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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Größe einer kleinen Garage, war aus weiß verputzten Hohlblocksteinen gemauert und hatte ein nur leicht geneigtes rotes Wellblechdach. Die Bauarbeiter ruhten sich im Schatten aus, wo sie vor
    der Mittagssonne sicher waren.
    Ich versuchte das Thema für den Fall zu wechseln, dass er sich als grüner Billy Graham erweisen sollte. Auch mir gefiel es nicht, wenn Bäume für Beton geopfert wurden — oder für irgendwas anderes —, aber mein Engagement war nicht so stark, dass ich mir Vorträge darüber hätte anhören wollen, und aktive Arbeit für Naturschutz war erst recht nicht meine Sache. Deshalb wurden Leute wie er gebraucht, nahm ich an.
    »Ist Carrie auch Dozentin?«
    Er schüttelte langsam den Kopf, während er die Fahrspur wechselte, um einen mit Wasserflaschen beladenen Lastwagen vorbeiröhren zu lassen.
    »Nein, wir haben einen kleinen Forschungsauftrag von der Universität. Deswegen muss ich weiter Vorlesungen halten. Wir sind nicht das Smithsonian Institute, wissen Sie. Ich wollte, wir wären es, das wünschte ich mir wirklich.«
    Jetzt wollte Aaron das Thema wechseln. »Sie haben von den FARC gehört? Von den Fuerzas Armada Revolucionarias Colombianas?«
    Ich nickte. Mir war es egal, über welches Thema er sprechen wollte, solange es nicht darum ging, Bäume zu umarmen. »Wie ich höre, stoßen sie jetzt häufig nach Panama vor, seit SOUTHCOM nicht mehr hier stationiert ist.«
    »Ja, das tun sie. Wir machen uns große Sorgen. Es geht nicht nur um die ökologischen Probleme. Panama könnte die FARC nicht abwehren, wenn sie in großer Zahl kämen. Sie sind einfach zu stark.«
    Er erzählte, dass die Bombenanschläge, Morde, Entführungen und Erpressungen schon immer zum Alltag gehört hatten. Aber seit die Amerikaner sich aus Panama zurückgezogen hatten, waren die FARC unternehmungslustiger geworden. Einen Monat vor dem Abzug der letzten US-Truppen hatten sie sogar Panama City angegriffen. Vor dem amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in der Kanalzone hatten sie zwei Kampfhubschrauber entführt und in das von ihnen kontrollierte Gebiet geflogen. Drei Wochen später hatten sechs- bis siebenhundert FARC-Kämpfer einen kolumbianischen Marinestützpunkt in der Nähe der Grenze zu Panama angegriffen und dabei diese Kampfhubschrauber als fliegende Feuerplattformen eingesetzt.
    Dann entstand eine Pause, und ich konnte sehen, wie Aaron das Gesicht verzog, während er zu formulieren versuchte, was ihm durch den Kopf ging. »Nick .« Er machte wieder eine Pause. Irgendetwas bedrückte ihn. »Nick, ich möchte, dass Sie wissen, dass ich kein Spion, kein Revolutionär bin. Ich bin nur jemand, der seine Arbeit tun und hier in Frieden leben will. Das ist alles.«

 
11
    Ich nickte. »Wie ich schon gesagt habe, bin ich bis Freitagabend wieder weg und will versuchen, Ihnen nicht zur Last zu fallen.« Irgendwie war es tröstlich, dass auch andere Leute über diese Situation unglücklich waren.
    Aaron erwiderte mein Lächeln zögernd, als wir eine lange Brücke erreichten, die ungefähr hundertfünfzig Meter vom Land entfernt in Richtung Stadt führte. Sie erinnerte mich an die Straßenverbindung zu den Florida Keys.
    Wir fuhren an ein paar rostigen Wellblechhütten vorbei, die große Betonröhren umgaben, aus denen städtische Abwässer ins Meer flossen. Genau vor uns ragten hohe, schlanke Bürotürme, deren getönte und verspiegelte Glasfassaden selbstbewusst in der Sonne glitzerten, in den Himmel auf.
    Nachdem wir einen weiteren Balboa gezahlt hatten, um die Autobahn verlassen zu dürfen, erreichten wir einen breiten Boulevard, auf dessen Mittelstreifen Bäume in gepflegten Rasenflächen standen. In die Randsteine waren große Abflüsse eingelassen, die selbst tropische Regengüsse aufnehmen konnten. Auf dem Boulevard waren Personenwagen, Lastwagen, Busse und Taxis mit verrückten Fahrern unterwegs. Alle fuhren, als hätten sie die Kiste gerade geklaut und seien damit auf der Flucht. Die Luft war von dem Gestank von Auspuffgasen, dem Lärm aufheulender Motoren und ständigem Gehupe erfüllt. Irgendwo über uns raste ein Hubschrauber im Tiefflug vorbei. Aaron musste selbst bei dieser geringeren Geschwindigkeit weiter schreien, um sich verständlich zu machen. Er nickte zu KleinManhattan hinüber. »Dort sitzt das Geld.«
    Das konnte ich mir vorstellen. Viele der großen
    europäischen und amerikanischen Banken, aber auch nicht wenige mit zweifelhaft klingenden Namen, hatten glitzernde Glastürme, an denen groß ihr Name

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