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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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wird großartig. Wir rufen gleich die bei der New York Post , bei Harper's und Metro politan an und machen einen Termin fest, um so bald wie möglich das neue Gesicht des ›Grünen Wohnens‹ in New York vorzustellen. Das wird die Story.« Jeannette (oder Candice) rieb sich die Hände und Jack nickte benommen.
    »Gutes Mädchen!« Dick hieb zustimmend die Faust auf den Tisch. »So. Und jetzt her mit dem Essen!« Fast in derselben Sekunde kamen Roger und eine Schar weiterer Bediensteter mit auf Silberplatten angerichteten Bergen von Rührei, Pfannkuchen und frischem Obst in die Küche geschwebt. Jack strahlte. Daran konnte sie sich definitiv gewöhnen.
    »Rate, was wir tun werden, sobald ich eingezogen bin«, raunte sie J.P. verführerisch zu, als Tatiana und Dick damit beschäftigt waren, Rührei auf ihre Teller zu häufen. Candice und Jeannette kauerten über ihren BlackBerrys und bekamen sowieso nichts mit. Jetzt war Jack sehr froh, dass sie gestern Abend zu betrunken gewesen war, um über haupt irgendetwas zu tun. Die Cashman-Lofts waren ein so viel würdigeres Ambiente für ihr erstes Mal! Gab es eine perfektere Art, um ihr perfektes neues Leben zu feiern? Und das Beste daran war: Es würde sie nicht einen Cent kosten.
    Aber Herzchen, du weißt es doch so gut wie wir: Alles hat seinen Preis …

schlimmer geht immer
    »Rhys, Liebling, alles in Ordnung?«, fragte Lady Sterling besorgt, als sie am Samstagnachmittag den Kopf ins Zimmer ihres Sohnes steckte. Mit ihrer kerzengeraden Haltung, den elegant frisierten weißen Haaren und dem faltenlosen Gesicht sah sie aus wie Nicole Kidman mit Perücke.
    »Jep«, murmelte Rhys. In Wirklichkeit war er erst vor einer Stunde aufgewacht und wünschte sich nichts sehnlicher, als so schnell wie möglich wieder einzuschlafen. Die meisten anderen Jugendlichen hätten in so einer Situation die Valium-Vorräte ihrer Eltern geplündert, aber die meisten anderen Jugendlichen hatten auch nicht Lady Sterling als Mutter, die energiegeladene Moderatorin der erfolgreichen Benimm- und Kultursendung »Lady Sterling bittet zum Tee«. Heiterkeit und Optimismus waren ihre Religion und Valium suchte man in ihrem Haus vergeblich.
    »Bist du sicher?« Sie hob die Nase in die Luft wie ein Hütehund, der Gefahr wittert. Rhys nickte kraftlos. Sich aufzusetzen hätte ihn zu viel Energie gekostet. Auf seinem Flatscreen in der Ecke lief ein Baseballspiel – die Yankees gegen die Red Sox. Allerdings interessierte es ihn einen feuchten Dreck, wer gewann.
    Klar, weil auf »Kanal Rhys« nämlich die ganze Zeit nur ein Programm läuft: Sterling gegen Carlyle.
    »Ja doch.« Er hievte sich mit letzter Kraft aus dem Bett, trottete wortlos an seiner Mutter vorbei, setzte sich an seinen unordentlichen, von Büchern übersäten Schreibtisch und schaltete sein MacBook Air an, um seiner Mutter vorzutäuschen, er würde Hausaufgaben machen. Vielleicht würde sie ihn dann in Ruhe lassen. »Ich glaube, ich kriege eine Erkältung«, log er. »Komm mir lieber nicht zu nah, sonst steckst du dich noch an.«
    »Rhys, Liebling, dir geht es nicht gut. Es ist nicht zu übersehen, dass du in einer Krise steckst. Du bist aus dem Schwimmteam ausgestiegen!«
    Rhys schüttelte seufzend den Kopf und wünschte sich zum ungefähr millionsten Mal, seine Eltern wären wie die von Hugh, die ständig irgendwo mit ihrer Luxusyacht herumschipperten. Für seine Mutter dagegen gab es nichts Schöneres, als ständig in jedem einzelnen Winkel seines Lebens herumzuschnüffeln, immer auf der Jagd nach einem guten Aufhänger für ihre Show – am besten noch mit ihm als Gast. Früher hatte ihm das nicht so viel ausgemacht, weil Kelsey ihn meistens begleitet hatte. Einmal hatten sie für eine Sendung Unterricht bei einem Trapezakrobaten auf der West Side genommen und ein anderes Mal im hauseigenen Pool der Sterlings lebensrettende Sofortmaßnahmen bei Schwimmunfällen demonstriert. In seinem momentanen Zustand wäre er allerdings höchstens für Sendungen zum Thema »Wie fühlt man sich so als Loser?« oder »Ich habe meinen besten Freund in flagranti mit meiner Freundin erwischt« geeignet gewesen.
    »Dein Vater und ich haben uns beraten«, verkündete Lady Sterling, die Stirn sorgenvoll in Falten gelegt. »Du brauchst nach der unschönen Geschichte mit Kelsey etwas Erholung. Wir fliegen nächstes Wochenende zur Hochzeit von Cousine Elfie nach London und sind der Meinung, dass du uns begleiten solltest. Es werden ein paar sehr hübsche junge

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