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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Detective.«
    Er nickte, machte kehrt und ging zwei Stufen hinauf, während sie zwei hinabging. Etwas prickelte in ihrem Nacken, und sie hielt an und schaute auf, nur um zu sehen, dass er auf sie herabsah. Sein Mund war ein grimmiger Strich, seine Augen blau und leuchtend. Er betrachtete ihr Gesicht, das sich unter der Musterung erwärmte. Sein Blick war nicht mehr anklagend, doch der neue Ausdruck war mindestens so eindringlich wie zuvor. Ihr Puls begann zu jagen.
    »Gern geschehen, Doktor«, sagte er schließlich. Sehr ernst. Dann nahm er immer zwei Stufen auf einmal, und einen Augenblick später hörte sie über sich eine Tür aufgehen und wieder zufallen.
    Tess atmete aus und verspürte leichten Schwindel. Detective Aidan Reagan war ein attraktiver Mann. Ihre Haut prickelte noch immer, Nachwirkungen dieses intensiven Blicks, den sie lieber nicht deuten wollte.
Sei einfach froh, dass er dich nicht verhaftet hat, Tess.
Sie begann, die Treppe hinunterzugehen. Sie würde nicht verhaftet werden.
    Aber zwei Menschen waren gestorben. Und das konnte sie nicht mehr ändern.
    Obwohl ihre Knie noch immer zitterten, schaffte sie die verbleibenden siebeneinhalb Etagen und kam unten an, als Amy gerade aus dem Fahrstuhl trat.
    Sie hatte Tess’ Mantel über dem Arm und verengte die Augen, als sie ihre Freundin entdeckte. »Was ist da oben passiert? Als ich endlich einen Parkplatz gefunden hatte und oben ankam, wollten sie mich nicht aus dem Fahrstuhl lassen. Ein großkotziger Cop hat mir gesagt, dass Detective Reagan dich die Treppe hinunter verfolgt. Ich dachte schon, ich müsste dich wieder auf dem Präsidium abholen.«
    »Nein, diesmal nicht. Aber Avery Winslow ist tot.«
    »Das dachte ich mir schon«, erwiderte Amy. »Überall Cops und CSU .«
    »Da war wieder ein Foto, Amy.« Der Gedanke daran verursachte ihr Übelkeit. »Das Foto wurde in einem Umschlag aus meiner Praxis geschickt.«
    Amys Brauen zogen sich zusammen. »Das ist nicht gut, aber jedermann kann einen Briefumschlag klauen. Davon geht die Welt nicht unter.«
    »Für Avery Winslow schon.«
    »Du bist nicht schuld daran, und du kannst es auch nicht mehr ändern. Nimm den Mantel. Ich fahre dich nach Hause.«
    Tess nahm den Mantel mit einem kleinen, dankbaren Lächeln. Sie war in einem Block Entfernung aus Amys Wagen gesprungen, als eine Ampel auf Rot geschaltet hatte. »Danke. Das einzig Gute ist, dass Reagan an meine Unschuld glaubt.«
    »Tatsächlich? Hat er dir das gesagt, der große Detective?« Tess scharrte bei Amys spöttischem Ton mit den Füßen.
    »Hat er.«
    Amys Lachen war beinahe höhnisch. »Und das glaubst du ihm?«
    Tess nickte. »Ja.«
    »Mann, Tess, sei nicht so blöd.«
    Tess straffte gekränkt den Rücken. »Ich bin nicht blöd.«
    Amy stieß die Tür auf und trat hinaus auf die Straße. »Wenn du glaubst, was Cops dir sagen, bist du blöd. Mein Wagen steht zwei Blocks entfernt.« Sie musterte Tess’ bleiches Gesicht. »Du siehst nicht gut aus. Willst du hier warten, während ich den Wagen hole?«
    Tess schüttelte den Kopf. Die Kränkung tat noch immer weh. »Ein bisschen Gehen wird mir guttun.«
    Amy zuckte die Achseln und setzte sich in Bewegung. »Wie du willst. Hör zu, es tut mir leid, dass ich dich als blöd bezeichnet habe, aber du machst mir eine Höllenangst. Die Polizei will, dass du ihr vertraust. Das gehört dazu. Reagan hat tolle blaue Augen, die wahrscheinlich aufrichtig leuchten, aber er bleibt immer noch ein Cop. Cops lügen, wenn sie hoffen, dass sie ein Geständnis aus dir herauskriegen.« Sie warf ihr einen scharfen Blick zu. »Du hast im Treppenhaus mit ihm gesprochen, richtig?«
    Tess blickte stur geradeaus. »Nur, um ihm zu sagen, dass ich es nicht war.«
    »Und dann hat er dich gebeten, später mit ihm zu reden.«
    Sie hob das Kinn. Amys verbale Attacke verunsicherte sie. »Eigentlich habe ich ihm das vorgeschlagen.«
    Amys höhnisches Lachen tat weh. »Wie viel, habe ich gesagt, will ich dir berechnen? Ich sollte die Summe verdoppeln.«
    Tess biss die Zähne zusammen und schwieg.
    Amy schnaufte ungeduldig. »Und jetzt bist du sauer auf mich, weil
ich
dir die Wahrheit sage. Tess, du darfst der Polizei nicht über den Weg trauen. Reagan wird sein strahlendes Schauspielerlächeln und seine tollen blauen Augen gnadenlos einsetzen, um dich zu manipulieren, bis du ihm alles mögliche erzählst. Und, Liebes, alles was du sagst, kann und
wird
gegen dich verwendet werden. Mach mir die Arbeit nicht noch schwerer. Halt einfach

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