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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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kreischte sie.
    »Schsch!«, machte ich und legte den Finger auf die Lippen. »Muss ja nicht gleich der ganze Bus erfahren.«
    Catherine fuhr in ihrem Sitz herum. »Dancia und Cam sind wieder zusammen?«, fragte sie Hennie.
    Ich wurde knallrot. Und bevor ich sie aufhalten konnte, sagte Hennie auch schon: »Na, klar. War doch nur eine Frage der Zeit.«
    Esther zerrte mich auf den Sitz neben sich. »Nun erzähl schon«, kommandierte sie.
    Mir blieb die Antwort erspart, da sich Mrs Callias erhoben hatte, um mit uns den Ablauf der Fahrt zu besprechen. Sobald wir Odlin County Park erreicht hatten, sollten wir die Zelte aufschlagen, während eine kleinere Gruppe die Kajaks holen würde. Mrs Callias teilte ein paar von der Zeltgruppe zur Essensvorbereitung ein, andere sollten sich anschließend um den Abwasch kümmern.
    Kaum hatte Mrs Callias die kleine Ansprache beendet, richteten sich auch schon drei Augenpaare erwartungsvoll auf mich. Ich zuckte die Achseln. »Wir haben uns versöhnt. Was soll ich noch sagen?«
    »Nun tu mal nicht so lässig«, sagte Catherine gedehnt. »Wir wollen Einzelheiten! Hat er sich zuerst entschuldigt oder du?«
    »Es war beidseitig.«
    »Das ist es nie«, sagte Catherine. »Bestimmt war Cam der Erste.«
    Hennie nickte. »Sie hat recht. Er hat es nicht mehr ausgehalten, von dir getrennt zu sein.«
    »Ist doch egal, Hauptsache, wir sind wieder zusammen.«
    »Hmm … das war’s wohl jetzt mit der Zeit ohne Jungs, oder etwa nicht?«, fragte Esther traurig.
    »Nein, ich bin immer noch dabei«, sagte ich.
    »Sei doch nicht albern«, sagte Hennie. »Du möchtest doch in den nächsten vier Tagen bestimmt auch Zeit mit Cam verbringen.«
    »Na gut«, räumte ich ein. »Möchte ich auch. Vielleicht können wir uns ja abwechseln? Ein wenig Zeit mit euch, ein wenig Zeit mit ihm?«
    Esther lehnte sich entspannt im Sitz zurück. »Meinetwegen!«, sagte sie. »Zeit ohne Jungs wird ohnehin überbewertet.«
    »Wird es nicht«, sagte Hennie. »Aber meinen Segen hast du, Dancia. Du darfst Zeit mit uns allen verbringen, auch mit Cam.«
    »Vergiss dabei aber ja nicht, wer deine besten Freundinnen sind«, sagte Esther mit erhobenem Zeigefinger.
    Kichernd schnappte ich mir ihre Hände. »Als könnte ich das je vergessen.«

28
    A m nächsten Morgen musste ich feststellen, dass Cam recht gehabt hatte: Das Wasser war kalt. Sehr, sehr kalt. Im Glauben, ich könnte vielleicht doch baden, tauchte ich die Zehen ins Wasser. Doch als sie sofort brennend rot wurden, überlegte ich es mir anders. Immerhin konnte ich ja sagen, ich sei durch den Pazifik gewatet. Das musste reichen!
    Nach dem Frühstück erklärte man uns, wie wir uns auf dem Wasser zurechtfinden konnten und welche Gefahren dort lauerten. Für mich war das alles total verwirrend. Auf den Inselkarten waren die Strömungen eingezeichnet, und man musste seine Route so planen, dass man nicht gerade auf offener See gegen die Strömung paddelte – oder sich womöglich an den Klippen den Unterboden aufriss und zerschellte.
    Catherine war Feuer und Flamme. Wahrscheinlich hatte es mit ihrer Gabe zu tun. In Null komma nichts hatte sie sich die Karten eingeprägt und plante mit den Elftklässlern den Ausflug für den nächsten Tag nach Jones Island.
    Nachmittags durften wir dann endlich paddeln, und ich war sofort begeistert. Die rhythmischen Bewegungen wirkten beruhigend, und der Kajak glitt so anmutig durchs Wasser, dass ich das Gefühl hatte zu fliegen. Schwertwale sahen wir zwar keine, dafür aber einige Seehunde, die uns wohlwollend zunickten.
    Abends machten wir ein Lagerfeuer, und obwohl ich mich gern neben Cam gekuschelt hätte, saß ich zwischen Esther und Hennie. Dabei sangen wir peinliche Lieder und fürchteten uns zu Tode, weil ein paar Jungen Geistergeschichten erzählten. Anschließend spazierten Cam und ich den Strand entlang, bis wir ein einsames Plätzchen zwischen den Steinen fanden. Wir redeten und lachten, sahen zu, wie die Wellen am grauen Sandstrand leckten und die Sonne in der Ferne hinter den Inseln verschwand.
    Um neun ertönte ein Pfiff als Signal, dass alle in die Zelte gehen sollten. Schweren Herzens kehrten wir zum Lager zurück.
    Am nächsten Morgen packten wir alles zusammen und paddelten nach Jones Island. Ursprünglich hatten wir noch eine weitere Nacht in Odlin verbringen sollen, aber durch eine Verwechslung mussten wir uns schon einen Tag früher ein neues Quartier suchen. Mrs Callias schimpfte den ganzen Morgen, wie unfähig manche Leute

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