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Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Schließlich würde dieser Krieg noch lange dauern.
    Gegen vier Uhr morgens wurde es recht frisch. Ich döste immer wieder für ein paar Minuten, zog die Baseballmütze tief ins Gesicht und schlang die Arme um meinen Oberkörper, um möglichst wenig Wärme zu verlieren.

 
22
DONNERSTAG, 22. NOVEMBER, 7.27 UHR
    Meine Augen brannten immer mehr, und mein Gesicht wurde kälter, was mich dazu veranlasste, häufig auf die Uhr zu sehen. Es war noch immer dunkel. Ich grub den Zettel mit den Adressen wieder aus, ging ein Stück weit die Hecke entlang, bevor ich hinübersprang, und schlenderte dann auf der Straße zur Einfahrt, zur Wendefläche und an den Läden und Cafés vorbei. Überall war noch geschlossen; nur hinter den Jalousien einiger kleinerer Boote brannte Licht, als würde dort schon der Morgenkaffee aufgesetzt.
    Ich holte mein Waschzeug aus dem Auto; am Strand jenseits des Parkplatzes gab es eine Süß wasserdusche. Dort wusch ich mich, shampoonierte mir die Haare und putzte mir gründlich die Zähne. Ich hatte ein Drittel meines Lebens im Feld verbracht und meistens im Freien geschlafen, aber ich konnte es mir nicht leisten, wie ein Penner auszusehen - sonst wäre ich in Monaco binnen fünf Minuten aufgegriffen worden. Und ich durfte nur am Strand in der Badehose oder mit nacktem Oberkörper herumlaufen. Auch ein Wohnmobil, das zum Übernachten praktisch gewesen wäre, kam nicht in Frage.
    Rasch mit dem Kamm durch die Haare fahren und meine Jeans abklopfen, dann war ich fertig. Ich ging zu dem Mégane zurück und fuhr los, wobei ich die Heizung
    voll anstellte, damit meine Haare trockneten. Wenn der Verkehr mitspielte, waren es nach Monaco ungefähr zwanzig Minuten.
    Ich schaltete Riviera Radio eben rechtzeitig ein, um die Achtuhrnachrichten zu hören. Die Taliban flüchteten vor den US-Bombenangriffen, Rohöl der Sorte Brent kostete pro Barrel zwei Dollar weniger, und der Tag würde sonnig und warm werden. Und nun ein Golden Oldie von den Doobie Brothers ...
    Ich fuhr durch mehrere Straßentunnel, deren nackte Felswand kaum eineinhalb Meter von mir entfernt war, und als ich wieder in den heller werdenden Tag hinauskam, setzte ich die Baseballmütze auf und zog ihren Schirm für die Fahrt ins Fürstentum tief ins Gesicht. Die ersten Leute, die ich sah, waren Polizisten, die mit weißen Schirmmützen und knielangen dunkelblauen Mänteln aussahen, als kämen sie geradewegs vom Set von Chitty-Chitty Bang-Bang.
    Der Verkehr war ziemlich dicht und bestand aus einem bunten Kennzeichensalat. Viele der Wagen kamen aus Frankreich oder Italien, aber ich sah ebenso viele mit dem rotweißen Rautenschild des Fürstentums auf ihren Kennzeichen.
    Als ich den kleinen Verkehrskreisel nur wenige hundert Meter jenseits des Tunnels erreichte, musste ich zwischen Motorradpolizisten durchfahren, deren Maschinen an beiden Straßenrändern abgestellt waren. Drei von ihnen, die kniehohe Motorradstiefel und dunkelblaue Reithosen trugen, nahmen Fahrzeugkontrollen vor, indem sie die Steuer- und
    Versicherungsplaketten an den Windschutzscheiben kontrollierten, während hinter ihnen Stimmen aus den Funkgeräten ihrer BMWs drangen.
    Die Straße schlängelte sich an drei oder vier Überwachungskameras vorbei hügelab in Richtung Hafen. Diese Kameras waren überall: rechteckige Stahlboxen, die mit roboterhaften Schwenks ihren Erfassungsbereich veränderten.
    Als ich auf Meereshöhe anlangte, begann das klare Wasser im Jachthafen das Sonnenlicht zu reflektieren und ließ die Schiffsrümpfe schimmern. Einige Jachten von der Größe von P&O-Kreuzfahrtschiffen hatten Hubschrauber und Range Rover an Deck geparkt, damit ihre Besitzer nicht erst bei Hertz anrufen mussten, wenn sie in einen Hafen einliefen.
    Hoch über der anderen Seite des Hafens lag Monte Carlo, wo alle Spielkasinos, Grandhotels und LuxusEigentumswohnanlagen sich zusammendrängten. Dorthin war ich unterwegs. Auf der um den Hafen herumführenden Straße stellte ich mir unwillkürlich vor, ich sei einer der Formel-1-Fahrer, die auf dieser Straße Rennen fuhren, Millionen verdienten und dann hier lebten, um sicherzustellen, dass der Fiskus in ihrer Heimat nichts von diesem Geldsegen abbekam. Ein schöner Job, wenn man ihn kriegen konnte.
    Als Stadt erschien Monaco mir nicht übermäßig attraktiv. Überall standen langweilige, gesichtslose Apartmentgebäude und engten die Prachtbauten aus der Zeit ein, bevor Steuerflüchtlinge ins Fürstentum geströmt waren. Die Banken verwalteten

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