. Zumindest war das die Theorie. Aber das war einfacher gesagt als getan. Ich war abgebrannt. Ich hatte die Ducati, das Haus in
    Norfolk, die Möbel und alles andere, was nicht in eine Sporttasche passte, verkauft, um Kellys Behandlung zu bezahlen. Privatpflege im grünen Hampstead und
    regelmäßige Sitzungen in The Moorings hatten mich
    den letzten Penny gekostet.
    Als ich das Haus in Norfolk endgültig verlassen hatte, war mir ähnlich beklommen zu Mute gewesen wie an
    dem Tag, an dem ich als Sechzehnjähriger unseren
    Wohnblock verlassen hatte, um zur Army zu gehen.
    Damals hatte ich keine Sporttasche, sondern nur eine Tüte mit einem Paar löchriger Socken, einem noch
    124
    verpackten Stück Wright’s Teerseife und einer sehr
    alten Zahnbürste in einem Coop-Plastiketui gehabt.
    Zahncreme wollte ich mir nach dem ersten Zahltag
    kaufen, ohne recht zu wissen, wann er sein und wie viel ich ausbezahlt bekommen würde. Das war mir ziemlich egal gewesen, denn so schlimm die Army auch sein
    mochte, sie würde mich vor einem Leben in
    Erziehungsheimen bewahren und von einem Stiefvater
    befreien, der von Ohrfeigen zu Faustschlägen
    übergegangen war.
    Seit im März Kellys Therapie angefangen hatte, hatte ich nicht mehr arbeiten können. Und da ich keine
    Sozialversicherungsnummer, keinen
    Beschäftigungsnachweis hatte – absolut nichts, was
    meine Existenz nach dem Ausscheiden aus dem
    Regiment hätte beweisen können –, konnte ich nicht
    einmal Sozialhilfe beantragen. Die Firma dachte nicht daran, mir zu helfen;

Weitere Kostenlose Bücher