Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
„Und dann?", frage ich.
„Dann kamt ihr wieder rein." Er macht mich nervös. Alles lässt er sich aus der Nase ziehen!
„Gut. Zweiter Akt. Nick hat die Betten gemacht", „und die abgelaufenen Kondome ausgestreut", schiebt Mats grinsend dazwischen, ich überhöre geflissentlich diesen belanglosen Kommentar, „und die Zahnbürsten und Handtücher rausgelegt und ist nach unten gegangen ich sehe ihn durchdringend an. Mats lehnt sich zurück, atmet tief durch und verschränkt die Hände hinterm Kopf.
Sportlerlunge. Enormes Volumen. Kräftiger Brustkorb. Er spielt Tennis .( Seine Oberarme...!) Er surft.(Seine Rücken-und Bauchmuskulatur ...!) Er fährt Rad (diese Beine...!)
Kicken kann er auch. Und die Variante mit „F" beherrscht er sowieso ... er ist halt ein Allround-Talent. Himmel, Nick, bleib sauber!
„Ich war fertig im Bad und sagte ihm Bescheid ... er war in Katharinas Zimmer ... na ja und er kam an und ich stand noch in der Tür ..." Er sieht mich schief grinsend an.
„... unhöflicher Stiesel, du hättest ihm Platz machen können", sage ich tadelnd.
„Andreas hat fast violette Augen", sagt Mats schwärmerisch und trinkt einen Schluck Kaffee.
„Ich muss jetzt was essen, willste auch was?", fragt er und steht auf. Mein Frühstück ist schon 'ne Weile her.
„Och ja, 'ne Schnitte ess ' ich auch", sage ich.
Wir sitzen zufrieden zusammen und essen.
„Und dann?", frage ich, den Mund voller Käsebrot.
„Was - und dann?" fragt Mats, „sei nicht so neugierig!" „Doch, bin ich aber!", sage ich.
„Na, was soll sein? Wir haben uns natürlich geküsst, als er vor mir stand, weil ich unhöflicher Stiesel nicht aus dem Weg ging ... und dann ist er gar nicht mehr ins Bad gegangen ... ich hatte geputzte Zähne und er schmeckte noch nach Eis und Wein!"
„Hübsche Kombination!", sage ich. „Und sonst?" „Hat alles gepasst und funktioniert ... um Gottes Willen, was hat Jan denn mit dir gemacht, du hast ja das ganze Haus zusammen- gestöhnt!"
„Wir dachten, das turnt euch an!" Mats lacht.
„Wie soll man sich da konzentrieren können?"
„Seit wann denkst 'n dabei?", feixe ich. Wir lachen beide.
„Christoph hat auch einen Freund", sage ich ihm dann, als ich schon an der Tür bin.
„Was?" Er ist überrascht.
„Ganz frisch ... gestern Abend hab' ich die beiden im Bett erwischt", erzähle ich, „die sind ein süßes Paar. Chris kennst du ja inzwischen ... und Benni ist so'n kleiner Blonder, echt, so von der Optik machen sie sich gut."
„Großer Dunkler, kleiner Blonder? Erinnert mich das nicht an was?", fragt er
stirnrunzelnd, als er mit mir zum Bus schlendert. Ich packe die Krücken rein und sehe hoch zu ihm. „Waren schön, die sechs Wochen damals, was?", frage ich ihn. „Nicht nur die", sagt er und seufzt genießerisch „auch die Nacht jetzt im Sommer war klasse ... die bloße Erinnerung daran hat mir danach schon den ein oder anderen geilen Moment mit mir selbst beschert ...!" Das freut mich aufrichtig. Ich fühle mich geschmeichelt, von Mats als Lustobjekt benutzt zu werden ... dass er sich vorstellt, wie er's mit mir treibt, während er's sich selbst besorgt! Hach, wie nett!
„Ich hoffe, dass es zwischen Chris und Benni länger dauert als bloß sechs Wochen", sage ich, „Mann, wenn du damals nicht nach Schweden zurückgemusst hättest..."
„Meinst du, das wäre gut gegangen zwischen uns?", zweifelt er. „Du bist doch genau so ein ... na, wie sagt man Mats fehlen selten die Worte, „Schlawiner?", schlage ich vor. „Ja", sagt er, „das passt ... wir hätten uns irgendwann betrogen ... weil wir auf andere neugierig geworden wären ... und dann hätten wir uns ganz schön verletzt. Ich hab' das Gefühl, ich bin jetzt durch mit der Herumhurerei ... ich bin nicht mehr so scharf auf ' One-night - stands '. Das mit Arne war nicht das Optimale, klar, aber ich hab' ihn wirklich gern gemocht ... guck nicht so angenervt ... er war ganz lieb! Ich hab' ihn zum Beispiel nicht betrogen ... und es gab manchmal durchaus Gelegenheiten ..." (Mats ist herrlich unein - gebildet ... natürlich gibt es Gelegenheiten. Wenn er einen Raum betritt, ist garantiert mindestens die Hälfte der Anwesenden -egal welchen Alters und Geschlechts - ganz wild darauf, ihn rumzukriegen, behaupte ich mal, es sei denn, er kommt in den Aufenthaltsraum eines Blinden-Altenheims, taub sollten sie am besten auch noch sein, denn allein seine samtige Stimme reicht schon aus, um sündige Gelüste zu wecken ...!)
„Du bist
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