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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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hineindurften. Ich fuhr um den Hafen herum, in dem es von Ausflugsbooten und Korsikafähren wimmelte, und begann die ersten Wegweiser nach Beaulieu-sur-Mer zu sehen.
    Die Straße schlängelte sich ansteigend weiter, bis sie nur noch durch eine Leitplanke und eine dreißig Meter hohe Steilwand vom Meer getrennt war. Als ich höher hinaufkam, konnte ich landeinwärts Bergketten sehen, die endlos weiterzugehen schienen. Riviera Radio hatte vermutlich Recht, wenn es behauptete, hier könne man morgens am Strand und nachmittags auf der Skipiste sein.
    Nizza verschwand hinter mir, während die Straße sich den Klippen folgend weiterschlängelte. Ich kam mir vor, als sähe ich an einem Sonntagnachmittag einen alten Schwarz-Weiß-Film; ich rechnete jeden Augenblick

    damit, dass mir hinter der nächsten Kurve David Niven in einem Austin Healey entgegenkommen würde.
    Nach einer scharfen Linkskurve lag der riesige
    Tiefwasserhafen Villefranche unter mir. Diese Bucht –

der Heimathafen der amerikanischen Sixth Fleet, bis Frankreich seine Streitkräfte aus der NATO abgezogen hatte – war einer der größten natürlichen Häfen der Welt.
    Amerikanische und britische Kriegsschiffe ankerten dort noch manchmal zu Freundschaftsbesuchen – oder um
    schwer betäubte Hawalladas außer Landes zu schaffen.

    Das in stumpfem Grau gehaltene Kriegsschiff mit der riesigen weißen Nummer am Heck schien die gesamte Bucht zu beherrschen. Es hatte mehr Kuppeln und
    Antennen als die Enterprise und am Heck einen Hubschrauberlandeplatz, auf dem vermutlich ein Jumbo Platz gehabt hätte.
    Die Besatzung würde nicht ahnen, was an Bord
    vorging. Sie würde nur hören, ein bestimmter Bereich sei gesperrt, weil wichtige Gäste an Bord seien. Nur der Kommandant und einige hohe Offiziere würden wissen, was es mit dem Freundschaftsbesuch tatsächlich auf sich hatte. Die Gäste erhielten vielleicht gerade jetzt einen Lagebericht von George, der meine neuesten
    Informationen weitergab. Anschließend würden sie sich eifrig daran machen, in einer abgelegenen
    Schiffskammer, die keine Schreie nach außen dringen ließ, ihre letzten Vorbereitungen zu treffen. Ich konnte wirklich nur hoffen, dass wir sie nicht enttäuschen würden.

    Jenseits des Kriegsschiffs lag Cap Ferrat. Es wirkte sehr grün, sehr opulent, mit Landsitzen in von hohen Zäunen umgebenen Parks. Ich fuhr der Bucht folgend weiter – durch Villefranche und an einer links
    abzweigenden Nebenstraße vorbei, die in Serpentinen in die Berge hinaufführte. An dieser Straße und nur
    sechzehn Kilometer jenseits einiger Bergdörfer und einzelner Häuser lag der Übergabepunkt: eine illegale Müllkippe voller Hausmüll und verrosteter
    Kühlschränke. Sie sah aus, als könnte man dort den größten Trödelmarkt der Welt abhalten, und war genau der Ort, den ich für dieses Unternehmen brauchte.
    Wenige Minuten später war ich in Beaulieu-sur-Mer.
    Da der Hafen auf der Seite der Stadt lag, folgte ich den Hinweisschildern zum Gare. Der Bahnhof war ein kleines cremeweißes Gebäude mit Taxistand und Blumenbeeten, die so gepflegt aussahen, als hätten sie einen
    persönlichen Stylisten. Nachdem ich ein paar Mal im Kreis herumgefahren war, fand ich eine Parklücke und stellte den Renault ab. Ich stieg aus und nahm meine Digitalkamera aus der Reisetasche mit.
    Der Mégane war das ideale Fahrzeug für diese Art
    Auftrag: dunkel lackiert, ein weit verbreitetes Modell und in jeder Beziehung unauffällig, sobald ich den Aufkleber des Händlers, bei dem die Autovermietung den Wagen gekauft hatte, von der Heckscheibe abgezogen hatte.
    Außerdem war er klein genug, um sich rasch parken zu lassen, aber doch so groß, dass man in seinem
    Kofferraum einen Menschen transportieren konnte.
    Deshalb hatte ich als persönliche Ausrüstung zwei Rollen reißfestes silbernes Klebeband im Kofferraum liegen.
    Auch Lofti und Hubba-Hubba hatten welches; wir
    mussten sicherstellen, dass jemand, den wir in den Kofferraum luden, sich nicht selbst befreien konnte.
    Alle drei Fahrzeuge waren so manipuliert worden, dass ihre Rückfahrscheinwerfer und Bremslichter sich
    ausschalten ließen. Technisch war das sehr einfach: Wir hatten die Kabel durchtrennt und einen Ein/Aus-Schalter eingefügt. Transportierten wir die Hawalladas ohne Licht zum Übergabepunkt, wollten wir auf keinen Fall, dass Rückfahrscheinwerfer oder Bremslichter aufleuchteten und vielleicht jemanden auf uns aufmerksam machten.
    Aus demselben Grund hatten wir die

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