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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Dollar für
    neunhundertneunundneunzig Dollar weggegangen ist, weil der Papierkram für den Rücktransport nach Norden zu viel Mühe gemacht hätte.«
    Ich sah mich in dem ruhigen Wohnviertel um: hübsche Bungalows mit Gummibäumen vor der Terrasse, Kombiwagen und viele hohe Zäune und Tore. Er zeigte auf kein bestimmtes Haus, als er fortfuhr: »Hier draußen gibt’s Kerle, die Schrauben an ihren Autos mit Drehmomentschlüsseln für Düsenflugzeuge — pro Satz fünfzehntausend Dollar — festziehen, für die sie sechzig Dollar bezahlt haben.« Er seufzte. »Ich wollte, ich hätte auch etwas von diesem Zeug in die Hände bekommen. Für uns sind nur Kleinigkeiten abgefallen.«
    Die Wohnhäuser wichen langen Ladenzeilen und Neonreklamen für Blockbuster und Burger King. Einige Kilometer vor uns ragten drei H-förmige Containerkräne auf. »Die Balboa-Docks«, erklärte Aaron. »An der Einfahrt zum Kanal. Wir kommen bald in die Zone . « Er verbesserte sich. »In die ehemalige Kanalzone.«
    Das war ziemlich offenkundig, wenn man nur auf die
    Straßenschilder achtete. Hier zu Lande schien es nicht viele zu geben, aber ich sah gerade jetzt wieder ein altes US-Schild, das windschief an seinem Pfosten hing und uns darüber informierte, bis zur USAF Albrook sei es nicht mehr weit. Ein verblasstes blauweißes Metallschild an der Hauptstraße wies uns den Weg zur Servicemen’s Christian Association, und wenig später erreichten wir eine gut ausgebaute graue Betonstraße, die um einen Flugplatz herumführte, auf dem sich Sportflugzeuge und Privat- und Firmenhubschrauber drängten. Die BalboaDocks lagen nun links hinter uns. »Das war früher der US-Luftwaffenstützpunkt Albrook. Hier haben die FARC die Hubschrauber gestohlen, von denen ich Ihnen erzählt habe.«
    Wir kamen an mehreren Kasernengebäuden vorbei, die mit Brettern verschalt waren: drei Stockwerke hoch und mit Klimageräten an buchstäblich allen Fenstern. Mit ihren makellos sauberen cremefarbenen Mauern und den roten Ziegeldächern sahen sie sehr amerikanisch, sehr militärisch aus.
    An fünfzig Meter hoch aufragenden stählernen Fahnenmasten, an denen früher zweifellos riesige Stars and Stripes geweht hatten, war jetzt die Flagge Panamas aufgezogen.
    Aaron seufzte. »Und wissen Sie, was das Traurigste daran war?«
    Ich betrachtete den Teil des Stützpunkts, der jetzt als Busbahnhof zu dienen schien. Ein großes Schild mit der Aufschrift United States Air Force Albrook war halb mit Busfahrplänen zugeklebt, und im rückwärtigen Teil der
    Anlage wurden lange Reihen von Bussen gereinigt und ausgekehrt.
    »Was denn?«
    »Weil alles Gerät für neunhundertneunundneunzig Dollar verschleudert worden war, brauchte die Air Force so dringend Gabelstapler, dass sie tatsächlich anfangen musste, einige ihrer alten Geräte zu mieten, um das restliche Material für den Rücktransport in die Staaten verladen zu können.«
    Sobald der Flugplatz hinter uns lag, verlief die Straße wieder zwischen mindestens drei Meter hohem Pampasgras. Wir kamen an eine weitere Mautstelle, zahlten ein paar Cent und passierten die Schranken.
    »Willkommen in der Zone. Diese Straße verläuft parallel zum Kanal, der ungefähr eine Viertelmeile von hier entfernt dort drüben liegt.« Er zeigte nach links, und ich hatte den Eindruck, wir hätten soeben eine Wohnsiedlung in Südflorida erreicht — mit Bungalows und einstöckigen Häusern im amerikanischen Stil, Reihen von Telefonzellen, Verkehrsampeln und englischen Straßenschildern. Sogar die Straßenlaternen sahen anders aus. Für einen Golfplatz wurde auf Englisch und Spanisch geworben. Aaron zeigte auf das Clubhaus. »Das war früher der Offiziersclub.«
    Eine leer stehende Schule rechts der Straße sah wie ein Gebäude aus einer amerikanischen Fernsehshow aus. Neben ihr erhob sich der riesige weiße Kuppelbau einer Allwettersportanlage.
    »Wie lange fahren wir noch bis zu dem Haus?«
    »Noch vierzig bis fünfzig Minuten. In der Stadt war
    heute ziemlich viel los.«
    Es wurde Zeit, über den Job zu reden.
    »Haben Sie eine Ahnung, wozu ich hier bin, Aaron?«
    Hoffentlich hatte er keine.
    Er zuckte ausweichend mit den Schultern und sprach mit seiner sanften Stimme, die wegen des Fahrtwinds schwer zu verstehen war. »Wir haben erst gestern Abend erfahren, dass Sie kommen würden. Wir sollen Ihnen auf alle nur mögliche Weise behilflich sein und Ihnen zeigen, wo Charlie lebt.«
    »Charlie?«
    »Charlie Chan — Sie wissen schon, der Typ aus den

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