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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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lassen … die sich ohnehin längst in ein Schlachthaus verwandelt hatten. Nun bewiesen die gegnerischen Offiziere den gesunden Menschenverstand – und das Rückgrat –, die Männer tatsächlich abzuziehen.
    Gegen gute Offiziere kann man einfach nichts sagen , sagte Clareyk sich, selbst wenn sie zur Gegenseite gehören. Natürlich wäre es wirklich nett gewesen, einfach zuzulassen, dass ich ihre Männer mit der Artillerie der Reihe nach umbringe. Aber den Gefallen wollten sie mir dann doch nicht tun. Also …
    Er ließ den Feldstecher sinken und blickte zu seinem Stabschef Colonel Allayn Powairs hinüber.
    »Informieren Sie Colonel Tompsyn«, sagte er. »Er soll den Jungs dort unten noch zehn Minuten Zeit lassen, ins Freie zu treten. Danach soll er sie holen gehen. Und …«, streng sah er Powairs geradewegs in die Augen, »erinnern Sie ihn bitte noch einmal daran, dass wir sehr wohl Gefangene machen.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Powairs.
    Zhon Tompsyn war ein ausgezeichneter Offizier. Aber er war sehr vom reformistischen Gedankengut überzeugt … und er hatte einen Bruder verloren, der unter Gwylym Manthyr gedient hatte. Vermutlich würde er sich nicht gerade ein Bein dabei ausreißen, den Feind zur Kapitulation zu bewegen. Aber sein 3. Regiment war am besten für die derzeitige Verwendung ausgebildet, und aus genau diesem Grund hatte man seinen Stabs- und Versorgungszug so nah an die Front geschickt.
    »Dann kümmern Sie sich darum«, sagte Green Valley, wandte sich wieder dem Blutbad vor ihm zu und hob erneut den Feldstecher.
    Gorthyk Nybar wischte sich das Blut aus dem Gesicht, betrachtete seine rotgefärbte Handfläche und fragte sich, wann er sich diese Wunde eigentlich zugezogen hatte.
    Er lauschte den gebrüllten Befehlen, den Schmerzensschreien und dem Donnern der entsetzlichen Ketzer-Artillerie und begriff einfach nicht, wie die Lage so rasch derart hatte außer Kontrolle geraten können.
    Offensichtlich waren uns die Charisianer wohl ein bisschen näher, als wir gedacht haben , dachte er verbittert. Wie viele von denen stehen denn nun wirklich hier, zur Hölle?
    Er hatte bereits begriffen, dass die Gegenseite in Wahrheit über gar nicht so viele dieser entsetzlichen Geschütze verfügte. Es konnten höchstens fünfzehn oder zwanzig Stück sein. Aber auch das war mehr als genug gewesen, um seiner eigenen Artillerie das Genick zu brechen. Mindestens die Hälfte der Geschütze hatte die Armee Gottes verloren – ein wirklich herber Schlag. Doch dagegen konnte Nybar hier und jetzt nichts unternehmen. Im Augenblick blieb ihm nur übrig, den Rückzug anzuordnen und darauf zu hoffen, dass seine Männer und er rasch außer Reichweite der Feind-Geschütze kamen. Dann galt es, die Truppe neu zu organisieren.
    Beim nächsten Mal müssen wir uns tiefer und besser eingraben. Und wir müssen herausfinden, wie zur Hölle die das hinbekommen! Genauso etwas müssen die auch vor Iythria zum Einsatz gebracht haben.
    Er wünschte, er hätte damals besser zugehört, als die Gerüchte über die Bombardierung der Festungsanlagen von Iythria die Runde gemacht hatten. Den gesamten offiziellen Bericht darüber hatte die Inquisition gründlich … überarbeitet, nachdem Baron Jahras und Herzog Kholman zum Feind übergelaufen waren. Trotzdem war ihm zu Ohren gekommen, die Ketzer hätten über die Mauern der Festung hinweg geschossen, nicht geradewegs hindurch wie sonst. Damals hatte er angenommen, die Charisianer hätten lediglich die Zündschnüre ihrer Granaten gekappt, sodass sie genau in dem Augenblick explodierten, wo sie über die Festung hinwegflogen. Aber das stimmte nicht. Nein, die feindlichen Projektile kamen fast senkrecht ein. Der Feind ließ wirklich Feuer auf sie herabregnen. Und wenn sich der Bischof nicht völlig täuschte, explodierten die verwünschten Dinger beim Aufschlag und nicht etwa dank eines gut eingestellten Zeitzünders. Also wie …?
    Später, Gorthyk, später kannst du darüber nachdenken! Jetzt schaff endlich deinen Hintern aus diesem Schlamassel – und nimm dabei so viele deiner Männer mit wie möglich!
    Die vordersten Regimenter hatten das Gefecht bereits abgebrochen: Bemerkenswert diszipliniert verließen sie die Schanzen in Reihe und Glied – lobenswert angesichts dieses Blutbades, das so unvermittelt über sie hereingebrochen war. Der Bischof war stolz auf die Truppe. Nicht jede Einheit würde es schaffen, von einem sorgfältig geplanten Angriff zu einem hastigen, ganz und gar nicht

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