Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
Vom Netzwerk:
verpasst.«
    Damit schien für Connor das Gespräch beendet zu sein. Er wandte sich zum Gehen, drückte das eine Nasenloch mit dem Finger zu und leerte das andere ins Gras.
    »Hast du von Bosniern in der Stadt gehört?«
    »Ja, die Burschen haben keine Zeit dabei verloren, ihre Nutten hierher zu schaffen. Sind dabei, die ersten Bordelle einzurichten. Die dreckigen dicken NGO-Schweine werden bald Gelegenheit bekommen, ihr Geld auszugeben.«
    »Mir geht es um einen bosnischen Ajatollah namens Nuhanovic.«
    »Warum sollte ein bosnischer Ajatollah hierher kommen? Die Araber haben ihre eigenen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Genau mein Gedanke. Kommst du später zur Party?«
    »Wozu?«
    Natürlich. Er würde in sein Hotelzimmer zurückkehren, ein paar Gläser Orangensaft oder was auch immer trinken und sich dann hinlegen.
    »Bis dann, Connor. Ich bin hier, falls du etwas hörst.«
    »In Ordnung. Vergiss nicht, dir ein bisschen Bewegung zu verschaffen. Tu was für dich, Mann.«
    Die Vorbereitungen für das abendliche Fest gingen weiter. Man stellte Lautsprecher im Garten auf, und die Grillholzkohle glühte. Ich kehrte ins Foyer zurück.
    Nachdem eine Armee ihre Sache erledigt hatte, verdienten nicht nur Lieferanten des Militärs und Sicherheitsunternehmen Geld. Überall schossen Bars und Bordelle wie Pilze aus dem Boden. Das war nichts Neues - selbst bei den Römern hatte es Marketender und Soldatenprostituierte gegeben -, aber diese Mädchen fanden sich in einer anderen Situation wieder. Sie arbeiteten nicht auf eigene Rechnung, für sich selbst und ihre Familien. Auf dem Balkan war es ein offenes Geheimnis, dass Menschenhändlerringe durch Montenegro bis nach Bosnien und zum Kosovo reichten.
    Das weiße Mädchen, das der Dealer mir angeboten hatte, war vermutlich irgendwo entführt oder hereingelegt worden. Anschließend hatte man es hierher geschafft, damit es seine »Schulden« abarbeitete. Heute bekam man solche Mädchen ebenso leicht wie zur Zeit des Krieges, als beide Seiten ihre weiblichen Gefangenen verkauft hatten. Zeitungsanzeigen in Ländern wie Moldawien oder Rumänien versprachen gut bezahlte Arbeit als Kellnerinnen und Bardamen auf dem Balkan. Wenn die jungen Frauen an ihren vermeintlichen neuen Arbeitsplätzen eintrafen, brachte man sie fort, nahm ihnen die Pässe ab und verkaufte sie als Sexsklavinnen. Offenbar beabsichtigten die Bosnier, sich nicht auf Europa zu beschränken und an der Globalisierung teilzuhaben.
    Ich hatte gerade die Bar erreicht, als die Tür des Haupteingangs aufgestoßen wurde. Eine Menge aus singenden, klatschenden Leuten strömte herein; die Frauen heulten wie Indianer.
    Dann kam die Braut, in ein flauschiges weißes Gewand gekleidet. Sie war jung und sehr schön. Kein Wunder, dass der Bräutigam an ihrer Seite strahlte und in seinem glänzenden Anzug sehr smart aussah. Die Brautjungfern trugen Rosarot und wirkten wie kleine Prinzessinnen, mit Tiaren und anderen Dingen im Haar.
    Sie drängten nach rechts, vermutlich in Richtung eines Konferenzraums. Die Frauen trugen Hosenanzüge oder lange Gewänder, die Männer Anzüge oder Lederjacken. Alle diese Leute waren unbewaffnet. Wahrscheinlich hatten sie ihre Kalaschnikows in der Gartenlaube zurücklassen müssen.
    Jerry kam am Ende der Conga und klatschte zusammen mit den anderen. »Großartig, nicht wahr?« Er lächelte. »Das Leben geht weiter.«
    Wir gingen zum Lift.
    »Glück gehabt?« Ich betrachtete sein Bagdad-Outfit: Polyesterhose und glänzende Plastikschuhe. Dazu ein passendes limonengrünes Hemd. Er sah wie einer der Hochzeitsgäste aus. »Bei der Moschee, meine ich. Im Kleidungsladen hattest du offenbar keins.«
    »In gewisser Weise. Bin mir nicht ganz sicher. Aber eins steht fest: Er ist in der Stadt.« Sein Blick glitt zu den anderen Leuten im Lift. »Später.«
    Wir erreichten den sechsten Stock und waren dort allein. »Er ist hier, Nick. Niemand hat etwas gesagt, aber du weißt ja, wie das ist, wenn einem die Leute nicht richtig in die Augen sehen können. Der Bursche ist hier irgendwo. Ich musste ziemlich schnell verschwinden - einigen Leuten gefiel es nicht, dass jemand Fragen stellte. Was ist mit dir?«
    »Ich habe mit jemandem gesprochen, der im Auftrag des Militärs arbeitet, außerdem mit einigen Typen, die ich kenne. Vielleicht finden wir bei der Party mehr heraus. Kommst du?«
    Er sah mich verwundert an. »Na klar. Die entscheidende Frage lautet: Glaubst du, dass das Bier kalt sein wird?«
    »Ist mir egal,

Weitere Kostenlose Bücher