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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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verließ den Raum.
    »Aber nichts zu essen mitbringen«, rief Valindra ihr nach.
    »Hier unten sind noch viele Fragen offen«, stellte Dor’crae schließlich fest. »Zumindest zu den Wurzeln des Hauptturms, wenn auch nicht bei Valindra.«
    »Dort sind ebenfalls noch Antworten zu finden.«
    »Ich glaube kaum, dass sie viel von den Ursprüngen und den Schutzrunen des Hauptturms weiß.«
    »Aber Arklem Greeth dürfte es wissen«, erwiderte Dahlia. »Ich möchte noch einmal mit ihm reden.«
    »Du hast mit ihm geredet? Als du den Edelstein hattest? Das ist unklug …«
    »Nur wenige Worte«, versprach Dahlia grinsend. »Es dämmert bald. Ich kehre in die Stadt zurück. Ich bin mit Borlann der Krähe verabredet, einem Hochkapitän. Vielleicht kann er mir etwas über diese Dunkelelfen erzählen, Kimmuriel und Jarlaxle.«
    »Und ich?«
    »Du folgst der Wurzel des Hauptturms landeinwärts«, wies Dahlia ihn an. »Ich will wissen, wohin sie führt.«
    Dor’crae nickte.
    »Morgen Abend gehe ich wieder zu Valindra, und dann jede Nacht. Du gesellst dich so schnell wie möglich zu uns.«
    »Soll ich dich nach oben begleiten?«, fragte der Vampir.
    Dahlia sah ihn nur wortlos an.
    »Ghule, Unholde und Schlimmeres …«, begann Dor’crae.
    Er brach ab, weil Dahlia ihn anstarrte, als hätte er nun endgültig den Verstand verloren, und ihren Kampfstab zur Hand nahm.
    Noch vor der nächsten Dämmerung hing Dahlia an einem Arm am unteren Rand des obersten Brunnens und spähte in die Höhle unter ihr. Dabei drehte sie sich langsam, um den Raum nach den Untoten abzusuchen, die dort waren, ohne dass sie diese sah.
    Sie selbst war gut sichtbar, hoch oben mit ihrem Stab, der blaues Licht versprühte, aber das spielte keine Rolle. Auch wenn sie in schwärzester Finsternis und leise wie ein Schatten gekommen wäre, hätten sie es gewusst. Sie konnten sie riechen. Der Duft ihres süßen, lebenden Fleisches musste überwältigend sein.
    Dahlia sprang auf den Boden und ließ im Fallen ihren Stab auseinanderschnellen. Sie landete in der Hocke und sprang sofort hoch.
    Es waren zu viele.
    Ausgehungert schwärmten sie aus jedem Zugang und jedem Schatten: tief gebückte Ghule auf allen vieren, deren lange Nägel über den Steinboden scharrten. Mit ihrer grauen Haut, die sich über Schädel und Knochen spannte, wirkten sie wie ausgezehrte menschliche Leichen, aber darüber hinaus hatten sie lange Krallen und Zähne und hegten einen Hass auf alles, was lebte. Und sie hungerten nach Fleisch, ob lebend oder tot. Es waren mindestens zwanzig, und Dahlia konnte sich keine bessere Position verschaffen.
    Ihre Gegner allerdings auch nicht.
    Die Kriegerin sprang in die Luft, stieß sich mit beiden Händen auf der Spitze ihres aufgesetzten Stabs in die Höhe. Dann streckte sie sich kopfunter nach oben und schob die Beine in den Schacht zurück, wo sie beide Beine weit zur Seite streckte, sie dort einhakte und sich mit Hilfe des Stabes wieder aufrichtete.
    »Guten Appetit!«, flüsterte sie den Ghulen zu, löste einen Rubin von ihrem Halsband und ließ ihn fallen. Beim Auftreffen auf dem Boden explodierte der Stein. Seine Flammen breiteten sich nach allen Seiten aus und loderten fast bis zu Dahlia empor.
    Ohne die fest verankerten Beine zu lösen, schlug die Kriegerin beide Hände über die Ohren, um das grässliche Geheul unter sich zu dämpfen.
    Das Feuer fraß sich hungrig in die Haut der Ghule, und das schrille Kreischen ihrer untoten Stimmen hätte selbst der Höhle Ehre gemacht. Die Ghule rannten hektisch herum und schlenkerten mit den Armen, um die beißenden Flammen zu löschen. Gleichzeitig hielten sie sich mit scharfen Klauen ihre wahnwitzigen Kumpane vom Leib, von denen manche sich tatsächlich auf die anderen stürzten und begannen, das untote Fleisch zu zerreißen, irgendwelches Fleisch, alles, was den Schmerz beenden mochte.
    In diesem Chaos sprang Dahlia erneut nach unten und löste dabei die zwei Fuß langen Enden ihres vier Fuß langen Mittelstabs. Die äußeren Enden rotierten schon, während sie landete, und sie wirbelte sofort nach links, um den vordersten Untoten den Schädel einzuschlagen.
    Die Ghule waren so aufgeregt und litten solche Qualen, dass sie nicht koordiniert gegen den Eindringling vorgehen konnten. Und so watete Dahlia zwischen ihren Gegnern hindurch. Jeder Arm, der sich nach ihr reckte, zerschellte unter den schwirrenden Flegeln. Jedes Ghulgesicht machte Bekanntschaft mit dem stumpfen Ende des Stabs.
    Kurz darauf lief sie

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