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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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in seine Tasche steckte. Dabei leuchteten die Augen auf und zeigten so, dass seine unsichtbare Verbündete immer noch da war. Sie steckte in dem extradimensionalen Raum im Phylakterion, und der Vampir hätte schwören können, dass der leblose Schädel lächelte, als er in den Falten seines Mantels verschwand.

6
    Noch ein Drow mit Zwerg

    Bruenor blieb stehen und starrte den Brunnen an. In seiner Hand lag ein Stein von der Brunneneinfassung.
    Drizzt wusste nicht, worauf er hinauswollte. Würde Bruenor den Stein vor Wut gegen die nächste Wand schleudern? Oder würde er darauf bestehen, dass sie einfach weitergehen sollten, tiefer in den instabilen unterirdischen Komplex, der weniger alt war, als sie zunächst geglaubt hatten …
    Seufzend ließ der Zwerg den Stein fallen, wobei der Buchstabe darauf – ein Buchstabe aus dem Menschenalphabet – gut zu sehen war. Der Brunnen trug die Unterschrift seines menschlichen Erbauers und das Zeichen von dessen Barbarenclan. Bruenor hatte den Brunnen entdeckt, bevor das Erdbeben sie vertrieben hatte. Um diesen Ort wiederzufinden, hatten sie tagelang Schutt weggeräumt.
    »Tja, Elf«, sagte der Zwerg, »wir haben ja noch hundert andere Karten.«
    Mit den Händen auf den Hüften drehte er sich zu Drizzt und Gwen um, doch auf seinem bärtigen Gesicht stand kein Ärger und nur wenig Enttäuschung geschrieben.
    »Was ist?«, fragte Bruenor angesichts Drizzts offensichtlicher Überraschung.
    »Du bist so geduldig.«
    Bruenor zog die Schultern hoch und schnaubte. »Weißt du noch, wie wir nach Mithril-Halle gesucht haben? Monatelang unterwegs, durch Langsattel, das Trollmoor, Silbrigmond und so weiter?«
    »Natürlich.«
    »Hast du je bessere Monate erlebt, Elf?«
    Diesmal musste Drizzt lächeln und gab seinem Freund mit einem Nicken recht.
    »Eine Million Mal hast du mir erzählt, dass es um den Weg geht, nicht um das Ziel«, sagte Bruenor. »Vielleicht glaub ich dir ja endlich. Also, los«, fügte er hinzu, ehe er mit einem misstrauischen Blick auf den frechen Panther zwischen den beiden hindurchging. »Ein paar Wege schaffen meine alten Beine noch.«
    Außerhalb der Höhle erwartete sie ein strahlend blauer Himmel. Es war Spätsommer, kurz vor dem Herbst, so dass der kühle Wind in letzter Zeit recht angenehm gewesen war. Ihnen blieben noch etwa drei Monate für weitere Expeditionen, ehe sie in einer Stadt überwintern mussten, zum Beispiel in Letzthafen. Andererseits hatte Drizzt auch schon vorgeschlagen, nach Langsattel zu ziehen, um den Harpells einen Besuch abzustatten. Die Zauberersippe der Harpells war vor sechzig Jahren durch die Zauberpest dezimiert worden, doch inzwischen schlossen sich ihre Reihen wieder, und sie bauten ihr Haus auf dem Hügel und die darunterliegende Stadt wieder auf.
    Aber diese Entscheidung musste nicht heute getroffen werden. Zunächst einmal zogen die drei sich in ihr Lager zurück, wo Bruenor einen Stapel Schriftrollen, Pergament, Häute und Schreibtafeln aus seinem Gepäck zog – lauter Karten für die vielen bekannten Höhlen im Bereich der nördlichen Schwertküste. Außerdem kamen etliche alte Münzen aus der Zeit von Delzoun zum Vorschein, ein uralter Hammerkopf und ein paar andere, sehr alte und kunstvoll gestaltete Gegenstände. Das alles war im ganzen Norden zusammengesammelt, stammte von Barbarenstämmen und aus kleinen Dörfern, die Münzen sogar aus Luskan. Natürlich war das kein Beweis. Luskans Anfänge als Hafenstadt reichten in die Zeit zurück, in der die meisten Schriftgelehrten der Zwerge in Gauntlgrym ansiedelten, so dass durchaus zu erwarten wäre, dass in den vielen Schatztruhen der Stadt noch ein paar Münzen aus Delzoun lagerten.
    Für Bruenor jedoch waren sie ein Ansporn und konnten seine müden Schultern straffen, so dass Drizzt nicht versuchte, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
    Zumindest nicht, wenn die Reise dadurch etwas interessanter wurde.
    Bruenor zog eine Schriftrolle nach der anderen aus ihrem Futteral und las die Notizen, die er an die Ränder gekritzelt hatte. Schließlich wählte er zwei aus und legte sie beiseite, bevor er den Rest wieder wegpackte. Aus dem Stoß Pergament zog er eine weitere vielversprechende Karte, ehe die übrigen wieder ins Gepäck wanderten.
    »Die drei sind am nächsten«, erklärte der Zwerg.
    Zu Drizzts Überraschung schnallte Bruenor daraufhin seinen Reisesack zu, warf ihn über die Schulter, sammelte seine restlichen Habseligkeiten ein und schickte sich zum Aufbruch an.
    »Was

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