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Nimmerklug in Sonnenstadt

Nimmerklug in Sonnenstadt

Titel: Nimmerklug in Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai Nossow
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Scheitel bis zur Sohle.
     



„He!" schrie Nimmerklug. „Warum besprengst du mich?"
    Grauscheck tat, als habe er nichts gehört, und richtete den Wasserstrahl wieder auf die Blumen. Aber dann bespritzte er Nimmerklug noch einmal — wie aus Versehen. Nimmerklug wollte schon auf seinen Beleidiger losstürzen, aber Pünktchen ergriff seine Hand.
    „Kommt fort von hier!" sagte sie. „Eine Prügelei hätte uns gerade noch gefehlt!"
    Sie wollten weggehen, da zielte Grauscheck mit dem Wasserstrahl direkt auf Pünktchens Nacken.
    „Iiii!" kreischte Pünktchen. Das eiskalte Wasser lief ihr in den Kragen und rann den Rücken hinab.
    Jetzt bespritzt du auch noch Pünktchen!" schrie Nimmerklug. „Na warte!"
    Er rannte zu Grauscheck und wollte ihm den Schlauch aus der Hand reißen, aber Grauscheck hielt den Schlauch weg, und das Wasser spritzte zuerst auf den Bürgersteig und dann auf die vorübergehenden Knirpse. Nimmerklug lief um Grauscheck herum und wollte den Schlauch von der Seite packen, aber . Grauscheck drehte ihm den Rücken zu und versuchte, ihn mit den Füßen zu treten.
    „Ach so, jetzt schlägst. du auch noch aus!" schimpfte Nimmerklug.
    Endlich kriegte er den Schlauch zu fassen und wollte ihn Grauscheck wegnehmen, aber der hielt ihn fest. Das Wasser zischte aus dem Schlauchende mal nach rechts, mal nach links. Die Fußgänger ergriffen die Flucht. In einiger Entfernung blieben sie stehen. Sie riefen Nimmerklug und Grauscheck zu, sie sollten doch mit dem Unfug aufhören, aber Nimme rklug und Grauscheck kümmerten sich überhaupt nicht um die Rufe. Sie kämpften weiter um den Schlauch.
    „Man müßte ihnen den Schlauch wegnehmen?" sagte jemand.
    „Richtig!" schrie die Knirpsenmenge. „Wir müßten allesamt auf sie losgehen und ihnen den Schlauch wegnehmen, dann könnten sie keinen Schaden mehr anrichten."
    „Vorwärts, Brüder, mir nach!" schrie ein Knirpserich namens Hering.
    Grauscheck richtete ihm den Wasserstrahl direkt ins Gesicht. Der Hut flog Hering vom Kopf und rollte über die Straße.
    „Halt! Halt!" rief Hering und lief seinem Hut nach.
    Im selben Augenblick. gelang es Nimmerklug, Grauscheck den Schlauch wegzureißen. Doch Grauscheck packte die Eisenspitze und zerrte so heftig daran, daß sie vom Schlauch abriß. Nimmerklug wollte ihm mit dem Schlauch, aus dem weiter Wasser schoß, eins auf den Kopf geben, da umklammerten die Knirpseriche, die von allen Seiten herbeigerannt waren, seine Arme. Grauscheck ließ die Eisenspitze fallen und gab schleunigst Fersengeld.
    Im Handumdrehen war Nimmerklug von einer Knirpsenmenge umringt. Sie versperrte Bürgersteig und Fahrdamm. Der Autoverkehr stockte. Ein Polizist tauchte auf.
    „Bitte gehen Sie auseinander!" rief er. „Sie behindern den Verkehr!" „Der da hat mit Wasser gespritzt!" rief Strubbel, der inzwischen zurückgekehrt war, und zeigte auf Nimmerklug.
    „Ich nicht!" schrie Nimmerklug. „Ich bin bespritzt worden."
    Immer neue Knirpse strömten zusammen_ Die Autos verstopften die Straße bis zur Kreuzung. Der arme Polizist griff sich an den Kopf. „Gehen Sie bitte auseinander!" rief er und beschloß, Nimmerklug zur Polizeiwache zu bringen.
    Er nahm Nimmerklug am Arm und führte ihn zu einem Auto. Pünktchen und Buntfleck rannten hinzu und riefen: „Nehmen Sie uns mit! Wir wollen auch mit!"
    Aber das Auto war schon abgefahren. Pünktchen und Buntfleck liefen hinterdrein. Sie konnten es nicht einholen. Zum Glück war die Polizeiwache ganz in der Nähe. Das Auto bog um eine Ecke und hielt vor einem kleinen, einstöckigen Haus mit rundem Kuppeldach, dessen silberner Anstrich in der Sonne funkelte. Pünktchen sah gerade noch, daß der Polizist und Nimmerklug ausstiegen und in dieses Haus gingen.
    Nimmerklug kam in ein helles, geräumiges Zimmer. Hier saß ein zweiter Polizist namens Wachkugel auf einem runden Drehstuhl vor einem Schaltpult mit verschiedenen Einschaltern, Ausschaltern, Umschaltern, Hebeln, Mikrofonen, Telefonen und Lautsprechern.
    „Ach, das ist ja der Wassersprenger!" sagte Wachkugel, als er Nim rnerklug mit Pfeifstengel hereinkommen sah. „Wieso sind Sie auf den Gedanken gekommen, mit Wasser um sich zu spritzen, mein Lieber?"
    „Hab ich ja gar nicht getan!" stotterte Nimmerklug.
    „Wieso nicht?" Wachkugel machte ein erstauntes Gesicht. „Wir haben es döch gesehen. In der Polizeiwache sehen wir alles. Wollen Sie bitte näher treten?"
    Pfeifstengel stieß Nimmerklug leicht in den Rücken, so daß er ein paar Schritte

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