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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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was wir vorhaben. Sagen Sie ihm: Wenn er schießen muss, sollen es einzelne, gezielte Schüsse sein. Wir müssen Munition sparen. Alles klar?«
    Salkic nickte, sah zu Nasir hoch und sprach auf Serbokroatisch, als Jerry die AK nahm.
    »Es steckt eine Kugel im Lauf. Weißt du, wie man die Sicherung betätigt?«
    Zu meiner Überraschung blickte er sofort zur richtigen Stelle. Die Sicherung einer AK besteht aus einem langen Hebel auf der rechten Seite. Ganz nach oben bedeutet, die Waffe ist gesichert. Der erste Klick nach unten: vollautomatisch. Der nächste Klick: Einzelschuss. Das alte sowjetische Prinzip: jede Menge Feuerkraft ohne großes Zielen.
    Ich nahm Jerrys Pistole, eine 9-mm-Halbautomatik, hergestellt in Südkorea von Daewoo, der Autofabrik, und forderte ihn auf, nur dann zu schießen, wenn Nasir eine Ladehemmung hatte oder getroffen wurde. Ich wollte durch Jerry nicht in größere Gefahr geraten als durch die Bastarde da draußen.
    »Alles bereit bei Ihnen, Ramzi?«
    Benzil winkte, um uns Glück zu wünschen. Salkic nickte ihm zu. »Wenn Gott will, dass ich heute sterbe, so sei es.«
    »Schluss mit diesem verdammten muslimischen Fatalismus.« Ich meinte es ernst. »Reden Sie kurz mit ihm, damit Sie am Leben bleiben und uns zu Nuhanovic bringen können.«
    Salkic klopfte mir auf den Arm. »Inschallah.«
    Wir duckten uns und versuchten, Teil der Felsen zu werden. Nach zehn Metern mussten wir uns hinlegen und durch Pfützen und Schutt kriechen.
    Nach jedem Meter überprüfte ich das Thuraya - ein Balken in der Anzeige würde genügen. Schweiß strömte mir übers Gesicht, trotz der Kälte. Und mein ZwölfDollar-Mantel schützte nicht vor Wasser und Schlamm. Spitze Steine bohrten sich mir in Ellbogen und Knie. Der Schmerz würde später kommen.
    Ich hörte die Leute draußen, unmittelbar rechts vom Höhleneingang. Nach einem weiteren Meter verharrte ich, das Thuraya in der linken Hand, die 9-mm in der rechten, den Zeigefinger am Bügel, den Daumen an der
    Sicherung. Ich wollte auf keinen Fall riskieren, dass sich beim Kriechen unabsichtlich ein Schuss aus der Pistole löste.
    Zehn Meter vor dem Höhlenzugang, und noch immer kein Balken in der Anzeige.
    »Salkic! Salkic!«, ertönte wieder die Motorola-Stimme, gefolgt von spöttischem Lachen.
    Nasir heulte. Ob es die Leute wussten oder nicht, sie taten uns einen Gefallen. Je mehr Geräusche sie verursachten, desto besser kamen wir voran.
    Wir krochen weiter. Etwa zwei Meter vor dem Eingang der Höhle erschien ein Balken im Display. Ich blieb liegen und bedeutete Salkic, zu mir zu kommen. Selbst Jerry stimmte nun in das Geschrei mit ein. Nasir war zornig, aber nicht dumm.
    Ich drückte auf Senden und reichte Salkic das Thuraya-Handy. Dann hob ich die Pistole, stützte die rechte Hand mit der linken ab und zielte etwa in Brusthöhe, die Waffe entsichert und den Finger am Abzug.
    Nasir und Jerry schrien noch immer aus vollem Hals und ließen die Burschen draußen wissen, was sie von ihnen hielten, aber sie bekamen kaum Antwort. Vielleicht langweilten sich die Typen. Dann hörte ich schallendes Gelächter. Um was auch immer es ging, die Mistkerle hielten es für äußerst komisch.
    Salkic hatte noch kein einziges Wort gesagt. Er berührte mich am Arm, gab mir das Telefon und wirkte dabei nicht sehr glücklich. Ich lauschte - es klingelte noch. Ich drückte auf die Taste und beugte mich so weit zur Seite, dass ich in sein Ohr sprach. Mein Blick blieb dabei nach vorn gerichtet, und ich zielte noch immer, mit entsicherter Pistole und dem Zeigefinger am Abzug. »Wissen Sie genau, wo wir sind?«
    Er nickte langsam. Mit der linken Hand griff ich in die Hosentasche, holte die Holiday-Inn-Karte hervor und gab die Nummer ein. »Sagen Sie dem Hotel, dass wir überfallen wurden und es mit bewaffneten Gegnern zu tun haben. Wir brauchen die Hilfe der SFOR.«
    Ich drückte auf Senden und reichte ihm das Handy. Während ich mich auf den Höhleneingang konzentrierte, sprach Salkic leise ins Satellitentelefon.
    Draußen rief erneut jemand Salkics Namen, und er nutzte die Gelegenheit, etwas lauter zu sprechen.
    Der Lauf einer AK erschien in Hüfthöhe am Rand des Höhleneingangs. Ich krümmte den Zeigefinger bis zum ersten Druckpunkt am Abzug der Daewood-Pistole und hielt den Blick auf einen Punkt dicht über der Mündung gerichtet.
    Eine Wange erschien, und ich hob die Pistole, bis das Visierkorn auf die zentrale Masse des Ziels zeigte, wie es sein sollte. Der Zeigefinger verharrte am

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