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Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Patienten ist das, was mir eigentlich am Herzen liegt. Mit der Sendung bleibt mir so kaum noch Zeit übrig.« Dann hatte sie ihm versichert, daß sie am Samstag abend keinen Rückzieher machen würde und daß sie sich auf ihre Verabredung freue.

    Zumindest scheint es sie nicht zu ärgern, daß ich mich mit Dee treffe, dachte Alex, während er sich in der Bar umsah. Und sie weiß garantiert, daß nicht ich dieses kleine Rendezvous inszeniert habe. Als er sich zwang, sich auf Dee zu konzentrieren, erkannte er, wie wichtig ihm dieser letzte Punkt war.
    Dee hatte von Kalifornien erzählt. »Es hat mir dort wirklich sehr gut gefallen«, sagte sie mit ihrer warmen, kehligen und äußerst verführerischen Stimme. »Aber ein New Yorker bleibt ein New Yorker bleibt ein New Yorker
    – irgendwann wollen die meisten von uns wieder nach Hause. Übrigens ist der Immobilienmakler, den Sie mir empfohlen haben, toll.«
    »Haben Sie eine Wohnung gesehen, an der Sie interessiert sind?« fragte Alex.
    »Nur eine. Das Schöne daran ist, daß die Leute bereit wären, sie für ein Jahr zu vermieten, mit der Option, sie später zu kaufen. Sie siedeln nach London über und wissen noch nicht recht, ob sie auf Dauer fortbleiben.«
    »Wo liegt sie?«
    »East Seventy-eighth, Ecke Fifth.«
    Alex hob eine Augenbraue. »Sie werden sich Zucker oder Kaffee von mir borgen können. Ich wohne in der Seventy-eighth, zwischen Madison und Park.« Er lächelte.
    »Oder wußten Sie das bereits?«
    Dee lachte, und ihre makellosen Zähne blitzten. »Seien Sie nicht so eingebildet«, erwiderte sie. »Fragen Sie den Makler, wie viele Wohnungen wir uns heute nachmittag angesehen haben. Aber ich muß Sie noch um einen Gefallen bitten und hoffe sehr, daß Sie nicht nein sagen.
    Würde es Ihnen etwas ausmachen, dort kurz noch vorbeizufahren, wenn wir aufbrechen, um sie sich mit mir zusammen anzusehen? Ich würde so gern Ihre Meinung hören!« Sie blickte ihn aus großen Augen an.
    »Ich weiß nicht, warum Ihnen soviel daran liegt«, entgegnete Alex ruhig. »Aber einverstanden.«
    Eine Lady, die weiß, was sie will, dachte er eine Stunde später, als er, nachdem er aufrichtig die Mietwohnung bewundert hatte, Dee sein eigenes Haus zeigte.
    Im Salon schenkte sie den Porträts seiner Mutter und seines Vaters besondere Beachtung. »Hmmm, gelächelt haben sie – aber nicht gern, oder?« sagte sie.
    Alex dachte über die Frage nach. »Mal überlegen … Ich glaube mich zu erinnern, daß mein Vater einmal lächelte, als ich zehn war. Meine Mutter war nicht ganz so unbeschwert.«
    »Soviel ich weiß, waren sie aber sehr menschenfreundlich«, sagte Dee. »Und wenn ich mir die beiden so ansehe, ist mir zumindest klar, woher Sie Ihr gutes Aussehen haben.«
    »Ich denke, die angemessene Antwort darauf ist, daß Schmeichelei Ihnen alle Türen öffnet. Es wird spät. Haben Sie schon Pläne, wo Sie zu Abend essen?«
    »Wenn Sie welche haben …«
    »Ich nicht. Ich finde es nur schade, daß Susan zu beschäftigt ist, um sich uns anzuschließen.« Mit Bedacht fügte er hinzu: »Aber ich sehe sie ja am Samstag, und sicherlich noch an vielen anderen Abenden. Jetzt bestelle ich uns erst mal irgendwo einen Tisch. Ich bin gleich wieder da.«
    Dee lächelte, als sie ihre Puderdose herausholte und ihren Lippenstift nachzog. Ihr war der Seitenblick nicht entgangen, den Alex ihr zugeworfen hatte, als er das Zimmer verließ.

    Er beginnt sich für mich zu interessieren, dachte sie, sehr zu interessieren. Sie blickte sich im Salon um. Ein wenig trostlos; ich könnte eine Menge aus diesem Haus machen.

    69
    Detective Pete Sanchez aus Yonkers machte sich langsam Sorgen, daß sie Sharkey Dion den Mord an Tiffany Smith nicht würden anhängen können. Es hatte wie ein glasklarer Fall ausgesehen, doch jetzt zeigte sich allmählich, daß ihre Anklage auf wackligen Beinen stand, wenn sie nicht das Messer fanden, mit dem Tiffany getötet worden war, und beweisen konnten, daß es Dion gehörte. Auch die Hoffnung, daß er zusammenbrach und gestand, schien sich nicht zu erfüllen.
    Ein großes Problem war, daß Joey, der Barkeeper des
    ›Grotto‹, nicht hundertprozentig sicher sein konnte, ob es wirklich Sharkey war, den er hinter der Tankstelle hatte verschwinden sehn. Sollte der Fall jemals vor Gericht kommen, würde der Verteidiger beim jetzigen Stand seine Zeugenaussage in der Luft zerreißen. Pete sah das Szenarium bereits vor sich:
    »Ist es nicht eher so, daß Mr. Dion Miss Smith schlicht und

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