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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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gefragt. Stimmt das?«
    Ich sah keinen Sinn darin zu lügen. »Ja.«
    »Warum sind die Bosnier hier?«
    Ich versuchte, mich daran zu erinnern, was genau ich Jacob gesagt hatte. Den Ajatollah-Teil ließ ich weg. »Das wissen wir nicht. Es klang nach einer guten Story -«
    Jerry konnte einfach nicht still sein. »Wir sind Journalisten, haben über den Krieg in Bosnien berichtet und gehört, dass -«
    Der Bankdirektor sah ihn nicht einmal an. »Habe ich mit Ihnen gesprochen, Jeral?«
    »Nein.«
    »Fahren Sie fort, Nick.«
    Herzlichen Dank. Jerry hätte sicher alles ausgeplaudert.
    »So, wie wir die Sache sehen ... Bosnier kommen hierher, aus einem vom Krieg zerrissenen muslimischen Land zum anderen. Wir haben über jenen Krieg berichtet und dachten: Warum nehmen wir uns nicht das nächste Kapitel der Story vor? Was bringt sie hierher, solche Sachen.«
    »Kennen Sie ihre Namen?«
    »Keine Ahnung. Deshalb haben wir uns umgehört.«
    Der Bankdirektor dachte über meine Worte nach, während sein Kollege Dinge in der Mappe notierte. »Wollen Sie behaupten, dass Sie einfach hierher kamen, um festzustellen, was diese Leute zu sagen haben?« Er klopfte mit meinem Pass auf seine Hand. »Kommen Sie mir nicht mit irgendwelchen faulen Ausreden. Denken Sie daran, Sie sind hier in meiner Welt.«
    »Na schön, wir dachten, dass sie vielleicht etwas mit dem Sexgeschäft zu tun haben. Das lieben die Zeitungen. Wir hörten, dass einige in der Stadt sind.«
    Der Mann in der tadellosen Uniform lächelte. Er hatte bekommen, was er wollte. »Ihr Akzent klingt nicht unbedingt amerikanisch.«
    »Ich komme aus Großbritannien. Bin vor gut einem Jahr in die Staaten umgezogen. Das Datum steht in meinem Pass.«
    Der Bursche atmete tief durch und zeigte einen Gesichtsausdruck, den man von einem Bankdirektor bekommt, der eine Kontoüberziehung ablehnt. »Na schön, ich möchte ganz offen sein. Mein Job besteht darin, bei Leuten wie euch aufzuräumen. Wir mögen keine Freischaffenden, die uns in einem schlechten Licht dastehen lassen. Was wir mögen, sind Geschichten darüber, wie die Stromversorgung in der Stadt wiederhergestellt wird. Noch lieber sind uns Storys darüber, wie wir die dankbare Bevölkerung mit Trinkwasser versorgen. Am liebsten sind uns Berichte über irakische Kinder, die in amerikanischen Krankenhäusern behandelt werden. Nun ...« Er legte eine kurze Pause ein, sah Jerry und dann wieder mich an. »Sie werden den Irak noch heute verlassen. Es ist mir gleich, wie Sie das anstellen, aber verschwinden Sie. Ich warne Sie: Wenn Sie bleiben, könnten sich für Sie fatale Konsequenzen ergeben. Die Welt da draußen ist wirklich schlimm. Was dies betrifft, Gentlemen ...« - bei diesen Worten richtete sich sein Blick auf Jerry - »... beliebe ich nicht zu scherzen.« Sein Zeigefinger deutete auf Jerry. »Verstanden?«
    »Oh, ich verstehe. Menschenhandel und Sexgeschäfte sind ein heikles Thema, besonders nachdem letztes Jahr in Bosnien die ganze Sache aufgeflogen ist. Du erinnerst dich bestimmt daran, Nick. US-Beamte und Leute aus amerikanischen Vorstandsetagen haben minderjährige Mädchen als Spielzeuge und Sexualobjekte gekauft. Einige der Mistkerle haben sie sogar weiterverkauft, als Teil des Deals. Niemand kam vor Gericht - es wurden hohe Bestechungsgelder gezahlt, damit alles still blieb. Wird das gleiche Unternehmen jetzt mit Verträgen hier im Irak belohnt?«
    Ich wusste nicht, wovon er redete, aber offenbar stimmte es. Die beiden Remfs schwiegen.
    »Ich habe Recht, nicht wahr? Zum Teufel auch.«
    Damit wurde Jerry dem Bankdirektor nicht sympathischer.
    »Nach Norden.« Ich sagte es nicht, sondern rief es, so laut, dass zwei der Burschen an der Tür reagierten und näher kamen. »Wir gehen nach Norden!«, rief ich erneut. »Wir fahren noch heute in die Türkei.«
    »Danke, Nick. Jeral, bitte .« Der Texaner deutete auf Jerrys Trauring. »Offenbar haben Sie daheim Menschen, denen etwas an Ihnen liegt. Denken Sie darüber nach. Ich versuche, Sie beide aus einer gefährlichen Situation zu bringen, in die Sie sich selbst hineinmanövriert haben.«
    Die beiden Männer standen auf. Ich hielt den Blick gesenkt und beobachtete, wie vier saubere, nicht zerkratzte Stiefel hinter mir verschwanden.

 
48
    Der Typ, der zuvor gelächelt hatte, schnitt meine Plastikfesseln durch und sagte dabei: »Es wartet ein Wagen auf Sie.«
    Ich rieb mir die Handgelenke, als Jerry und ich in einen Palastflur geführt wurden. Wir gingen an steinernen Säulen

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