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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Gespräch mit seinem neuen Freund fort. Seit unserer Ankunft in Jordanien hatte er immer wieder betont, wie seltsam es für ihn war, die ganze Zeit über Arabisch zu sprechen. Offenbar erlebte er das jetzt zum ersten Mal. Sonst beschränkte sich das Arabische bei ihm auf Gespräche mit Großmutter und Mom und Besuche in speziellen Läden in Lackawanna.
    Ich setzte die Sonnenbrille auf und ging nach draußen. Die Hitze der Mittagssonne nahm mir fast den Atem, als ich mich nach einem Transportmittel umsah. Ich war nicht weiter als ein Dutzend Schritte gegangen, als hinter mir eine laute Cockney-Stimme erklang. »Hey, Hohlkopf, wie geht’s?«
    Ich erkannte ihn sofort, trotz der Fliegerkluft. Seit dem Verlassen der Squadron hatte ich ihn nicht mehr gesehen, aber Gary Mackie war einzigartig. Für Gaz gab es keinen diskreten Kram: Es war nie sein Stil gewesen, sich an die geschriebenen Regeln zu halten, von den ungeschriebenen ganz zu schweigen.
    Er war kleiner als ich und trainierte offenbar noch immer mit Gewichten - die breiten Schultern und sehr muskulösen Arme wiesen deutlich darauf hin.
    Ich antwortete mit den Worten, die man an solche Leute richtet, wenn man ihnen plötzlich begegnet. »Verdammt, ich habe gehört, du wärst tot!«
    Er sagte nichts, kam einfach nur mit ausgebreiteten Armen auf mich zu und umarmte mich. Dann trat er zurück und hielt mich noch immer an den Schultern. Seine Augen waren auf einer Höhe mit meiner Nase. »Zum Teufel auch, Kumpel, du siehst verdammt mies aus!«
    Das stimmte vermutlich. Gaz musste jetzt Anfang fünfzig sein, sah aber viel jünger aus. Sein schwarzes Sweatshirt war klatschnass, vorn und hinten. Es hatte einmal lange Ärmel gehabt, aber sie waren abgerissen worden, und einige Fäden hingen über dicken, gebräunten Popeye-Armen. Vor dem Regiment war er in der Light Infantry gewesen und hatte noch die verblasste Tätowierung seines alten Mützenabzeichens am rechten Bizeps. Jetzt sah sie mehr wie ein Anker aus.
    »Danke, Gaz, schön, dich zu sehen. Wie lange bist du schon hier?«
    Er wippte auf und ab, sprach mit den Händen. »Sechs Monate. Eine tolle Sache, verstehst du?« Er zog seine Jeans am dicken Ledergürtel hoch. Eine 9mm steckte an der Seite in einem Kunstlederhalfter. »Für wen arbeitest du, Nicky-Boy?«
    »Für einen amerikanischen Zeitungstypen. Ist noch bei der Einreisekontrolle.«
    Gaz ergriff meinen Arm. »Komm. Komm und sieh dir meine Leute an.« Er strahlte übers ganze Gesicht, als er mich zu vier Burschen zog, die in der Nähe im Schatten faulenzten, alle in die gleiche Uniform gekleidet wie er,
    Jeans und T-Shirt. Ich hatte nie erlebt, dass Gaz auf weniger als vollen Touren lief. Für ihn war immer alles toll und großartig. Er war öfter verheiratet gewesen als Liz Taylor und liebte noch immer alle seine Ehefrauen. Und vermutlich liebten sie auch ihn.
    Er knuffte gegen meinen Arm. »Freut mich sehr, dich wiederzusehen, Kumpel. Ich wusste gar nicht, dass du im Circuit bist. Hab seit ewigen Zeiten nichts mehr von dir gehört.«
    Nachdem ich das Regiment verlassen und mit der Arbeit für die Firma begonnen hatte, war ich aus fast allem anderen ausgestiegen. So musste es sein.
    Der »Circuit« war der Arbeitsmarkt für die Exmilitärs. Sicherheitsdienste suchen Leute, die beim Krieg aushelfen, VIPs schützen, Pipelines bewachen, ausländische Soldaten ausbilden und so weiter. Es gibt eine ganze Reihe solcher Firmen, britische und amerikanische, manche seriöser als andere. Die Arbeit ist meistens freiberuflich, und gezahlt wird immer pro Tag. Man ist selbst für Steuern und Versicherung verantwortlich, was bedeutet, dass die meisten auf beides verzichten. Man spricht vom »Cir- cuit« (Kreis), weil man von einem Dienst zum nächsten springt. Wenn man von einem besseren Job hört, gibt man den derzeitigen auf und zieht weiter.
    Gaz stellte mich einem Südafrikaner, einem Russen und zwei Amerikanern vor. Ich merkte mir ihre Namen nicht - bestimmt sah ich sie nie wieder. Wir schüttelten uns die Hände. »Nick und ich waren in der gleichen Truppe«, sagte Gary mit offensichtlicher Freude.
    Die Jungs nickten mir zu und setzten dann ihr Gespräch fort. Ich machte mir nichts daraus - ich hatte nicht damit gerechnet, von allen umarmt zu werden. Wir sind keine Art Bruderschaft oder so was in der Art. Diese Burschen sahen anders aus als jene, die für die CPA arbeiteten. Diese wollten Geld verdienen und legten keinen Wert auf coole Mikrofone vor dem Mund.
    Ich

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