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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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der Einzige, mit dem ich ihn betrogen habe", sagt Mats und sieht mich zärtlich an, „und ich sag's dir noch mal ... du wirst auch immer die Ausnahme sein ..." Ich nehme ihn in den Arm und er hält mich fest.
    „Du bist auch was Besonderes für mich", sage ich und sehe wieder hoch. Er küsst mich auf die Nasenspitze. „Jan passt gut zu dir", sagt er. Das finde ich auch.
     
     
     
J A N
     
    „Sein Vater war immer so brutal ... wenn nicht gleich was klappte, schlug er ihn ... das ist auch mit ein Grund, warum ich mich hab' scheiden lassen", gesteht sie mir. Ich habe gerade bei Nick angerufen, dass er losfahren kann. „Und wie er sich aufregt, dass Benni sich jetzt die Haare wachsen lässt! Er macht mir Vorwürfe, dass ich ihn nicht richtig er- ziehe!"
    „Ach, pellen Sie sich doch 'n Ei drauf, sage ich, „Sie und Benni müssen miteinander klarkommen ... haben Sie das gemeinsame Sorgerecht?"
    „Ja", sagt sie, „das Gesetz ist ja jetzt geändert und es wäre ziemlich hart gewesen, es anders zu versuchen ..." Verstehe. Immer klein beigeben. Ich lehne mich vor. „Frau Fricke, man kann's nicht immer allen recht machen." Wieder ihr scheuer Reh-Blick. Solche Frauen machen mich neuerdings nervös und ungeduldig. Unauffällig sehe ich zur Uhr. Dann kommt der Hammer.
    „Ach, Herr Grewe, ich weiß gar nicht, was ich machen soll ... aber ich glaube, Benni nimmt Drogen!", platzt sie heraus.
     
     
     
N I C K
     
    Seminar, danach rede ich mit Professor K. und dem gestehe ich meine Unlust zur Abschlussarbeit und er lacht bloß und meint, ich soll die erforderliche Seitenzahl Zustandebringen und mich im Wesentlichen auf die praktische Arbeit konzentrieren. Ehrlich gesagt, das baut mich wieder auf.
    Ich habe mit Jens vereinbart, mich mit ihm zum Mittagessen zu treffen (In der Langen Reihe, sein Hotel ist gleich am Bahnhof.) Langsam muss ich schließlich mal den Mut aufbringen, ihm von meiner ganz speziellen Neigung zu berichten ... und so 'ne zwanglose Umgebung, wo hin und wieder mal ein HomoPärchen vorbeischlendert, scheint die ideale Kulisse für mein Coming-out zu sein. Es kommt natürlich anders. Renate ruft mich auf dem Handy an und ist völlig aufgelöst. Ich bin gerade auf dem Weg von der Uni zur Stadt.
    „Michael hat einen Unfall gehabt", sagt sie aufgeregt, „ich muss zu ihm ins Krankenhaus!"
    „Oh Gott, was Schlimmes?"
    Ich sehe seinen zertrümmerten Citroen, kollidiert mit einem LKW ... Obst aus dem Alten Land, lese ich und die Straße ist voller Äpfel ... blutroter Äpfel. Jonagored , meine Lieblingsmarke, die ich immer vorn an der Straße beim Bauern hole. „Er hat sich bei der Gartenarbeit mit der Heckenschere ins Bein geschnitten!" Na, das passt zu ihm.
    „Ach so ... also nichts Lebensgefährliches", diagnostiziere ich spontan und herzlos aus der Ferne.
    „Doch! In den Oberschenkel! Es hat furchtbar geblutet! Es war ganz schrecklich!" Es hätte noch viel schlimmer kommen können, Renate! - aber den Sack hat sich der Idiot anscheinend nicht weggeflext .
    „Du musst Lily jetzt schon abholen", ruft sie mit schriller Stimme, „ich weiß nicht, wie lange ich im Krankenhaus bin!"
     
     
     
J A N
     
      „Wie kommen Sie denn auf die Idee?", frage ich. Ehrlich gesagt, ich bin ziemlich schockiert.
    „Na, wie gesagt, er redet überhaupt nicht mehr mit mir und er ist so furchtbar dünn geworden!"
    Ich fand ihn ganz normal. Er ist so schlank wie Christoph, der kommt mir sogar noch ein bisschen schlaksiger vor.
    „Das ist alles? Nur weil er sich zurückzieht und weniger Appetit hat?" Verliebte leben sowieso nur von Luft und Liebe.
    „Weniger Appetit? Wissen Sie, dass er seit wir hier wohnen 20 Kilo abgenommen hat?"
    Huch, sie neigt ja zu vorquellenden Augen, stelle ich fest. ,Total recall ' haben wir auch schon lange nicht mehr gesehen, fällt mir dabei ein.
    „Zwanzig Kilo?" Ich springe jetzt ganz bewusst klaren Verstandes in den Fettnapf. „Dann war er also mal ein Pummelchen? Jetzt ist er doch genau richtig!" Frau Fricke starrt mich entsetzt an, dann fällt sie in sich zusammen. Es hupt. Nick ist da. Ich stehe auf. „Sollen wir Sie mitnehmen?" Sie hat kein Auto, fährt immer mit dem Bus.
    „Nein, danke", sagt sie sofort und ziemlich abweisend. Das war nicht gerade ein
    entscheidender Beitrag zur Verbesserung unseres Arbeitsklimas, denke ich. Mein Gott, wenn sie dann auch noch rauskriegt, was ihr Benni und Chris miteinander anstellen, wenn sie sich treffen!
    Gut, dass ich von Natur aus Optimist

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