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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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Etwas Altes, Mächtiges und unvorstellbar Gewaltiges erhob sich aus den finsteren Breiten, aus den Häusern des Schmerzes, bahnte sich seinen Weg in die natürliche Welt, die nichts von ihm wollte, zurück. Erhob sich wie ein Hai aus blutigem Gewässer, wie eine Flutwelle, die alles Leben vor ihr mitreißen würde – sie, Königin Mab, kam herauf, erhob sich immer schneller. Kam zu mir wie ein Meteor, der auf die Erde krachte, wie eine Kugel mit meinem Namen darauf.
    Königin Mab kam zurück, wobei sie in einer uralten Sprache schrie, schrecklich lachte und all ihren Widersachern Verdammnis und Schmerz schwor.
    Sie stand in all ihrer furchtbaren Herrlichkeit vor mir. Die Höllenpforte lag hinter ihr an der Wand in Trümmern, durch ihren Übergang verbrannt, nichts mehr als kleine Stücke gekochten Fleisches, das an der Wand hing. Die Pforte war geschlossen, ihr Opfer erlöst. Das war doch schon mal etwas. Königin Mab fixierte mich mit ihrem brennenden Blick, und ich hätte mich noch nicht einmal bewegen können, um mein Leben zu retten. Sie war zwei Meter vierzig groß, schlank, anmutig, überwältigend majestätisch, erschreckend unmenschlich und absolut böse. Ihre Präsenz füllte die Höhle, und ich kniete vor ihr. Ich sage mir auch heute noch, ich hatte keine andere Wahl.
    „Dieser Ort war einst mir geweiht“, sprach sie, und ihre Stimme war ruhig und zwanglos wie eine Katze, die mit einer Maus spielte. „Schön zu wissen, dass ich nicht vollkommen in Vergessenheit geraten bin – und ein Menschen hat mich durch das Opfer eines Elfen zurückgebracht. Ich liebe diese Ironie. Du kannst den Stab behalten – einstweilen. Man soll niemals sagen, dass Königin Mab ihren Diener nicht belohnt habe. Aber jetzt bin ich zurück und muss mich um meine Obliegenheiten kümmern.“
    Sie lachte, und ich wollte kotzen.
    „Ah … all die Dinge, die ich tun werde, jetzt, da ich zurück bin.“
    „Ich habe noch nie jemandem diese Geschichte erzählt. Wem auch? Wer würde mir glauben – und mir abnehmen, dass es nicht mein Fehler war?“

5
    Jeder redet mit mir
    Ich hörte mir Larrys Geschichte an, ohne ihn zu unterbrechen, und bot ihm danach nochmals ein Glas meines Walhallgifts an. Er riss es mir aus der Hand und stürzte das Zeug in wenigen großen Schlucken hinunter. Es gab Zeiten, in denen ein harter Drink nicht nur traditionell war; er war eine psychologische Notwendigkeit. Der teuflische Alkohol schien Larry gar nichts auszumachen – wahrscheinlich half es, tot zu sein. Wir saßen beide eine Weile ganz ruhig da, während wir unseren Gedanken nachhingen. Einiges an Larrys Geschichte hatte mich ganz schön getroffen. Ich wusste, wie es sich anfühlte, wenn jemand auf einem herum trampelte und man durch höhere Mächte benutzt wurde.
    „Ich hätte sie aufhalten können“, sagte Larry schließlich. „Ich hätte Königin Mab am Durchkommen hindern können, wenn ich willens gewesen wäre, dafür zu sterben. Aber das war ich nicht.“
    „Dessen kannst du dir nicht sicher sein.“
    „Werde ich jetzt auch nie. Durch meine Schwäche oder, besser noch, durch mein Zögern habe ich eines der ältesten Monster zurück in die Welt gelassen, und jetzt, wo ich tot bin, scheinen Himmel und Hölle noch näher zu sein. Ich kann mich nicht einfach hinlegen und verschwinden; das traue ich mich nicht. Meine einzige Hoffnung ist Sühne, und das bedeutet erst mal, Tommy zu finden. Bist du dabei?“
    Ich dachte darüber nach. Einige Punkte seiner Geschichte hatten mich hart getroffen. Es gab neuerdings abscheulich viele Elfen in der Nightside. Viel mehr als gewöhnlich, und dann waren da noch die arthurischen Gegenstände: Hatte Polly Perkins sie nur zufällig gewählt, um Larry in die Falle zu locken? Oder konnten sie mit Pucks Warnung bezüglich Excalibur in Zusammenhang stehen? Irgendetwas ging da vor sich. Andererseits war das hier die Nightside. Es ging immer irgendetwas vor sich.
    Um ein Rätsel zu lösen, musste man jeder Spur nachgehen. Also Tommy.
    „Ich werde dir helfen, herauszufinden, was mit Tommy geschah“, sagte ich. „Aber alles, was ich anbieten kann, ist die Wahrheit. Wirf mir nicht vor, wenn du das, was ich finde, nicht magst.“
    „Das sage ich zu meinen Klienten auch immer“, sagte Larry. „Nur, dass ich das normalerweise höflicher formuliere.“
    Wir tauschten ein kleines Lächeln aus. Wir würden nie eng befreundet sein, aber wir konnten zusammenarbeiten.
    Dann wurde die gesamte Bar ruhig. Diskussionen

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