Nick Stone - 04 - Eingekreist
– hinten ist etwas
Dieselöl ausgelaufen, und ich … na ja, ich mache ihn lieber sofort wieder sauber, weißt du.«
Carrie drehte sich um. »Oh, okay.«
Ich folgte ihr zum Haus, während Aaron mir einen
letzten Blick zuwarf und mir kaum merklich zunickte, bevor er zu seinem Mazda ging.
Kurz bevor wir die Veranda erreichten, blieb sie noch mal stehen und drehte sich erneut um. Während Aaron mit seinem Pickup zu einer der Regentonnen
zurückstieß, konnte ich in Carries leicht verspiegelten Brillengläsern mein zerstochenes Gesicht und meine
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wirr nach allen Seiten abstehenden Haare sehen. Die Gläser waren zu dunkel getönt, um mich ihre Augen
erkennen zu lassen.
»Unsere Tochter Luce glaubt, dass Sie zu einer
britischen Studiengruppe gehören und ein paar Tage bei uns sind, um zu sehen, wie wir arbeiten, okay?«
»Klar, kein Problem.« Ich würde mein Bestes tun, um wie ein Bäume umarmender Wissenschaftler
aufzutreten. Hätte ich nur ihre Augen sehen können! Ich hasste es, mit verspiegeltem Glas zu reden.
»Luce hat keine Ahnung, weshalb Sie in Wirklichkeit hier sind. Wir übrigens auch nicht. Sie schläft noch; Sie werden sie bald kennen lernen.«
Carrie tippte sich an ihr linkes Brillenglas, dann
zeigte sie auf mein geschwollenes Auge.
»Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Das
vergeht nach ein paar Tagen.«
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Ich war so müde, dass ich kaum die Augen offen
halten konnte, als wir über ausgebleichte, rissige
Terrakottafliesen an zwei dunklen viktorianischen
Schaukelstühlen und einer alten Hanfhängematte mit
kaffeefleckigen Kissen vorbeigingen. Die Haustür stand offen, und Carrie zog die Fliegengittertür auf, wobei die Angeln leicht quietschten. Über dem ebenfalls mit einem Fliegengitter versehenen Fenster links neben der Tür war eine Wandlampe montiert, deren Schale halb mit
vertrockneten Insekten gefüllt war, die vom Licht
angelockt und versengt worden waren. Ich griff nach der Gittertür, bevor die Zugfeder sie wieder schloss, und folgte Carrie ins Haus.
Nach der blendenden Helligkeit im Freien war es in
dem stark nach Holz riechenden Inneren des Hauses
nahezu finster. Man kam sich wie in einem
Gartenschuppen vor. Ich unterdrückte mühsam ein
Gähnen; meine Augen wollten zufallen, aber das durfte ich nicht zulassen. Dies hier war Neuland, und ich
musste mir alle Einzelheiten einprägen.
Der riesige Wohnraum hatte eine hohe Decke.
Massive Baumstämme, die das Rahmenwerk des Hauses
bildeten, waren in verputzte Wände eingelassen, die einmal cremeweiß gewesen, aber jetzt abgestoßen und verfärbt waren. Der Raum war wie eine Ferienwohnung möbliert: Die etwas klobige Einrichtung war aufs
Notwendigste beschränkt.
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Carrie ging geradewegs auf eine weitere in
verblasstem Gelb gestrichene Tür zu, die etwa zehn
Meter vor uns lag. Ich folgte ihr, während sie die
Sonnenbrille abnahm und an ihrem Brillenkettchen
baumeln ließ. Links von uns standen vier massive Sessel aus Naturholz mit schmuddeligen Polstern, deren
geblümte Muster nicht zusammenpassten. Die Sessel
umgaben einen runden Couchtisch, der aus einer
dunklen Baumscheibe mit über einem Meter
Durchmesser bestand. Auf den Tisch und die Sessel
waren zwei frei stehende Ventilatoren im
Fünfzigerjahrestil mit verchromten Schutzkäfigen
gerichtet. Das Chrom hatte schon bessere Tage gesehen, und ich fand es schade, dass an den Drahtkäfigen keine Seidenbänder hingen, mit denen die Ventilatoren erst richtig authentisch gewirkt hätten.
In die linke Wand waren zwei weitere Türen
eingelassen – ebenfalls gelb gestrichen und von
abblätternden braunen Türrahmen umgeben. Die halb
offene entferntere Tür führte anscheinend ins
Elternschlafzimmer. An dem aus Naturholz bestehenden Kopfende des Betts war ein Ende eines ehemals weißen Moskitonetzes befestigt, das von der Decke herabhing.
Das Bett war ungemacht, und ich sah purpurrote
Bettwäsche. Auf einem Sessel lag Männer- und
Frauenkleidung durcheinander. An der Wand rechts
neben dem Bett war der Holzkolben eines dort
hängenden Gewehrs zu sehen. Hätte ich hier draußen
gelebt, hätte ich diese Waffe vielleicht griffbereiter aufbewahrt.
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Weiter vorn, in einer Ecke des Hauses, befand sich
der Küchenbereich mit einem kleinen Tisch und vier
Stühlen. An Haken unter dem Geschirrschrank hingen
zehn bis zwölf Kaffeebecher in verschiedenen Farben.
Rechts von mir verschwand die gesamte Wand bis
zur Tür, zu der wir unterwegs
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