Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
Ohr, wie sie das sagte, nein! -herausschrie!
Katharina und Christoph wissen Bescheid. „Du hast es ihm nicht erzählt?"
Katharina und ich kauften zusammen ein, als ich es ihr sagte. „Nein ... ich hatte einfach Hemmungen", gestand ich. „Du? Du und Hemmungen? Seit wann hast du denn Hemmungen? Das ist ja mal 'ne echte Neuigkeit!"
„Nicht so laut", bat ich sie, „die Leute!" Wir standen vor den Corn Flakes .
„Hemmungen ...!" Sie konnte sich gar nicht beruhigen.
„Wo waren die denn, als du mit Patrick ins Bett gegangen bist?", fragte sie. Eine ältere Dame, die vorbeischob, sah mich pikiert an.
„Katharina, bitte", flüsterte ich, „das mit Patrick war ja wohl was anderes..."
„Ach ja?"
„Hör mal, das wird er dir ja wohl erzählt haben ... er wollte es!" „Ach so, verstehe, du hast dich geopfert!" Katharina warf in hohem Bogen eine Packung o.b.s in den Wagen. Natürlich ging sie auf bei dem Schwung.
Wir krabbelten auf dem Boden herum, um die Dinger wieder einzusammeln.
„Wie selbstlos", sie kam wieder darauf zurück, „barmherziger Samariter...!"
„Katharina, das Thema ist durch, wir sind nur noch Kumpel!"
„Na, das hoff ich aber auch!"
„Er ist sich jetzt sicher ... wird Hetero, was willst du mehr?", fragte ich sie leise an der Kasse.
„Hm ... gibt mir ja zu denken", überlegte sie, „warst du nicht gut drauf an den beiden Abenden?"
Patrick ist sich noch gar nicht so sicher, dazu hält er mich zu fest, wenn wir uns begrüßen (wie gesagt - immer mit Küsschen!). Ich vermute, er ist auf jeden Fall bi. Aber das sage ich Katharina besser nicht.
„Da ist noch was ... ich hab' meinem Vater gesagt, dass ich 'ne Freundin habe." Wir saßen im Bus und fuhren nach Hause. „Was?" Jetzt lachte sie und konnte sich gar nicht mehr einkriegen.
„Und die Freundin hat noch 'nen Bruder und 'ne kleine Schwester und die Eltern sind getrennt und die Kinder leben beim Papa ..." Sie hörte schlagartig zu lachen auf und starrte mich an. „Ach nee ... und du meinst, ich spiel' mit?"
„Katharina, bitte ... nur für den einen Abend! Jan will ihn doch auch kennen lernen!"
„Eigentlich ist es 'ne Schande, dass du dich auf einmal so verleugnest! Wissen das Mats und Andreas? Nein? Die würden dir aber auch was erzählen, nehme ich an...! Schwulen Verräter! Mein armer Vater! An den denkst du wohl nicht, was?" Sie hatte ja Recht. In allen Punkten.
„Bitte, Katharina!" Wir parkten vorm Haus und ich sah sie flehend an.
„Na gut", sagte sie mit grimmigem Blick, „aber nur diesen einen Abend!"
Viertel vor acht.
Jan ist oben und bringt Lily ins Bett. Die hat natürlich mächtig gemosert. Sie roch den Braten genau. Wir wollten Spaß haben und sie durfte nicht dabei sein! Fünf vor acht.
Ich höre Jan die Treppe runterkommen. Chris ist hinten in der Sitzecke und zappt alle Fernsehkanäle durch, Katharina sitzt auf dem Küchentresen.
Ich nehme die Lasagne aus dem Ofen und stelle sie auf den Tisch.
„Gieß schon mal die Soße über den Salat", sage ich zu Katharina. Es klingelt.
Die Show kann losgehen.
J A N
„Soll ich aufmachen?", frage ich.
„Ja", sagt er und atmet tief ein. Mensch, Nick ist ja total nervös! Ich gehe zur Tür und öffne. Er sieht auf's Namensschild. „Herr Grewe?", fragt er freundlich, ,,'N Abend, ich bin Jens Sörensen!" Ich würde ihn auf mein Alter schätzen, wenn er nicht die grauen Haare hätte. Ein bisschen kleiner als ich ist er, so groß wie Nick. Der hat Recht gehabt mit seiner Beschreibung. Paul Newman. Wir geben uns die Hand. Sein Händedruck ist genau richtig. Der ganze Typ ist richtig. So auf den ersten Blick. Einen Wein hat er mitgebracht und für die „Kleine" ein paar Süßigkeiten. Nick öffnet jetzt die Wohnzimmertür und Arnie kommt bellend angesprungen. Jens verhält sich ruhig, ich pfeife Arnie zurück, aber der zeigt unserem Besuch gleich, dass er ihm freundlich gesonnen ist und leckt ihm die Hand - klar, alle die wir ins Haus lassen, sind gute Freunde, das weiß Arnie. „Hallo, mein Sohn", sagt Jens zu Nick und sie nehmen sich in den Arm. Ich sehe in Nicks Augen. Die strahlen. Chris ist ruhig und freundlich, Katharina offen und lustig. „Ja, das ist sie", sagt Nick, als sein Vater ihr die Hand gibt. Jens lächelt.
„Du hast einen exquisiten Geschmack, Nick", sagt er. Katharina wird rot. Na, dann los.
N I C K
Es ist so easy, so dermaßen unkompliziert und schön, dass es fast nicht zu glauben ist! Jan
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