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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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dass er langsamer laufen sollte und blieb stehen. An einer Stelle, an der er noch nie gewesen war. Er hatte gedacht, seine Intuition würde ihn zu einer Frau führen. Er war sogar davon ausgegangen, und obwohl er sich dagegen sträubte, hätte er nachgegeben. Wozu noch kämpfen? Sein Gespür hatte ihn zu einer bestimmten Frau geführt.
    Elena-Joyce’ Geruch und ihre extravaganten Gedanken umnebelten ihn, der betörende Duft nach männlichem Blut stieg ihm in die Nase. Jonas’ Fänge schoben sich durch den Kiefer, er duckte sich in Angriffshaltung und verharrte, den Blick vor Gier in einen Rotschimmer getaucht.
    Josephines und Timothys Mutter hielt den Mann im Arm, als wäre er ihr Baby, wiegte ihn leicht, während sie tiefe Schlucke aus seinem Hals trank. Zärtlich streichelte sie ihm über das wirre Haar und die verschwitzte Stirn. Sie hatte ihn in den Wald gejagt, aus Spaß. Der Mensch lag ruhig, ihr beruhigender Speichel wirkte längst. Sie würde ihn töten, ihre verworrenen Gefühleließen keinen abweichenden Schluss zu. Aber sie entfernte den Mund von der Halsvene, die Beute fiel zu Boden und sie verschwand wie der Blitz, gestärkt durch das verbotene Blut des anderen Geschlechts.
    Jonas wartete, bis er Elena-Joyce nicht mehr spürte und versuchte, sein Verlangen zurückzudrängen. Würde er dem Mann einen weiteren Schluck entziehen, würde er sterben, sie hatte ihm zu viel entnommen. Er sollte sich zurückziehen, schnell, doch er huschte auf den Kerl zu. Das Herz schlug schwach, aber regelmäßig. Jonas stutzte. Als Elena-Joyce ihn in den Farn hatte stürzen lassen, hatte es noch kräftiger geschlagen. Er drehte den Menschen um und wich vor dem Anblick zurück. Sie hatte ihren Biss nicht versiegelt. Blut quoll weiterhin hervor. Jonas knurrte wie ein gereizter Tiger, verzweifelt und gefräßig zugleich. Er ballte die Fäuste, ging auf die Knie, hob den fast leblosen Körper an und leckte über den Biss.
    Jonas verkrampfte sich, ließ den Mann fallen, wurde durch eine unsichtbare Druckwelle auf den Rücken geworfen. Innerlich lachte er wütend, verrückt. Diese Krämpfe kannte er, das Zucken der Eingeweide, die Trommeln und Krallen in seinem Kopf, das Feuer, das ihn verbrannte. Sein Geist wie sein Leib verlangten nach dem richtigen, dem Blut des anderen Geschlechts, gleichzeitig wollte die Kraft ihn zwingen, seine Zähne in den Menschen zu schlagen, das Elixier zu nehmen, auch wenn es nicht das gewünschte aphrodisische war.
    Er wusste nicht, wie lange er sich krampfend auf dem Boden gewälzt hatte, bis ihm auffiel, dass etwas fehlte. Das Herz des Mannes schlug nicht mehr. Unmöglich. Hatte er …?
    Keuchend krabbelte er auf den Kerl zu. Was er sah, ließ ihn eine Sekunde erstarren, bis er reagierte. Er fuhr über die noch offenen Bissstellen, dann drückte er dem Typen auf den Brustkorb, bis das Herz wieder einen Rhythmus fand. Er hob ihn auf die Arme, rannte zum Wagen und legte ihn vor einem Krankenhaus ab.
    Jonas suchte sich zwei männliche Opfer, um seine Blutgier zu besänftigen und Ciras Elixier zu verdrängen – was, wie er ahnte, niemals passieren würde. Danach stattete er Timothy Fontaine einen Besuch ab.

3. April
     
    D as ‚Out‘ empfing Jonas mit dem gewohnt chillen Beat. Hier brauchte er seine wilde Seite nicht zu verstecken, der hohe Anteil von Wesen und die berauschten Leiber, die sich im Groove der Musik fließend bewegten, gaben ihm Schutz. Momentan stellte vielmehr er die Gefahr für die vor allem weiblichen Besucher dar. Wieder wartete Byzzarus in dem Separee und Jonas fühlte befremdliche Erleichterung aufsteigen – zumindest einem konnte er anerkennend danken.
    „Hey, hey, hey, du siehst wesentlich besser aus als beim letzten Mal.“
    Jonas’ Mundwinkel zuckten, wollten sich dem süffisanten Grinsen des Schattenwandlers anpassen, doch seine Trauer saß zu tief. Er streckte Byzzarus die Hand entgegen und der schlug auflachend ein. „Ich stehe in deiner Schuld.“
    „Ach, quatsch nicht rum. Ich hab’s nicht für dich getan.“ Er kicherte wie ein Kind über einen anzüglichen Witz, dann nahm sein Gesicht einen ernsten Zug an und seine Stimme säuselte wie ein hastiges Flüsschen dahin. „Du hast etwas für mich?“
    „Ja.“ Jonas fühlte sich nicht wohl mit den Alternativen, die er hatte, aber er stand zu seinem Wort und hoffte, er tat das Richtige. Dass er Byzzarus sein Leben verdankte, spielte bei seiner Entscheidung eher eine untergeordnete Rolle. „Ich habe deinen Mörder

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