Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
Radiosendung zu Regina Clausen recherchiert hatte, waren ihr viele Fotos aus Zeitungen vorgelegt worden, aber keines hatte ihr so geschmeichelt wie dieses.
    »Regina war sehr attraktiv, Mrs. Clausen«, sagte sie leise.
    »Ja, das war sie. Von dem Datum auf dem Deckel weiß ich, daß das Foto zwei Tage vor ihrem Verschwinden gemacht wurde«, entgegnete Jane Clausen. »Sie sieht sehr glücklich aus. Das hat mich einerseits getröstet, andererseits aber auch traurig gemacht. Ich frage mich, ob ihr Glück etwas damit zu tun hatte, das sie dem Mann vertraute, der für ihr Verschwinden verantwortlich war.«
    »Solche Gedanken sollten Sie verdrängen«, murmelte Doug.
    »Tut mir leid, daß ich unterbrechen muß.« Der Arzt stand in der Tür. Offenbar wollte er, daß sie gingen.
    Susan konnte nicht mehr warten, bis Layton sich verabschiedet hatte. »Mrs.
    Clausen«, sagte sie hastig,
    »wissen Sie noch, ob eine Passagierliste des Kreuzfahrtschiffs unter den Sachen war, die man in Reginas Suite gefunden hat?«
    »Ich glaube, sie steckte zusammen mit anderem Informationsmaterial über die Kreuzfahrt in einem Umschlag. Warum, Susan?«
    »Wenn ich darf, würde ich sie mir gern ein paar Tage ausleihen. Könnte ich sie morgen abholen?«
    »Nein, wenn es wichtig ist, holen Sie sie lieber gleich.
    Ich habe darauf bestanden, daß Vera sich ein paar Tage freinimmt und ihre Tochter besucht, und sie will morgen in aller Frühe losfahren.«
    »Ich würde sie sehr gern sofort holen, wenn es Sie wirklich nicht stört«, sagte Susan.
    »Überhaupt nicht. Doctor Markey, entschuldigen Sie, wenn ich Sie aufhalte«, sagte Jane Clausen energisch.
    »Douglas, reichen Sie mir bitte meine Handtasche. Sie liegt in der Schublade des Nachtschranks.«
    Sie holte ihre Brieftasche heraus und entnahm ihr eine Karte. Nachdem sie etwas darauf notiert hatte, gab sie sie Susan.

    »Ich weiß, daß Vera noch da ist, und ich rufe sie an, um ihr zu sagen, daß Sie kommen, aber nehmen Sie die Karte trotzdem für alle Fälle mit. Meine Adresse steht drauf. Wir reden morgen«, sagte sie.
    Douglas Layton ging mit Susan hinaus. Sie fuhren gemeinsam im Aufzug nach unten und traten auf die Straße. »Ich würde Sie gern begleiten«, schlug er vor.
    »Vera kennt mich sehr gut.«
    »Nein, warum denn. Da ist ein Taxi, das nehme ich.«
    Wie gewohnt herrschte dichter Verkehr, und es war fünf Uhr, bevor sie das Gebäude am Beekman Place erreichte.
    Da sie sich beeilen mußte, um rechtzeitig nach Hause zu kommen und sich für den Abend umzuziehen, versuchte sie den Taxifahrer zu überreden, auf sie zu warten. Leider vergeblich.
    Sie war froh, daß Jane Clausen die Haushälterin angerufen hatte. »Das sind alles Reginas Sachen«, erklärte die Frau, als sie Susan ins Gästezimmer führte. »Auch die Möbel stammen aus ihrer Wohnung. Mrs. Clausen sitzt manchmal allein hier. Es bricht einem das Herz, wenn man sie so sieht.«
    Ein wunderschönes Zimmer, dachte Susan. Elegant, und doch gemütlich und einladend. Räume sagen viel über die Menschen aus, die sie einrichten.
    Vera zog die oberste Schublade an einem antiken Schreibtisch auf und holte einen braunen Umschlag heraus. »Hier sind alle Papiere, die man in Reginas Suite gefunden hat.«
    In dem Umschlag steckten Erinnerungsstücke, wie auch Carolyn Wells sie von ihrer Kreuzfahrt mitgebracht hatte.
    Außer der Passagierliste enthielt er Bordmitteilungen mit Informationen zu den kommenden Zielhäfen und eine Auswahl von Ansichtskarten aus den Hafenstädten, die sie angelaufen hatten. Regina hat sie vermutlich als Andenken an die Orte gekauft, die sie sich angesehen hat, dachte Susan. Hätte sie die Karten verschicken wollen, dann hätte sie es wohl vor der Ankunft in Hongkong getan.
    Sie steckte die Passagierliste in ihre Schultertasche, dann beschloß sie, schnell die Ansichtskarten und die Bordmitteilungen zu überfliegen. Sie sah die Karten durch und hielt inne, als sie eine Ansicht von Bali entdeckte, auf der ein Straßencafe zu sehen war. Ein Tisch mit Blick auf den Ozean war ordentlich mit Kugelschreiber umkringelt.
    Ob sie dort gesessen hat? fragte sich Susan. Und wenn ja, warum fand sie es so besonders? Sie sah die Mitteilungsblätter durch, bis sie das über Bali entdeckte.
    »Ich werde auch diese Karte und diesen Newsletter mitnehmen«; sagte sie zu Vera. »Mrs.
    Clausen wird
    bestimmt nichts dagegen haben. Ich spreche morgen mit ihr und sage ihr, daß sie bei mir sind.«
    Es war zwanzig nach fünf, als sie endlich

Weitere Kostenlose Bücher