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Nicodemus

Nicodemus

Titel: Nicodemus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Charlton
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Trillinon zu brandschatzen?«, fragte Shannon. Dann lachte er trocken. »Nein, lasst mich raten. Ihr habt Taifon getötet, bevor der Drache vollendet war. Und als Ihr ihn dann auf eigene Faust habt fertigstellen müssen, ist es Euch nicht gelungen, ihn so mächtig zu machen, dass er an den Dämonen vorbeigekommen wäre. Also habt Ihr den Drachen gegen Trillinon eingesetzt, um dort Verheerungen anzurichten.«
    Wütend bleckte Fellwroth die Zähne.
    Daraufhin lächelte Shannon nur müde. »Ich habe also recht. Aber sagt, warum habt Ihr Taifon umgebracht? Warum habt Ihr Euren eigenen Plan vereitelt?«
    Fellwroth fauchte. »Taifon war ein Narr. Der dumme Kerl war so damit befasst, Los wieder zum Leben zu erwecken, dass er übersehen hat, dass eigentlich ich Los’ Vermächtnis bin. Er hat mein Leben unnötig aufs Spiel gesetzt. Als mir dann der Smaragd aufgezeigt hat, wie ich ihn im Fluss töten kann, habe ich es getan und mir damit Teile des dämonischen Gotteszaubers einverleibt. So habe ich gelernt, Träume zu manipulieren.«
    »Es gibt also keine weiteren Dämonen in dieser Welt?« Nicodemus zog die Augenbrauen fragend in die Höhe. »Um den Krieg der Sprachen zu verhindern, müssen wir also nur Euch beseitigen?«
    »Nicht ganz, Junge.« Fellwroth grinste und entblößte dabei sein Pferdegebiss. »Taifon und ich haben in jedem Königreich geheime Sekten gegründet, und jede davon wird sich weiterhin bemühen, einen kaiserlichen Nachfahren zu zeugen. Wenn du den Krieg der Sprachen verhindern willst, brauchst du mich. Denn nur ich kann dir helfen, die Sekten zu zerstören oder sie zu kontrollieren. Du kannst es dir aussuchen, aber dafür musst du mich vor den Zauberern und dieser schändlichen Frau beschützen.« Fellwroth deutete mit dem Kopf hinter Nicodemus. »Ich kann keine Verräterin in meiner Nähe dulden.«
    Deidre war nun näher getreten. Ihre grünen Augen funkelten vor unbändiger Energie. Sie hatte ihre Göttin, ihre reine Liebe wiedererlangt. »Wie kann ich Euch verraten haben, wenn ich doch von Anfang an nichts anderes wollte als Euren Tod?«, fragte sie.
    Da schoss Nicodemus ein Gedanke durch den Kopf. »Fellwroth, wie seid Ihr eigentlich auf Boanns Schrein gestoßen? Und warum habt Ihr ihn ausgerechnet hierher gebracht?«
    Das Wesen brach in Gelächter aus und fixierte dabei Deidre. »Willst du damit etwa sagen, dass sie nichts davon weiß? Hat ihr dieses schamlose Flittchen von einer Göttin nichts davon gesagt?«
    Deidre baute sich neben Nicodemus auf. »Hütet Eure Zunge«, sagte sie und richtete die Schwertspitze auf Fellwroths Kopf. »Ansonsten schneide ich sie Euch heraus.«
    »Nicodemus, Boann ist eine Verräterin«, entgegnete Fellwroth hitzig. »Sie will die Kontrolle über dich.«
    »Wir sollten hier vorsichtig vorgehen«, murmelte Shannon und drückte Deidres Schwertarm herunter.
    Fellwroth warf Deidre weiter finstere Blicke zu. »Boann und ich haben eine Vereinbarung getroffen. Die Göttin hat eingewilligt, mir zu helfen, wenn sie im Tausch dafür eine mächtige Dämonin wird.«
    »Ihr lügt!«, knurrte Deidre.
    Shannon legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ruhig bleiben«, sagte er leise.
    Fellwroth lachte auf. »Dummes Ding. Ihr wart es doch, die den Handel vorgeschlagen habt. Ihr habt angeboten, mir Nicodemus zu bringen, weil ich seine wahre Identität nicht kannte.«
    Deidre sah ihre beiden Gefährten an. »Hört nicht auf ihn. Er versucht nur, Euer Misstrauen gegen Boann zu schüren.«
    Nicodemus erwiderte ihren Blick. »Deidre, woher hat er gewusst, wo sich Boanns Schrein befand?«
    Anstelle Deidres antwortete Fellwroth: »Sie hat um ihr Leben gebettelt, als ich sie im chthonischen Turm in die Enge getrieben habe. Und sie hat mir verraten, wo der Schrein ist, und auch, wie ich die zu seinem Schutz abgestellten Druiden überrumpeln kann. Wie sonst hätte es mir gelingen können, den Schrein so schnell hierher zu schaffen?«
    Deidre schüttelte vehement den Kopf. »Das ist eine Lüge!«
    Immer fester schlossen sich Nicodemus’ Finger um den Smaragd. Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen zu. »Aber warumhabt Ihr den Schrein an diesen Ort gebracht, Fellwroth? Der Zauber, der Euch den Stein aus der Hand geschleudert hat, kam aus Boanns Menhir.«
    Angewidert verzog Fellwroth die Mundwinkel. »Boann hat vorgeschlagen, den Schrein hierher zu bringen, um mir ihre Loyalität zu beweisen. Wenn ich den Schrein hätte, könnte sie nicht wortbrüchig werden und mit dir verschwinden,

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