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Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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daß Dee sich wieder einen Mann angelt, der Interesse an mir bekundet haben könnte. Das meinst du doch, nicht wahr, Mom? Schau mal, ich war mit Alex Wright zum Essen aus, und es war sehr angenehm, aber das ist auch schon alles. Wie ich höre, hat Dee ihn angerufen. Ja, er hat sie sogar eingeladen, mit uns zusammen am Samstag abend zu einer Dinnerparty zu gehen. Ich konkurriere nicht mit meiner Schwester. Wenn ich dem Richtigen begegne, werden wir es beide wissen, und ich werde mir keine Sorgen machen müssen, daß er abspringt, sobald meine Schwester nur mit dem kleinen Finger winkt. Denn so einen Mann würde ich nicht wollen.«
    »Du willst damit andeuten, daß ich deinen Vater zurücknehmen würde«, protestierte ihre Mutter.

    »Unsinn, wie kommst du denn darauf?« sagte Susan.
    »Ich verstehe vollkommen, wie mies du dich fühlst, weil Dad dich im Stich gelassen hat. Ich fühle mich deswegen auch mies. Viele Menschen, zu denen auch ich gehöre, fassen einen Treuebruch als einen tödlichen Schlag für eine Beziehung auf. Warten wir ab, was geschieht. Bisher war ich schließlich nur ein einziges Mal mit Alex verabredet. Beim zweitenmal öden wir uns vielleicht schon an.«
    »Du mußt nur verstehen, wie unglücklich Dee ist«, bat ihre Mutter. »Sie hat mich heute nachmittag angerufen, um mir zu sagen, daß sie wieder nach New York zieht.
    Wir fehlen ihr, und sie hat die Modeagentur satt. Dein Vater spendiert ihr in der nächsten Woche eine Kreuzfahrt. Hoffentlich weckt das neue Lebensgeister in ihr.«
    »Das hoffe ich auch. Na schön, Mom, dann erst mal bis bald.«
    Endlich spielte sie die zweite Nachricht ab; sie war von Alex Wright: »Ein Geschäftsessen ist ausgefallen, und ich habe all meinen Mut zusammengenommen, um es wieder mal kurzfristig bei Ihnen zu versuchen. Keine sehr guten Manieren, ich weiß, aber ich wollte Sie gern sehen. Ich rufe Sie morgen an.«
    Lächelnd hörte Susan sich die Nachricht noch einmal an.
    Na, das ist mal ein Kompliment, gegen das ich mich nicht wehre, lieber Dr.
    Richards, dachte sie. Und ich bin
    mächtig froh, daß Dee nächste Woche die Kreuzfahrt gebucht hat.
    Wenig später, als Susan im Bett lag und allmählich einnickte, fiel ihr wieder ein, daß sie Tiffany im ›Grotto‹
    hatte anrufen wollen. Sie mußte sie einfach dazu bringen, zu ihr zu kommen und zumindest ihren Türkisring mit dem Ring Regina Clausens zu vergleichen. Entschlossen schaltete sie das Licht an und sah auf die Uhr. Viertel vor zwölf.
    Ich könnte sie noch erwischen, dachte sie. Vielleicht stimmt sie ja zu, wenn ich sie morgen zu einem Besuch im Studio und zum Mittagessen einlade.
    Sie bekam die Nummer des ›Grotto‹ von der Auskunft und wählte. Das Telefon läutete lange Zeit, bevor jemand den Hörer abnahm und brüllte: »Grotto!«
    Susan fragte nach Tiffany, dann mußte sie mehrere Minuten warten, bis das Mädchen sich meldete. Kaum hatte sie ihren Namen gesagt, als Tiffany auch schon explodierte. »Dr. Susan, ich will nichts mehr von diesem blöden Ring hören. Matts Mutter hat angerufen, um mir zu sagen, ich soll nicht mehr über ihn sprechen. Sie sagt, er wird bald heiraten. Also hab’ ich den albernen Ring weggeschmissen! Nichts gegen Sie, aber ich wollte, ich hätte mir Ihre Sendung an dem Tag nicht angehört. Und ich wollte, Matt und ich wären nie in diesen blöden Andenkenladen gegangen. Und vor allem wollte ich, wir hätten nicht darauf geachtet, als der Mann, dem dieser alberne Laden gehörte, sagte, der Typ, der gerade rausgegangen war, hätte für mehrere seiner Freundinnen solche Ringe gekauft.«
    Susan setzte sich kerzengerade im Bett auf. »Tiffany, das ist wichtig. Haben Sie den Mann gesehen?«
    »Na klar. Er war süß. Ein Klassetyp. Nicht wie Matt.«
    »Tiffany, ich muß mit Ihnen sprechen. Kommen Sie morgen nach New York. Wir essen zusammen zu Mittag.
    Und bitte sagen Sie mir noch eins – ist es möglich, Ihren Ring wiederzufinden?«
    »Dr.
    Susan, inzwischen ist er unter Bergen von Hähnchenknochen und Pizza begraben, und da wird er auch bleiben. Ich will nicht mehr darüber reden. Ich komme mir so ungeheuer blöd vor, aller Welt zu erzählen, wie toll Matt ist. Was für ein Stinkstiefel! Hören Sie, ich muß Schluß machen. Mein Boß wirft mir schon böse Blicke zu.«
    Susan gab nicht auf. »Tiffany, ist Ihnen wieder eingefallen, wo Sie den Ring gekauft haben?«
    »Ich sagte doch bereits, im Village. Im West Village. Ich weiß noch, daß es nicht allzu weit von einer

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