Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
Liebster ... träum' was Schönes!"
Die beiden wären wirklich ein schönes Paar, denke ich noch und dann bin ich weg.
J A N
Ich wache auf. Nick kommt ins Schlafzimmer. Er trägt seinen Trainingsanzug ... oh, nein...! Wie spät? Erst neun. „Los, Alter, aufstehen! Laufen!"
Am besten umdrehen und so tun, als schliefe man noch. Ich spüre sein Gewicht neben mir. Seine Hand auf meiner Schulter. Das kann er mir doch nicht antun...? „Hallo, Schatzi ! Bist du wach?" Wie munter er klingt! Manchmal ist er grausam.
„Haben wir nicht heute Nachmittag das Spiel gegen diese Chaoten aus Pinneberg?", frage ich vorsichtig, mich umdrehend, „es reicht doch, wenn ich dann laufe!" Schrecklich, wie unternehmungslustig er ist!
„Das reicht eben nicht", sagt er streng, „außerdem frier' ich mir doch wieder den Arsch ab ... du stehst ja nicht im Tor - ich brauche Bewegung!"
„Komm' wieder ins Bett, ich verschaff dir Bewegung", versuche ich ihn rumzukriegen, aber es ist zwecklos. Er sieht mich bereits leicht genervt an.
„Schon gut", seufze ich ergeben, „ich komm' ja schon ..." Er gibt doch keine Ruhe.
Müde schlurfe ich ins Bad, putze mir die Zähne, gehe pinkeln -oder war's umgekehrt?
Auf jeden Fall sieht mir ein ziemlich unausgeschlafener Typ aus dem Spiegel entgegen. Was ich von dem Blonden da hinter mir, der sich gegen die Dusche lehnt, nicht behaupten kann. Ich rasiere mich. Kaltes Wasser ins Gesicht. Scheußlich. Viel lieber würde ich jetzt heiß duschen, nach dem gemächlichen Wachwerden in den Armen meines stürmischen Liebhabers. Der schnürt jedoch nur stürmisch seine Laufschuhe zu und guckt ungeduldig.
„Ja, ja", murmele ich.
Wahrscheinlich legt er wieder ein Tempo vor, dass ich armer alter Mann nur noch japsen kann.
Das ist natürlich übertrieben. So schlimm ist es gar nicht. Er und ich haben eigentlich das gleiche Tempo und geschnauft habe ich vielleicht letztes Jahr im Urlaub, als ich nach ewigen Zeiten des Nichtstuns mal wieder mit dem Sport anfing. Im Grunde hat er ja recht, dass er so dahinter sitzt... er selbst läuft unheimlich gern, von daher ist's schon okay, dass er mich mitreißt.
Düster und wolkenverhangen ist es draußen. Aber wenigstens regnet es nicht.
„Oben ist nix gelaufen", sagt er, als wir auf dem Feldweg sind. „Woher weißt 'n das?", frage ich.
„Ich hab' geguckt", sagt er, „beide schliefen brav - jeder für sich in seinem Bettchen ... echt, Mats war früher anders!" „Das musst du ja wissen!", höhne ich gutmütig. Er bekommt in seinem Ärger meinen Spott nicht mit.
„Natürlich! Deshalb ist es ja so enttäuschend! Ich hab' echt gedacht, die stehen
aufeinander..." Wir laufen eine Zeitlang, ohne was zu sagen. „Vielleicht liebt Mats ja doch Arne", wage ich zu sagen, was mir sofort ein aggressives Knurren von ihm einbringt.
„Der!", sagt er abfällig.
„Warst du vorgestern Abend mit Mats weg?", frage ich im Wald.
„Ja ," sagt er, „wieso? Das weißt du doch ... mach' ich doch meistens, wenn ich tanzen geh'..."
„Sag' mir ehrlich ... da läuft nichts zwischen euch?"
Er bleibt stehen.
„Ich schwöre! Jan, glaub's mir endlich - die Geschichte mit Mats ist vorbei! Ich genieße seine Gegenwart, tanze gern mit ihm und alle, die uns sehen, denken, wir sind ein Paar, was uns wiederum vor Anmache schützt ... wir gehen beide gern tanzen, das ist alles!"
„Und dann kommst du nach Hause und bist so aufgegeilt?", frage ich ihn, auf den gestrigen Abend anspielend. Er lächelt und kommt auf mich zu.
„Ach, Jan", sagt er und legt die Arme um meinen Hals, „das bin ich doch immer ... weißt du doch ... das hatte nichts mit Mats zu tun."
Wir küssen uns im Wald. Uns beiden ist warm, wir sind ja auch schon mehr als Dreiviertel der Strecke gelaufen. „Hier?", sagt er und reißt die Augen auf, als ich mich von ihm freimache und beherzt meine Hose runterschiebe. „Du wolltest ja eben nicht", sage ich und fummele seine Trainingshose auf. Er starrt mich atemlos an und grinst. „Ich hab' mir gedacht, wir duschen zuhause gleich zusammen ... nein, nein, ist schon okay, mach', au ja...!" Ich kenn' ihn doch.
Außerdem: Bewegung an frischer Luft ist gesund, hat meine Mutter immer gesagt.
Als ich zurückkomme, Nick ist noch zum Bäcker gelaufen, der neuerdings auch Sonntagvormittags geöffnet hat, steht ein Krankenwagen vor Oppermanns Haus, bei dem gerade die Türen geschlossen werden.
Ob Nicks Gestöhne heute Nacht so laut war, dass sie
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