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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hat.«
    »Falsch?«
    »Alt. Die Frau, die mir die Tür aufgemacht hat, sagte, sie sei vor ungefähr zwei Monaten ausgezogen, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen konnte.«
    »Wenn sie hier arbeitet, verdient sie aber nicht schlecht. Hat sie eine Nachsendeadresse hinterlassen?«
    »Ja, und ich war schon da, aber sie war nicht zu Hause, und für diese Adresse hatte ich noch keinen Durchsuchungsbefehl. Den habe ich aber jetzt.«
    »Du warst ja fleißig.«
    Murphy nickte. »Und du hast mir immer noch nicht gesagt, wieso du so lange gebraucht hast, um herzukommen.«
    »Ich musste Tess am Krankenhaus absetzen.« Er hatte bereits von den Ereignissen in der Praxis erzählt.
    Das stimmte Murphy etwas milder. »Hast du den Sicherheitsleuten im Krankenhaus Bescheid gegeben?«
    »Ja.« Aidan blickte finster. »Großer Kerl, Stoppelhaarschnitt, große Ohren. Wahrscheinlich aufgeschürfte Knöchel, weil er einen alten Mann zusammengeschlagen hat. Kein verdammter Name.« Sie hatte beharrlich auf ihrer Weigerung bestanden, und obwohl er sie verstehen konnte, hatte er dennoch das Bedürfnis, irgendetwas zu treten – oder jemanden. Er hoffte, er würde da sein, wenn Jack den Namen aus der Zentraldatei holte.
    »Meinst du, dass Ernst es schafft?«
    »Halbe, halbe. Sie hat die Blutung professionell gestoppt, bevor die Ambulanz eintraf. Hat einen kühlen Kopf bewahrt.« Er betrachtete seine Hand und dachte daran, wie sie sie ihm am Abend zuvor verbunden hatte. »Ich vergesse immer wieder, dass sie eine echte Ärztin ist.«
    Murphys Lächeln war schief. »Das solltest du ihr so aber besser nicht sagen.«
    Er lachte leise. »Nein, wohl nicht. Hör mal, der Laden da wird gleich ziemlich voll werden. Wenn wir noch einmal mit dem Manager reden wollen, dann sollten wir es jetzt tun.«
    Sie stiegen aus, und Reagan sog dankbar die frische Luft ein. Murphy warf ihm einen säuerlichen Blick zu. »Ich meinte schon, dass es mir leid tut.«
    »Habe ich etwas gesagt?«
    »Himmel. Woher weißt du überhaupt, dass der Laden gleich voll wird?«
    »Meine Ex hat mich gerne hierhin geschleppt. Nach diversen Konzerten oder Premieren.«
    Murphy pfiff leise, als er die Tür öffnete. »Anspruchsvolles Mädchen.«
    Da sagst du was,
dachte Aidan grimmig, während der Anblick der jungfräulich weißen Tischdecken ihm einen Schwall Erinnerungen bescherte. Dieser Laden war einer von Shelleys Lieblingsrestaurants gewesen. Ein Essen mit Cocktails und Wein hatte sich leicht auf den Gegenwert von zwei Tagen Lohn belaufen, da er damals noch Uniform getragen hatte, also hatte er der Sache einen Riegel vorgeschoben. Und sie hatte geschmollt.
    Shelley hätte sich mit einer Schmollschule ein Vermögen verdienen können. Aber das musste sie ja nicht mehr. Sie hatte ihr Ziel erreicht und einen Mann gefunden, der ihr den gleichen Lebensstandard bieten konnte wie ihr Vater. Der arme Bursche. Ihr zukünftiger Ehemann, nicht der Vater. Shelleys Vater war ein reicher Mistkerl. Er holte tief Luft. Und Shelley war nun nicht mehr sein Problem.
    Aidan hatte sich in solchen Restaurants noch nie wohl gefühlt, hatte immer Angst gehabt, die falsche Gabel zu benutzen. Dafür so viel zu bezahlen, war ihm krank erschienen. Tess allerdings würde sich hier vollkommen normal benehmen, dachte er und wünschte sich augenblicklich, er hätte es nicht getan. Sie konnte sich es selbst leisten, hatte sie gesagt, und obwohl sie ausgesprochen appetitlich gewirkt hatte, als sie ihm das gesagt hatte, würde es nie im Leben dazu kommen, dass Aidan der Frau die Rechnung überließ.
    Wie chauvinistisch, maulte sein Gewissen.
Na und?,
fauchte er innerlich.
Ist das nicht mein Problem?
    »Alte Geschichte«, sagte er knapp und betrachtete die Gesichter der hin und her eilenden Kellner. »Verzeihen Sie.« Er sicherte sich die Aufmerksamkeit eines in Schwarz gekleideten
Maitre d
’, der ihn mit einem herablassenden Blick musterte. »Wir suchen nach Nicole Rivera.«
    »Willkommen im Club«, höhnte der Mann. »Wenn Sie sie finden, sagen Sie ihr, dass sie gefeuert ist.«
    »Weil sie zwanzig Minuten zu spät kommt?«, fragte Murphy ruhig.
    »Nein, weil es schon die dritte Schicht in einer Woche ist, zu der sie gar nicht erscheint.«
    »An welchen Tagen war das?«, fragte Aidan.
    Der Mann seufzte ungeduldig. »Weiß ich nicht mehr.«
    »Versuchen Sie, sich zu erinnern«, riet Murphy. »Oder wir bleiben noch ein Weilchen.«
    Er verdrehte die Augen. »Gestern und Samstagabend. Und wenn Sie mich jetzt bitte

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