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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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über der Straße schwebte und einen Großteil des Bereichs verhüllte, den er zu überwinden hatte.
    Was jetzt erheblich schwieriger erschien! Er musste durch die Schwärze springen, irgendwie das andere Dach erreichen und dort sicher landen.
    Diesen Plan teilte er Guenhwyvar mit. Die lauten Kampfgeräusche hinter ihm, drüben an der Mauer, erinnerten ihn daran, dass jede Verzögerung einen weiteren Toten für Letzthafen bedeuten könnte.
    Er rannte zum Rand des Daches, schnellte in die magische Finsternis und flog, so weit er konnte. Er wusste zwar, dass er zu diesem Sprung in der Lage war, doch ihn blind zu versuchen, ließ selbst Drizzts Herz schneller schlagen.
    In dem Moment, als er aus der Kugel auftauchte, setzte er auch schon auf dem Dach auf, ohne es zuvor sehen zu können. Er landete so ungeschickt, dass er beinahe aufgeschrien hätte, während er sich hinwarf, um den Aufprall abzufangen. Guenhwyvar flog über ihn hinweg, nachdem sie den schwarzen Bereich mit Leichtigkeit durchmessen hatte. Ihre Spannkraft ließ ihr genug Schwung, um geschmeidig und lautlos aufzusetzen.
    Drizzt konzentrierte sich. Er vergaß die Kratzer und Prellungen und rannte zur Nordwestecke des Gebäudes. Näher würde er dem Anführer der Sahuagin nicht kommen.
    Der große Seeteufel stieß nach wie vor Befehle aus, ohne den Meuchelmörder zu bemerken, der nur noch knapp zwanzig Schritte entfernt stand.
    Drizzt spannte den Bogen und hielt den Atem an. Seine Hände mussten absolut still halten. Mit einem Augenzwinkern zeigte er Guen, dass es gleich aufregend werden würde. Dann war er bereit.
    Der erste Blitzpfeil explodierte im schuppigen Leib des Sahuagin. Der zweite Treffer riss direkt neben dem ersten ein weiteres Loch, und der dritte traf die Kreatur ins Gesicht. Wie eine Schlange sank der Seeteufel zu Boden und rollte sich auf dem Pflaster zusammen.
    Drizzt lief zur Dachmitte zurück und dann zum südlichen Rand, wo er einer Salve Wurfspeere durch einen Satz auf die Straße entwischte. Zusammen mit Guenhwyvar eilte er weiter, aber zum Meer hin und damit von den Seeteufeln weg, die jetzt die Verfolgung aufnahmen. Die wenigen, denen sie begegneten, mussten sich dem Feuer von Taulmaril und den Angriffen von Guenhwyvar stellen. Zu den Donnerschlägen der Pfeile, dem Geschrei der Seeteufel und dem Brüllen von Guenhwyvar gesellte sich ein lauter Pfiff, der aus einer Pfeife drang, die wie ein Einhornkopf geformt war.
    Kurz darauf galoppierte Drizzt auf Andahar nach Süden und bog dann wieder nach Osten ab. Verfolgt von einer Horde Seeteufel ritt er durch die gepflasterten Straßen.
    »Geh, Guen!«, befahl Drizzt und legte seinen Kopf dicht über Andahars starken Hals. Er vertraute darauf, dass sein Glück und die Geschwindigkeit gegen die Wurfspieße der Sahuagin ausreichen würden.
    Der erste Verbündete, dem er entgegenpreschte, war ausgerechnet Dahlia, die hinter einer Ecke bereitstand. Ihr gegenüber duckte sich Afafrenfere, und hinter den beiden warteten die Bewohner von Letzthafen.
    Die Seeteufel waren nur darauf aus, den fliehenden Drow zu erwischen, und reagierten völlig überrascht, als die wartenden Trupps über sie herfielen.
    Und damit begann die wahre Schlacht dieser denkwürdigen Nacht, der Höhepunkt des Ringens um das Zentrum von Letzthafen. Nach kurzer Zeit war es vorüber, auch wenn diese schrecklichen Momente für alle Beteiligten noch immer viel zu langsam verstrichen.
    Die Stimme des Sahuagin-Anführers war verstummt. Ihre Verstärkung blieb aus. Und sämtliche Bürger von Letzthafen waren auf den Beinen, um sich dem Feind zu stellen.
    Sieg.
    Einen Zehntag später war die zweite Mauer vollendet. Sie zog sich quer durch die Stadt, und Letzthafen hatte seine ursprünglich gesicherte Fläche verdoppelt. Während der letzten grausamen Schlacht hatte es zwar kaum Verluste gegeben und nicht einmal eine Handvoll Bewohner waren umgekommen – was unter anderem Ambergris und den anderen Priestern zu verdanken war –, doch obwohl die Sahuagin dabei stark dezimiert worden waren, stellte diese Ausweitung die Stadt vor ein neues Dilemma.
    »Wir müssen jetzt mehr Land verteidigen, so dass die Posten weiter auseinander stehen«, erklärte Dorwyllan nach der Fertigstellung der Mauer bei der ersten Sitzung der Anführer.
    »Der Winter wird uns helfen«, meinte einer. »Der Hafen beginnt an den Ecken bereits zuzufrieren.«
    »Solange es kalt ist, werden die Seeteufel sich in tiefere Gewässer zurückziehen«, stimmte ein

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