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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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die Explosionsgeräusche gemacht, bevor sie ihn erschossen haben?«
    »Bitte«, sagte Cam und hielt inne. »Stell mir doch nicht solche Fragen.«
    Ich versuchte, mich ganz darauf zu konzentrieren, wie schön sich seine Hände anfühlten, wie warm und stark. Doch immer wieder hatte ich Jacks Worte im Ohr, dass die Männer reingelegt worden waren. »Bist du auch ganz sicher, dass die was im Schilde geführt haben? Hätten sie mit den Waffen nicht auch was anderes vorhaben können?«
    Cam wandte sich ab. »Was denn? Sie an benachteiligte Kinder schicken? Einen Schießplatz errichten?«
    Ich verkrampfte mich bei seinen Worten, ich war ja selbst überrascht, wie weit ich mich vorgewagt hatte. »Ich weiß es nicht. Vielleicht waren die Waffen als Verteidigung gedacht. Waffenbesitz ist schließlich nicht illegal, oder?«
    »Es waren aber gestohlene, halb automatische Waffen, die auf Automatikbetrieb umgerüstet worden waren. Der Besitz solcher Waffen ist verboten. Und die waren hundertpro nicht nur zum Angucken gedacht. Wir lassen doch nicht etwas Schlimmes geschehen, nur um genau zu wissen, was die Leute im Schilde führen. Wir greifen ein, bevor etwas geschieht.«
    »Ich möchte dir ja glauben«, sagte ich. »Nur muss ich es erst verstehen.«
    »Kannst du das Verstehen nicht auf später verschieben?«, fragte er. »In den letzten zwei Wochen habe ich an nichts anderes gedacht und über nichts anderes gesprochen. Ich hatte gehofft, mit dir zusammen könnte ich es eine Weile vergessen.«
    Ich nutzte den Abstand, um mich aus meinem Sweatshirt zu pellen. »Ich habe die ganze Zeit nichts von dir gehört, und die ganze Woche habe ich darauf gewartet, endlich die wahre Geschichte zu erfahren.«
    Cam presste die Kiefer knirschend aufeinander. »Du willst es also wissen? Gut. Ich erzähle es dir. Mich hat es total fertiggemacht. Das wolltest du doch hören, oder nicht?« Seine Stimme klang belegt, und er räusperte sich.
    Ich zuckte zusammen und legte ihm die Hand aufs Bein. »Cam, das tut mir ja so leid. Ich wollte dich nicht verärgern.«
    »Außer mir waren noch die Wächter und Mr Judan dabei«, sagte er, ohne von meiner Bemerkung Notiz zu nehmen. »Ich sollte ihnen Bescheid geben, sobald ich eine Spur finde. Wir verfolgten die Männer durch die Stadt, bis wir zum Lagerhaus kamen.«
    Fest schlossen sich Cams Hände ums Lenkrad. »Wahrscheinlich haben sie nicht mit uns gerechnet, aber man kann ja nie wissen. Genauso gut hätten sie auch hellseherische Kräfte oder ein ausgezeichnetes Gehör haben können wie Claire. Mr Judan befahl mir, mit dem Handy am Eingang zu warten. Im Notfall sollte ich Verstärkung anfordern. Dann fiel ein Schuss, etwas explodierte. Zwei weitere Schüsse, und dann war es vorbei.«
    Ich erschauderte, zum Glück war Cam nicht mit im Lagerhaus gewesen.
    »Ich dachte, es würde sich gut anfühlen, Teil einer solchen Operation zu sein«, sagte er. »Immerhin schützen wir Unschuldige. Möglicherweise sogar den Präsidenten. Aber die Geräusche wollen mir nicht aus dem Kopf, und diese Männer … Mir kommt es jetzt falsch vor, dass ich mitgemacht habe. Bestimmt hätten sie die Leute auch anders gefunden, aber ich habe sie dorthin geführt.« Er schlug sich auf die Brust. » Ich .«
    »Mach dich deshalb nicht verrückt«, sagte ich. »Du hast getan, was du für richtig gehalten hast.«
    Er warf den Kopf leicht nach hinten, um die Haarsträhnen aus den Augen zu bekommen. »Ich weiß. Ich habe nur gedacht, ich würde mich hinterher anders fühlen. Besser. Leichter.«
    »Ich glaube, so etwas ist nie leicht. Es kann gar nicht leicht sein.«
    Ich hockte mich auf den Sitz, um ihm besser in die Augen sehen zu können. Unter seinem Blick vergaß ich alles, die Hitze im Wagen, meine Angst vor den Irin.
    »Weißt du, woran ich anschließend gedacht habe? Als ich so unsicher und verwirrt war?«
    »Woran?«, fragte ich.
    »An dich. Du bist meine fehlende Hälfte. Ohne dich ergibt nichts einen Sinn. Ohne dich bin ich verloren.«
    Er drückte meine Hand, und mein Herz fing Feuer wie ein trockener Zweig in der Sommersonne. Mit seiner Gabe oder seiner Überzeugungskraft hatte das rein gar nichts zu tun. Ich war verliebt. Verliebt in diesen unglaublichen Menschen, der aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen mit mir zusammen sein wollte.
    In diesem Moment verspürte ich ein schmerzhaftes Brennen in der Brust: Cam rang mit seinen Zweifeln, vielleicht sogar noch mehr als ich. Dabei zog er aus und kämpfte für das, woran er

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