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Nickel: Roman (German Edition)

Nickel: Roman (German Edition)

Titel: Nickel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aric Davis
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im Wind. Wunderschöne Arrow. Als sie fort war, ging ich auch; mir war kälter als vorhin. Kalt bis auf die Knochen.
    Unterwegs kaufte ich ein paar Cap’n-Crunch-Frühstücksflocken und aß drei Schälchen, als ich wieder zu Hause war. Danach fühlte mein Gaumen sich an, als hätte ich Nägel gekaut. Ich spülte das Schälchen aus und räumte gerade die Spülmaschine ein, als der Pager summte. Ich wusch mir die Finger und sah nach. Arrow. Ich trocknete mir die Hände ab und rief zurück.
    »Hier ist die Kurzversion.«
    »Okay.«
    »Sie haben immer Rinde gesagt. Wie Baumrinde.«
    »Okay.«
    Ich legte auf. Ich wusste, sie würde es verstehen. Ich räumte die Spülmaschine zu Ende ein, war mit meinen Gedanken aber ganz woanders. Als ich fertig war, zog ich die Jacke wieder an undging zur Tankstelle. O Mann, ich vermisste mein Fahrrad – ohne Rad dauerte alles so viel länger. Ich holte die Visitenkarte aus der Tasche und dachte nach. Steckte mir zwei große Pfefferminzbonbons in den Mund und nahm den Hörer ab. Schob zwei Vierteldollar in den Schlitz und wählte. Die Ansage ging an und ich sagte: »Rinde.«
    Die Ansage brach ab. Ein paar Sekunden später meldete sich ein Mann. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich habe Ihre Nummer von einem Bekannten. Er hat gesagt, sie können bestimmte Dinge besorgen.«
    »Damit befasse ich mich, aber je nach Angebot und Nachfrage kann diese Arbeit schwierig sein. Wonach suchen Sie?«
    »Nach einem Mädchen. Weiß, zwischen sieben und zehn Jahre alt. Nicht zu groß.«
    »Das sind ziemlich genaue Vorstellungen. Sie wissen, dass so etwas teuer werden kann?«
    »Ja. Geld ist kein Problem. Ich habe auch etwas, das Sie interessieren könnte.«
    »Ach?«
    »Einen Jungen. Zwölf Jahre alt. Er ist eingewöhnt.«
    »Sehr interessant. Für das Mädchen zweihundertfünfzigtausend Dollar. Pauschal, bar logischerweise. Auf die Ausdauer meiner Ware gebe ich keine Garantie. Sie spielen auf eigenes Risiko.«
    Ich konnte es gar nicht erwarten, diesen Kerl zu treffen. Meine Hände zitterten. »Wie viel bekomme ich für den Jungen?«
    »Wenn er sauber ist, zwischen fünfzig und einhundert.«
    »Wann kann ich die Ware haben?«
    »Ich muss erst unseren Bestand prüfen. Rufen Sie morgen noch mal an, selbe Nummer, selbe Zeit.«
    Ehe ich antworten konnte, hatte er aufgelegt. Ich hatte keine Angst; ich war zu sehr damit beschäftigt, mir einen Plan zurechtzulegen. Die Sache kam jetzt richtig in Fahrt, aber ich würde nichts übersehen. Ich ging nach Hause. Jetzt war mir nicht mehr kalt; ich hatte Arbeit zu erledigen. Ich war bereit, mich wieder in den Kampf zu stürzen.

Kapitel 41
    Bevor ich den gefakten Schaltschrank an der Schule gebaut hatte, hatte ich in einem Garten, etwa eine Häuserzeile von meinem Haus entfernt, einen ähnlichen aufgestellt. Ich habe ihn ein paarmal benutzt, aber meist ist er leer. Das Paar, das dort lebt, hat den Garten um ihn herum sehr hübsch gestaltet, was umso erstaunlicher ist, weil sie ihn gar nicht richtig sehen können, wenn sie nicht draußen sind. Der Kasten ist nicht so schön wie der an der Schule, aber er war mein erster Versuch und er hat sich trotz der Witterungseinflüsse wirklich gut gehalten. Ich rief die Frau mit dem Geld an.
    »Hallo?«
    »Hier ist ein Freund.«
    »Okay …«
    »Ich kann es machen, aber ich brauche die Ware ohne Gegenleistung. Auch keine Anzahlung.«
    »Nicht möglich.«
    »Ich investiere nicht in schlechte Geschäfte. Streck mal deine Fühler aus; gibt es in diesem Bundesstaat irgendjemanden, der echte Scheine gegen Blüten tauscht? Ich weiß, du willstdich nicht mit Chicago anlegen, sonst wärst du schon da. Du bist aus einem bestimmten Grund zu mir gekommen – die üblichen Kanäle haben nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt, und jetzt willst du sehen, ob ich einem Haufen Kinder Falschgeld unterjubeln kann, damit es so aussieht, als käme es von überall her. Ich kann eine Flut erzeugen, damit du ein paar Blüten in das stecken kannst, worum es bei deinem Plan eigentlich geht, aber dafür musst du mir vertrauen.«
    Schweigen. Sie legte eine Denkpause ein. Darin war ich gut, also wartete ich.
    »Wo ist die Übergabe?«
    Ich gab ihr eine Adresse, Anweisungen, erzählte ihr von dem anderen Schaltkasten. Sie lachte nicht, speicherte es einfach ab. Ich dachte schon, wir wären fertig, da sagte sie: »Weißt du, wenn du mich hintergehst, wird es richtig übel.«
    »Lady, ich weiß nicht, was du über mich gehört hast, aber wenn das hier

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