Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
starrten das Mädchen erbost an.
»Ich bin Zhu Long, der Flammende Drache. Niemand darf mich stören!«, fauchte die gewaltige Kreatur.
»Herr Drache, wir wollten nicht stören. Wir sind hier rein ... zufällig hineingeraten«, versuchte Nina zu erklären.
»Zufällig? Nichts geschieht aus Zufall!«, rief der Drache ungehalten und spuckte lila-grüne Flammen.
Nina duckte sich und die Feuerzungen schossen über ihren Kopf hinweg.
»Verehrter Drache Zhu Long«, begann Max 10-pl und trat seelenruhig vor.
Das Tier schob neugierig seinen Kopf nach vorn und ließ die riesigen spitzen Schuppen aufblitzen, die seinen ganzen Rücken hinabliefen.
»Metallmensch, was suchst du hier?«
»Wir xind hier, um xieben Ihrer magixchen Zähne zu ziehen«, erklärte der Androide sachlich.
Nina sah ihn entsetzt an, und Cesco versuchte ihm zu bedeuten, den Mund zu halten.
»Sieben Zähne? Was für eine Bitte ist das denn?« Der Drache kroch ein paar Meter näher, schlug schwer mit seinen schuppigen Flügeln und ließ eine seiner krallenbewehrten Pranken vor sich auf den Boden krachen.
»Wir brauchen sie unbedingt«, hauchte Cesco.
In einem Wutanfall blies Zhu Long den Jungen mit seinem heißen Atem an und wirbelte ihn durch die Luft. Dann versetzte der Drache ihm einen Prankenhieb, sodass Cesco gegen die Felswand schlug und einen Abgrund hinabrutschte.
Dodo, Fiore und Roxy stürzten erschrocken zum Rand der Kluft, um nach ihm zu sehen, während Nina aus lauter Verzweiflung dem Drachen mit dem Taldom Lux mitten auf die Schnauze schoss.
Zhu Long warf wütend den Kopf zurück und schnellte mit einem Satz in die Mitte der Höhle. Sein langer spitzer Schwanz peitschte nach rechts und links und drohte die Eindringlinge zu treffen.
»Nina, zeig ihm dax Licht der Liebe!«, rief Max, der in Deckung gegangen war.
Roxy, Fiore und Dodo standen immer noch am Rand des felsigen Abgrunds und riefen nach Cesco. Aber der Junge antwortete nicht. Wo war er gelandet?
Die junge Alchimistin sprang auf einen Felsblock und schrie: »Drache, ich habe das Licht der Liebe für dich!«
Das Tier hielt inne. Aus seinen Nasenlöchern quoll gelber Rauch.
»Das Licht der Liebe?« Grimmig sah der Drache das Mädchen an, das hoffnungsvoll die lila schimmernde Laterne hochhielt.
»Ja, Eterea hat es mir für dich mitgegeben. Es ist die ewige Laterne«, erklärte sie mit zitternder Stimme.
»Eterea? Du kennst die Große Hüterin der Alchimie vom Sechsten Mond?« Der Drache zog sich ein Stück zurück und neigte verwundert den Kopf zur Seite.
»Ja, ich bin das Mädchen vom Sechsten Mond. Schau her, ich trage den roten Stern auf meiner rechten Handfläche. Ich bin die Enkelin von Professor Michail Mesinski«, sprudelte es aus Nina heraus.
Ganz nah kam Zhu Long mit seiner Schnauze an Ninas Gesicht, schnüffelte an ihr und schaute dann auf die magische Laterne.
»Du bist also eine Alchimistin aus Xorax«, stellte der Drache ungläubig fest.
»Das stimmt. Und jetzt bitte ich dich, rette meinen Freund Cesco. Ich werde alles tun, was du willst.« Nina war verzweifelt und befürchtete, dass Zhu Long ihr nicht helfen würde.
Der Drache zögerte einen Moment. Dann bewegte er sich in Richtung Abgrund. Fiore, Dodo und Roxy wichen ängstlich zurück. Das Ungeheuer streckte ein Bein in den Spalt und zog Cesco an seinen Krallen hervor. Er war bewusstlos, sein Pulli zerrissen und die Hose voller Blut.
Behutsam legte Zhu Long den Körper des Jungen auf den Boden, während die Kinder bang zusahen.
»Ist er tot? Sag mir, ist Cesco tot?« Nina wollte zu ihm rennen, aber Zhu Long hielt sie mit einem Flügel auf.
»Keiner darf näher kommen!«, befahl das Ungeheuer.
Es riss das Maul auf und leckte mit seiner schwarzen schleimigen Zunge einmal quer über den Jungen. Der klebrige rosafarbene Speichel benetzte Cescos ganzen Körper. Zwei Tränen tropften aus den geschlossenen Augen des Drachen auf den Kopf des Jungen, der immer noch kein Lebenszeichen von sich gab.
»Er wird leben. Er ist nur bewusstlos geworden«, beruhigte Zhu Long und drehte sich zu Nina, die ihn ängstlich ansah.
Max war völlig fertig. Mit quietschenden Gelenken zog er aus seiner Tasche ein Glas Erdbeermarmelade und schlang die Hälfte in zwei großen Happen hinunter.
»Entxchuldigt, aber wenn ich nervöx bin, muxx ich Marmelade exxen«, rechtfertigte sich der Androide, ließ verschämt den Kopf sinken und schaukelte unruhig von einem Bein aufs andere.
Zhu Long blies seinen warmen Atem sanft über
Weitere Kostenlose Bücher