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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Querschläger über mich hinweg.
    »Luz! Leg dich hin! Bleib liegen! Bleib liegen!«
    Als ich loskroch, verwandelte das bisherige Einzelfeuer sich in Feuerstöße. Die M-16 bestrichen die Stellen, an denen wir verschwunden waren, um uns vielleicht auf diese Weise zu treffen; wir mussten zusehen, dass wir nach rechts in die Senke kamen. Laub bot Sichtschutz, aber es schützte uns nicht vor Gewehrfeuer; davor sicher waren wir erst, wenn wir vom Haus aus nicht mehr zu sehen waren.
    »Ich komme, bleib unten, leg dich hin!«
    Bei manchen langen Feuerstößen gingen die Geschosse hoch über uns hinweg, weil die Gewehrmündungen hochschnellten, aber andere Feuerstöße waren kürzer, weil die erfahreneren Schützen nur drei bis fünf präzise Schüsse abgaben. Gleichzeitig hörte ich den Motor des Land Cruisers aufheulen.
    Ich kroch sechs bis sieben Meter durch den Dschungel, bis ich sie fand. Carrie lag auf dem Rücken, atmete keuchend und hatte Tränen in ihren weit aufgerissenen Augen, die groß wie Untertassen waren. Ihre Cargohose war am rechten Oberschenkel durchgeblutet, und ein Knochensplitter hatte den festen Stoff durchstoßen. Ihr verletztes Bein schien kürzer als das andere zu sein, und der Fuß lag flach nach außen gedreht auf dem Erdboden. Ein Geschoss musste ihren Oberschenkelknochen durchschlagen haben. Luz hockte über sie gebeugt neben ihr, wusste aber nicht, was sie tun sollte, und starrte nur mit offenem Mund die Blutflecken auf Carries Hose an.
    Die Schießerei war jetzt ebenso abgeklungen wie das Geschrei, und das Motorengeräusch wurde lauter.
    Ich packte Carrie unter den Armen und fing an, sie rückwärts kriechend durchs Laub in Richtung Senke zu schleifen. Luz folgte uns laut schluchzend auf allen vieren.
    »Halt die Klappe! Sonst hören sie dich!«
    Wir schafften nur wenige Meter. Carrie schrie unwillkürlich auf, als ihr verletztes Bein sich irgendwo verfing, und schlug die Hände vor den Mund, um möglichst keinen Laut herauszulassen. Immerhin bedeutete ihr Aufschrei, dass sie atmete und Schmerz empfinden konnte, was ein gutes Zeichen war. Aber die beiden machten solchen Krach, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis uns jemand hören würde.
    Ich sprang auf, packte Carrie am Handgelenk und legte sie mir mit einem Rettungsgriff wie ein Feuerwehrmann über die Schulter. Sie schrie nochmals auf, als ihr verletztes Bein frei in der Luft baumelte, bevor ich es festhalten konnte. Dann stiefelte ich mit langen Schritten durch den Dschungel, stabilisierte mit einer Hand Carries rechtes Bein und hielt mit der anderen Luz gepackt: an der Hand, am Haar oder am Genick, je nachdem, was erforderlich war, damit sie mit mir Schritt hielt.
    Hinter uns stiegen jetzt erste Leuchtkugeln auf, und ins Brummen des Geländewagens mischte sich wildes Geschrei. Immer wieder wurden blindlings kurze Feuerstöße abgegeben. Unsere Verfolger hatten die Stelle erreicht, wo wir im Dschungel verschwunden
    waren.
    Wir brachen durch einen Klumpen Wart-ein- Weilchen, in dem Carries Bein sich verfing. Sie schrie auf, und ich drehte mich halb um und machte es wieder frei. Ich wusste, dass die zersplitterten Enden ihres Oberschenkelknochens wie eine Schere Muskeln, Nerven, Sehnen und Bänder durchtrennen konnten — oder im schlimmsten Fall die Oberschenkelschlagader. Dann würde sie binnen weniger Minuten verbluten. Aber was hätte ich sonst tun sollen?
    Wir hasteten weiter und erreichten leicht abfallendes Gelände. Ich vermutete, dass wir uns auf Höhe des Hubschraubers auf der Lichtung rechts neben uns befanden. Hinter uns waren immer wieder Feuerstöße zu hören, aber der Dschungel schluckte die meisten Geräusche, und wir schienen die unmittelbare Gefahrenzone verlassen zu haben.
    Die Leuchtkugeln erinnerten mich daran, dass ich bald Halt machen und Carrie versorgen musste. Dazu brauchte ich dieses kostbare letzte Licht.
    Ich marschierte in Richtung Waldrand, bis ich durch die Bäume auf die Lichtung hinaussehen konnte, und schleppte dann Luz mit mir zurück, bis wir hinter dem grünen Wall verschwanden. Dort konnte ich Carrie endlich ablegen, wobei ich darauf achtete, dass ihre Füße dem Waldrand zugekehrt waren.
    Die M-16 schossen jetzt nur noch sporadisch — im höheren Gelände hinter uns —, aber das Geschrei und der Motorenlärm waren kaum abgeklungen. Mir war das egal: Gab es irgendein Drama, würden wir uns einfach in den Dschungel zurückziehen. Im Augenblick kam es darauf an, Carrie zu versorgen.
    Sie lag

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