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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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gefunden.“
    Byzzarus’ Gestalt flackerte als würde er brennen, er zischte ungeduldig. Jonas trat einen Schritt zurück, weil die Gefühle eiskalt zu ihm schwappten und eine Illusion von Feuer seine Haut versengte. Dass Schattenwandler Trugbilder erschufen, war ihm bewusst, nicht, dass er sie verspürte. „Lass mich erst ausreden, bevor du verschwindest! Deine Mörderin heißt höchstwahrscheinlich Elena-Joyce Fontaine. Sie ist eine reinblütige Vampirin, Mutter von Timothy und Josephine Fontaine. Letztere wird in wenigen Tagen meinen Bruder ehelichen.“
    Byzzarus schwebte ein Yard über dem Boden, seine Aura knisterte, er bestand eher aus waberndem Nebel als aus einer Kontur, aber er blieb. Seine lila Augen stellten unaufhörlich Fragen, ohne dass er sie aussprach.
    „Du starbst 1919 mit 31 Jahren in New Orleans, Louisiana, wo zu dem Zeitpunkt Massenmorde passierten. Die Presse nannte ihn ‚Axeman’, die Bevölkerung ‚schwarz gekleideter Geist aus der Hölle’. Von der Vampirin Elena-Joyce wusste natürlich niemand und sicher gehen weit mehr und nicht exakt diese Morde auf ihr Konto. Sie wurde 1700 als Reinblut geboren, verband sich 1820 mit Zeemore, einem Halbblut.“
    Byzzarus lauschte aufmerksam und wissbegierig, der Instinkt, der elementare Zwang, seine Aufgabe zu erfüllen, seinen Tod zu rächen, hatte sein ansonsten menschlich wirkendes Wesen verscheucht.
    „1877 kam Timothy auf die Welt und wandelte sich zwanzig Jahre später zu einem Halbblut. 1898 gebar Elena-Joyce Josephine, die sich allerdings 1918 in ein Reinblut wandelte. Elena-Joyce verschwieg ihren Fehltritt vor der Familie, aber ihr Mann Zeemore fand es wahrscheinlich heraus und beging vor Scham Suizid. 1918 kettete er sich in geschwächtem Zustand an, stach sich mit einem Messer vier Mal in die Halsschlagader und verdurstete.“
    „Woher … woher weißt du das?“, zischte Byzzarus, gefangen von der Geschichte und immens skeptisch.
    „Von Timothy Fontaine, dem Bruder meiner zukünftigen Schwägerin, Sohn des Zeemore Fontaine.“
    „Weiter!“
    „Amy schoss eine Nahaufnahme von deinem Hals.“
    Ein züngelndes Zischen erfüllte das Separee, das sich fließend in ein grimmiges Lachen verwandelte. „Diese hinterhältige Grazie.“
    Jonas zog die Brauen zusammen. Er wollte Byzz helfen, seine Aufgabe zu erfüllen und sagte gegen Elena aus. Amy beabsichtigeer nicht in Gefahr zu bringen. Er hatte gedacht, dass sie und der Schattenwandler sich verstanden.
    „Ich habe die Fotografie gelöscht“, erklärte er, „aber sie hat wohl vorsichtshalber doppelt abgedrückt. Freches Biest.“
    „Du wirst ihr nichts tun!“
    Byzzarus stutzte. „Natürlich nicht, wenn sie nicht Teil meiner Rache ist.“
    „Gut. Auf dem vergrößerten Foto sind bei dir deutlich vier Bissstellen zu erkennen. Zwei liegen unnatürlich weit unten und sind nicht symmetrisch zu den oberen, die bei jedem Vampir gerade und gleichförmig sind. Ich habe Elena-Joyce vor fünf Tagen im Wald ihre Zähne feilen hören. Das muss sie immer wiederholen, weil wir unser Erscheinungsbild nur geringfügig abwandeln können. Diese Nacht hat sie einen Mann gejagt, gebissen und unversiegelt zum Sterben zurückgelassen.“
    Byzzarus’ nebulöse Gestalt zitterte, er starrte auf seine leicht blutverkrusteten Fingernägel. Auch er konnte sein Äußeres nicht verändern, bekam seine Hände nicht durch Waschen rein. Er hatte das hinausströmende Blut nicht mit den Fingern aufhalten können.
    „Der Mensch hatte vier Löcher im Hals, ebenso, wie sich Zeemore vier Mal in die Kehle stach. Zwei in der Vene, zwei darunter vom Unterkiefer, nicht von einem Werwolf oder einem Hund, nicht natürlich. Zeig mir deinen Hals, Byzzarus, und ich werde dir exakt sagen können, ob der Abdruck auf ein Thou genau passt.“
    Jonas vermutete, dass der Schattenwandler sich empört verflüchtigen würde, aber stattdessen verstärkte seine Gestalt die Umrisse und schwebte auf ihn zu. Byzz erweckte den Eindruck, als hätte er Probleme, seine Kontur beizubehalten, als wehrte er sich gegen die Auflösung. Er zog den steifen Kragen der Jacke hinunter und entblößte den Hals.
    „Elena-Joyce hat dich 1919 getötet und verbluten lassen. Ich bin mir absolut sicher.“
    Als Jonas gestern Nacht gegenüber Timothy seinen schwerwiegenden Verdacht gegenüber seiner Mutter geäußert hatte, hatte er mit einer heftigen Reaktion gerechnet. Doch der blonde Hüne schien nach ausholenden Überlegungen eher erleichtert zu sein, als

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