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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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dass es wahrscheinlich wäre, dass einer von ihnen welches in die Hand bekäme.«
    P. J. schaute aus dem kleinen Fenster der Hütte. Es war kein Glas darin, und am vergangenen Abend war es zum Schutz gegen die kalte Luft mit Säcken zugestopft worden. »Wenn Sklaven kein Fleisch essen dürfen, was ist dann damit?«, fragte sie.
    Maggie beugte sich vor, um hinauszuschauen. Draußen waren zwei große Kälber an Eisenpfählen festgebunden. Außerdem sah sie auch ein Dutzend Hühner und ein Schwein in einem aus Seilen gemachten Pferch.
    »Die sind für die Nachtwesen«, erklärte Jeanne. »Die Gestaltwandler und Hexen essen gewöhnliche Speisen - wie die Vampire, wenn sie wollen. Es sieht aus, als veranstalteten sie ein Festmahl - sie bringen die Tiere erst hierher, wenn sie geschlachtet werden sollen.«
    P. J.’s Gesicht war bekümmert. »Sie tun mir leid«, murmelte sie leise.
    »Ja, hm, es gibt schlimmere Dinge als einen Schlag auf den Kopf«, entgegnete Jeanne. »Siehst du diese Käfige hinter dem Schwein? Dort werden die exotischen Tiere gehalten - Tiger und andere Kreaturen, die sie hierher bringen, um sie zu jagen. Das ist eine schlimme Art zu sterben.«

    Ein eisiger Schauder kroch Maggie über den Rücken. »Lasst uns hoffen, dass wir nie herausfinden, wie schlimm...«, begann sie, als eine flüchtige Bewegung draußen ihre Aufmerksamkeit erregte.
    »Runter!«, befahl sie scharf und zog sich vom Fenster zurück. Dann schlich sie sehr vorsichtig und mit angespanntem Körper zurück und spähte hinaus.
    »Was ist los?«, zischte Jeanne. P.J. hockte nur auf dem Boden und atmete schnell ein und aus.
    »Sylvia«, flüsterte Maggie.
    Zwei Gestalten waren erschienen; sie gingen über den hinteren Innenhof und unterhielten sich. Sylvia und Gavin. Das Gewand, das Sylvia heute trug, war von einem frostüberhauchten Blattgrün, und ihr Haar fiel ihr in schimmernden Wellen über die Schultern. Sie sah schön und anmutig und zerbrechlich aus.
    »Kommen Sie hierher?«, flüsterte Jeanne.
    Maggie bedeutete ihr mit einer vorsichtigen Handbewegung, still zu sein. Sie hatte die gleiche Befürchtung. Wenn die Nachtwesen eine systematische Durchsuchung der Hütten veranstalteten, waren sie verloren.
    Doch stattdessen wandte Sylvia sich den Käfigen mit den exotischen Tieren zu. Sie schien die Tiere zu betrachten und drehte sich gelegentlich um, um etwas zu Gavin zu sagen.
    »Was tut sie?«, erklang eine leise Stimme direkt neben Maggies Ohr. Jeanne war neben sie geschlichen.
    »Keine Ahnung. Nichts Gutes«, wisperte Maggie.
    »Sie müssen eine Jagd planen«, stellte Jeanne grimmig
fest. »Das ist eine schlimme Sache. Ich habe gehört, dass sie eine große Jagd veranstalten wollen, wenn Delos mit Hunter Redfern zu einer Übereinstimmung gekommen ist.«
    Maggie sog scharf die Luft ein. Waren die Dinge schon so weit gediehen? Das bedeutete, dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb.
    Draußen konnte sie Sylvia den Kopf schütteln sehen, dann ging sie zu den Pferchen mit den Haustieren.
    »Zurück«, flüsterte Maggie und duckte sich. Aber Sylvia schaute gar nicht zu der Hütte herüber. Sie machte eine Bemerkung, während sie die Kälber betrachtete, und lächelte. Dann wandten sie und Gavin sich ab und schlenderten durch den Küchengarten zurück.
    Maggie schaute ihnen nach, bis sie außer Sicht waren, und kaute auf ihrer Unterlippe. Dann sah sie Jeanne an.
    »Ich denke, wir sollten besser zu Wäscherin hinübergehen.«
    Die Hütte, zu der Jeanne sie geführt hatte, war ein wenig größer als die anderen und verfügte über etwas, von dem Maggie inzwischen wusste, dass es ein erstaunlicher Luxus war: zwei Zimmer. Cady lag in dem winzigen Raum - kaum größer als eine Nische - im hinteren Teil.
    Und sie sah besser aus. Maggie bemerkte es sofort. Das verschwitzte, fiebrige Aussehen war verschwunden, ebenso wie die blauschwarzen Schatten unter ihren Augen. Ihre Atmung war tief und regelmäßig, und ihre Wimpern lagen schwer auf ihren glatten Wangen.

    »Wird sie wieder gesund?«, fragte Maggie Wäscherin voller eifriger Freude.
    Die verhärmte Frau wusch Cadys Wangen mit einem Tuch ab. Maggie war überrascht, wie sanft die großen Hände mit den roten Knöcheln sein konnten.
    »Sie wird so lange leben wie wir anderen auch«, antwortete Wäscherin finster, und Jeanne schnaubte. Selbst Maggie spürte, dass ihre Lippen zuckten. Sie begann, diese Frau zu mögen. Tatsächlich hatten die Sklaven hier, wenn Jeanne und Wäscherin ein Maßstab waren,

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